Das Chemnitzer Startup SCOREFAB möchte mit seiner App die Welt der Partituren neu erscheinen lassen. Geschaffen werden soll ein exklusive interaktive Notenbibliothek, von der Profi- und Hobbymusiker in gleicher Weise profitieren können. Was sich hinter der Geschäftsidee verbirgt, verrät uns Josephin Hartmann.
Josephin, kurz und knapp: Pitche Eure Geschäftsidee?
Die SCOREFAB App erleichtert Musikern den Zugang und das Spielen digitaler Notenblätter.
Die Innovation liegt in einer spieloptimierten Notendarstellung. Ziel ist es, unsere interaktiven Notenblätter in einer einzigartigen Notenbibliothek zu implementieren.
Durch exklusive Verlagskooperationen schaffen wir ein vielfältiges Notenangebot passgenau für unsere Zielgruppe. Dieses kann jederzeit, überall und sicher auf allen mobilen Endgeräten aufgerufen werden.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Da wir selbst alle Musiker sind, kennen wir das Problem, wie schwer es ist an hochwertiges digitales Notenmaterial heran zu kommen. Hier die Brücke zwischen Musikverlagen und Endkunden zu schlagen, war genau der richtige Auslöser für den Start in ein eigenes Business.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Unsere USPs sind die spieloptimierte Notenanzeige und das auf die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasstes Notenangebot. Die interaktiven Notenblätter lassen sich flexibel in Echtzeit neu setzen, sodass Zeilenumbrüche logisch erscheinen.
Wir kooperieren mit Musikverlagen, deren Content unsere Zielgruppe aktiv nutzt. Somit findet jeder die richtige Partitur, die er zum Üben und Spielen benötigt.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Den Markteintritt wollen wir über Musikschulen erreichen. Hier treffen wir auf eine junge Zielgruppe, die mit der heutigen Technik vertraut und deren Notenportfolio genau abgesteckt ist.
In einer späteren Phase werden wir auf Profimusiker, u.a. im Orchesterbereich, zugehen. Hier besteht ein höheres Anforderungsprofil gegenüber der Software und dem Support, dem wir gerecht werden müssen.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Unser Entwickler, Ulrich, erforschte das Thema der digitalen Notenanzeige bereits während seiner Diplomarbeit tiefgreifend.
Daraus ergab sich das Gründerstipendium „Exist“, welches u.a. Absolventen aus Hochschulen für ein Jahr finanziell unterstützt. Somit konnten wir unsere Gründungsidee realisieren.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Unsere Einnahmequelle ist der Verkauf von Partituren an die Musiker. Im Gegenzug bieten wir Verlagen verschiedene Serviceleistungen, wie bspw. Contentracking, an, welche wir vergütet bekommen.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Da wir uns bisher in der Produktentwicklung befinden, stehen große Werbe- und PR-Aktionen im Endkundenbereich noch aus.
Am meisten Bekanntheit hat uns bisher die erfolgreiche Teilnahme an Ideen- und Gründerwettbewerben, wie u.a. futureSAX, gebracht. Auch das für viele StartUps anfangs fehlende Budget für Marketingmaßnahmen wird hierdurch bestens aufgehoben.
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Glücklich, gesund und zufrieden sein!
Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Die eigene Komfortzone frühzeitig verlassen und Entscheidungen nicht auf die lange Bank schieben.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
Ich sehe es als wichtig an, immer wieder die eigenen Erwartungen zu hinterfragen und im Team abzugleichen. So ist einem der eigene Standpunkt stets bewusst.