Dropshipping gibt es im Grunde schon sehr lange, doch erst durch die Digitalisierung wurde es für viele Gründer interessant.
Zudem hatten Dropshipper diverse Probleme, da sie in ihren Shops Waren direkt aus China verkauften. Durch die langen Lieferzeiten und die hohen Versandkosten, waren solche Produkte für westliche Käufer meist uninteressant.
Durch den ePacket Paketversand hat sich das geändert. Was ePacket ist und warum es das Dropshipping-Geschäft revolutioniert hat, erfährst Du in den heutigen Artikel.
Das solltest Du über ePacket wissen
Im Jahr 2011 beschloss die US-Regierung logistische Transporte aus China zu optimieren. Das war die Geburtsstunde von ePacket.
Bei ePacket handelt es sich um eine Versandart für Waren aus China und Hongkong. Ursprünglich war ePacket lediglich eine Art Kooperation zwischen den USA und China. Mittlerweile gibt es die Versandart in 39 verschiedenen Ländern. Verwunderlich ist das allerdings nicht. Denn schließlich bietet ePacket viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Versandformen.
Vorteile des Versands
Wenn es um Waren aus China geht, gibt es keine Versandart, die mit ePacket mithalten könnte. Das zeigt sich allein schon am Tempo.
Normalerweise können Sendungen von China in andere Teile der Welt mehrere Monate brauchen. Mit ePacket ist die Versandzeit zwar auch nicht optimal, jedoch deutlich geringer. Innerhalb von 2 bis 3 Wochen dürften die meisten bestellten Waren ankommen.
Außerdem lässt sich jede Bestellung tracken. Aufgrund der langen Lieferzeiten, ist das selbsterklärend sehr vorteilhaft. Des Weiteren ist ePacket in fast allen Fällen die günstigste Versandoption. Bei anderen Versandarten kann es sogar sein, dass die Versandkosten den Warenwert übersteigen.
Versandanforderungen
Um ePacket zu nutzen, müssen einige Anforderungen erfüllt sein. Eine dieser Anforderungen ist die richtige Paketgröße. Die Summe aus Höhe, Breite und Länge darf nicht größer als 90 Zentimeter sein. Außerdem ist es nicht erlaubt, dass die längste Seite mehr als 60 Zentimeter beträgt. Hinzukommen Anforderungen für die minimale Paketgröße. Zugelassen sind nur Pakete, die nicht weniger als 14 Zentimeter lang und 11 Zentimeter breit sind.
Neben der Größe spielen auch Gewicht und Wert eine wichtige Rolle. Das Gesamtgewicht des Pakets darf 2 Kilogramm nicht übersteigen. Das umfasst jedoch nicht nur das Produkt selbst, sondern auch das Eigengewicht des Versandkartons sowie Verpackungsmaterialien.
Die einzige Ausnahme gilt für Israel. Dort beträgt das zulässige Gesamtgewicht 3 Kilogramm. Der maximale Wert des Packets ist hingegen in allen Ländern gleich. Er darf die Grenze von 400 Dollar nicht übersteigen.
Alternativen zum Versand
Wenn es um Waren aus Hongkong oder China geht, die ins Ausland verschickt werden sollen, gibt es keine wirkliche Alternative. Schlicht und einfach aus dem Grund, da andere Versandarten deutlich teurer sind. Selbst das Fünf- oder Zehnfache an Versandkosten ist möglich.
Die einzige Alternative, die preislich noch akzeptabel wäre, ist China EMS. Wirklich infrage kommt allerdings auch diese Versandart nicht, da die Lieferzeit zu hoch ist. Dass Kunden über einen Monat auf bestellte Waren warten, ist nicht ungewöhnlich. Bei ePacket sind es immerhin „nur“ zwei bis drei Wochen.
Wie sich Dropshipping mit ePacket verändert hat
Es steht außer Frage, dass viele der Produkte für den Dropshipping-Bereich aus China oder Hongkong kommen. In der Vergangenheit war das nicht anders.
Vor der Einführung von ePacket war es aber gerade für Unternehmer aus Europa und den USA schwer, ihre Waren an den Mann zu bringen. Selbst günstige Produkte waren für Kunden unattraktiv. Schließlich stieg der Preis durch die Versandkosten in die Höhe.
Ganz zu schweigen davon, dass die Lieferzeiten viel zu lang waren. Mit ePacket hat sich das geändert. Die Versandkosten sind stark gesunken. Bei manchen Produkten ist der Versand sogar kostenlos. Zudem sind auch die Lieferzeiten nicht mehr so lang.
Damit Dropshipper von dieser Veränderung profitieren können, müssen sie darauf achten, welche Produkte sie bei Oberlo oder AliExpress in ihr Sortiment packen. Nicht alle Lieferanten bieten einen Versand per ePacket an. So etwas sollte in jedem Fall im Vorfeld abgeklärt werden. Ansonsten droht möglicherweise eine böse Überraschung.
Ein weiterer Faktor sind mögliche Zollgebühren. Auch mit ePacket hat sich daran wenig geändert. Der Kunde muss anfallende Zölle oder Steuern selbst bezahlen. Seinen Kunden darauf hinzuweisen und Produkte auszuwählen, die davon nicht oder nur geringfügig betroffen sind, ist daher sehr ratsam.
Der Handelskrieg und seine Folgen für Dropshipper
Ursprünglich entstand ePacket durch eine Initative der US-Regierung. Nun plant die USA jedoch einen Ausstieg aus dem Weltpostverein. Sollte dieser tatsächlich vollzogen werden, sind die Folgen nicht abzusehen. Es ist jedoch realistisch, dass Postsendungen auf der ganzen Welt betroffen sein werden.
Die Auswirkungen könnten somit auch Dropshipper treffen. Schließlich sind Versandkosten und Zustellzeiten gerade beim Streckengeschäft von großer Bedeutung. Dass ePacket verschwindet ist hingegen nicht zu erwarten.
Möglicherweise kommt im Zuge der Tarifverhandlungen sogar eine bessere Versandart zustande. Die meisten Experten gehen allerdings davon aus, dass das nicht passieren wird. So oder so gilt es abzuwarten, was in den nächsten Monaten diesbezüglich geschieht.