„Bücher ausleihen statt kaufen“, so das Motto des StartUps Skoobe aus München.
Wie profitiert das Unternehmen vom aktuellen eBook-Hype? Wir fragten Christian Damke von der Skoobe GmbH:
Herr Damke, wie funktioniert Ihr Ausleih-Dienst, und wie sieht es in diesem Zusammenhang mit der Urheberproblematik aus?
Skoobe ist eine mobile Bibliothek, d.h. mit einem Download der App (zur Zeit für iPhone und iPad) kann man über 8000 Bücher als Leseprobe lesen, als Mitglied für 9,99 Euro im Monat kann man dann beliebig viele ausleihen und bis zu fünf Bücher gleichzeitig auf das Gerät herunterladen.
Wir haben natürlich Verträge mit den Rechteinhabern, die uns die Titel für dieses weltweit einzigartige Modell zur Verfügung stellen.
Wird die Onlinebibliothek Ihrer Meinung nach das derzeit rasante Wachstum des eBook-Markts hierzulande weiter beschleunigen, und was ist für einen nachhaltig funktionierenden Markt hierfür aus Ihrer Sicht noch notwendig?
Man sieht in dem nun auch in Deutschland sich entwickelnden E-Book-Markt sehr deutlich, dass es unterschiedliche Nutzertypen mit sehr unterschiedlichen Anforderungen gibt. Wir haben eng mit Verlagen und Autoren daran gearbeitet, das Beste aus der digitalen Welt mit den Vorteilen einer herkömmlichen Bibliothek zu kombinieren.
Skoobe erreicht so auch Leser, die keine Buchhandlung besuchen würden. Skoobe ist attraktiv für Kunden, die sonst keine Bücher für ihre mobilen Geräte gekauft hätten – sondern ihre Zeit anders nutzen würden. Die mobile Bibliothek verhindert Casual Piracy gerade bei jüngeren Zielgruppen durch ein attraktives, Geräte übergreifendes Angebot.
Wie viele Dienste aus dem mobilen Onlinebereich haben Sie zunächst eine Lese-App für das iPhone und das iPad entwickelt. Werden weitere Systeme folgen, und was war Ihr Grund, zunächst voll auf Apple zu setzen?
Wir planen in 2012 auch Android-Geräte zu unterstützen und haben von Anfang an auf eine plattformübergreifende Entwicklung gesetzt, so dass wir schnell reagieren können, sollten weitere Systeme gewünscht werden.
Die Buchmesse in Leipzig endete vorletzte Woche mit einem neuen Besucherrekord. Rechnen Sie mit einer Koexistenz zwischen gedrucktem und Online-Buch, oder werden die eBooks das Papier auf absehbare Zeit komplett ablösen?
Das E-Book ist neben dem Hardcover, Taschenbuch oder auch dem Hörbuch eine weitere Ausgabe und wir rechnen nicht nur mit einer Ko-Existenz zwischen gedrucktem und elektronischem Buch, sondern sogar einer Erweiterung des Marktes durch die Elektronischen Bücher.
Auch Ihr Unternehmen war auf der Messe präsent. Wie begegnet das bibliophile Publikum dem neuen Medium, spüren Sie hier noch gewisse Vorurteile?
Die Leipziger Buchmesse war für uns eine wunderbare Erfahrung, wir haben zusammen mit 2012 Lesern den Weltrekord im Staffellesen gebrochen, hatten viele gute Gespräche mit Kollegen aus den Verlagen und der Buchbranche und konnten auch Skoobe ganz vielen unterschiedlichen Lesern erklären.
Dadurch haben sich auch wieder viele neue Ideen entwickelt, wie wir Skoobe noch lesefreundlicher gestalten können. Das bibliophile Publikum war sehr interessiert an unserer mobilen Bibliothek, es gab natürlich auch Vorurteile, aber im Gespräch haben wir hier auch viele ausräumen können.
Welches Team arbeitet an Skoobe?
Wir sind ein kleines Team aus Software-Entwicklern und Buchmenschen und arbeiten mit vielen Kollegen der teilnehmenden Verlage jeden Tag daran, die mobile Bibliothek noch besser zu machen, Bücher in die digitale Welt zu übersetzen und so ein immer attraktiveres Angebot für unsere Mitglieder zu entwickeln.
1 Gedanke zu „eBooks ausleihen mit Skoobe: Weltweit einzigartiges Modell“