Nicht immer braucht man ein stetiges Büro, wenn man den Weg der Selbständigkeit gehen möchte. Was du aber auf jeden Fall brauchst, ist eine so genannte ladungsfähige Geschäftsadresse. Was es damit auf sich hat, welche rechtlichen Aspekte du beachten musst und mit welchen Kosten du rechnen kannst? Wir verraten es.
Von zu Hause aus Geld verdienen – wer würde das nicht gerne?
Doch sobald du unternehmerisch tätig werden möchtest und beispielsweise ein Gewerbe anmeldest, brauchst du eine ladungsfähige Geschäftsadresse.
Diese Vorteile bietet eine gemietete Geschäftsadresse
Damit dein Unternehmen gemäß den Gesetzen deines Landes eine rechtliche Identität besitzt, ist eine korrekt registrierte Geschäftsadresse verpflichtend. Aber auch die Kommunikation mit Steuerbehörden, Regierungs- und anderen Aufsichtsbehörden muss über eine Adresse erfolgen, unter der du erreichbar bist. Soll das nicht deine Privatadresse sein, kannst du hierfür eine Geschäftsadresse mieten und sicherstellen, alle wichtigen Mitteilungen zu erhalten.
Beim Anmieten einer Geschäftsadresse an einem professionellen Standort profitierst du von folgenden Faktoren:
- Schutz der Privatsphäre
- keine Büromiete bzw. teure Büroeinrichtung
- seriöse Außendarstellung (z.B. für Webseiten, Pitches und Visitenkarten)
- auf Wunsch Inanspruchnahme zusätzlicher Serviceleistungen möglich
- Erweiterung des Marktgebietes ohne tatsächlich physisch an verschiedenen Standorten präsent zu sein
Mit welchen Kosten muss man bei einer gemieteten Geschäftsadresse rechnen?
Wer eine Geschäftsadresse mieten möchte, sollte auf verschiedene Dinge achten. Gerade als Gründer ist das Budget oft klein, weshalb die Kosten für das legale Mieten einer Geschäftsadresse nicht unerheblich sind. Je nach Anbieter können die Preise variieren. Üblich sind Kosten zwischen 50 bis 200 Euro pro Monat. Oder man findet Angebote, um eine renommierte Geschäftsadresse günstig mieten zu können.
Bei den angegebenen Preisen handelt es sich in der Regel um monatliche Kosten für die Nutzung der Geschäftsadresse. Einige Anbieter erheben zusätzlich eine einmalige Einrichtungsgebühr. Hierfür solltest du die gleichen Kosten wie für die Geschäftsadresse selbst veranschlagen. Darüber hinaus gibt es oft die Möglichkeit, zusätzliche Leistungen zu buchen. Für Postweiterleitung, Anrufbeantwortung oder Büronutzung entstehen dann weitere Kosten. In diesem Fall kann sich ein Komplettpaket lohnen. In der Regel ist dieses günstiger als ein variabler Tarif und außerdem monatlich kündbar.
Welche rechtlichen Aspekte müssen beachtet werden?
Es gibt viele Fälle, in denen eine ladungsfähige Anschrift erforderlich ist. Webseiten-Betreiber etwa sind gesetzlich dazu verpflichtet, in ihrem Impressum eine solche Anschrift zu veröffentlichen. Ansonsten riskieren sie eine Abmahnung. Und auch für die Korrespondenz mit Geschäftspartnern, Kunden und Ämtern solltest du eine ladungsfähige Adresse besitzen, unter welcher man dich erreichen kann.
Der Trend geht hin zu so genannten Co-Working-Spaces. Doch nicht immer ist es eine gute Idee, die Adresse desselbigen für die Zusendung von Post zu nutzen, beispielsweise bestehen datenschutzrechtliche Bedenken. Eine gute Alternative sind virtuelle Büroadressen. So wird man als Unternehmer der Vorschrift gerecht, über eine gültige Postanschrift zu verfügen – und das ohne dass man seine Privatadresse bekanntgeben muss.
Der Begriff „Briefkastenfirma“ ist spätestens seit den Panama Papers 2016 in aller Munde. Bei einigen herrscht allerdings der Irrglaube, das Mieten einer Geschäftsadresse sei mit einer „Briefkastenfirma“ gleichzusetzen. Tatsächlich jedoch gibt es einen grundlegenden Unterschied: Eine Geschäftsadresse mieten ist legal, eine Briefkastenfirma dient hingegen der Tarnung und ist somit illegal.