Bernhard Schindler hat mit SalsUp bereits sein drittes Unternehmen an den Start gebracht. Somit kennt er aus seinen Erfahrungen heraus die Bedürfnisse von Mittelständlern als auch von StartUps. Die Idee, beide auf einer Plattform zusammenzubringen, ist daher der nächste logische Schritt. Mehr im Gründerinterview.
Bernhard, kurz und knapp: Erkläre die Geschäftsidee?
Als erste digitale Matching-Plattform in der DACH-Region vernetzt SalsUp die cleversten Gründer mit dem Mittelstand und Sals Angels für maximalen Erfolg durch Collaboration.
StartUps generieren die passenden Vertriebskanäle für ihr Geschäftsmodell und sicheren sich das nötige Kapital. Mittelstand und Sals Angels erhalten Zugang zu innovativen Produkten und Technologien und treiben so die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen voran.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Als ich 2010 von ehemaligen Kunden meiner ersten Unternehmung bzw. StartUp immer wieder angesprochen wurde, was ich von der Digitalisierung halte. Das waren Mittelständler mit 300, 800 bzw. 4.000 Mitarbeiter. Spannend, denn genau diese Unternehmen waren zehn Jahre später immer noch zögerlich, doch jetzt sind Sie aktiv geworden und merken, dass Sie entweder mit StartUps zusammenarbeiten müssen oder künftig massiv an Innovation verlieren.
Es ist heute einfach anders: Junge Leute wollen selbst etwas aufbauen, sie möchten während des Studiums schon Gas geben, wollen keine Zwänge und Strukturen und sind viel risikobereiter als noch vor 10 oder 15 Jahren. Und das merken die Mittelständler, da weniger Top-Bewerber nach dem Abi oder der Uni auf sie zukommen. Von daher muss sich jetzt etwas tun!
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
SalsUp ist die erste und einzige Matching-Plattform, auf welcher der Matching-Prozess hundert Prozent digital abläuft. StartUps finden hier Lösungen für ihre beiden größten Herausforderungen: Vertrieb und Kapitalbeschaffung.
Der Mittelstand auf der anderen Seite bekommt proaktiven Zugang zu jungen, dynamischen und innovativen Unternehmen – ohne hohen Zeit- oder Kostenaufwand.
Mittelständische Unternehmen müssen nicht selbst die besten StartUps scouten, sondern finden eine vorselektierte Auswahl auf der Plattform. Zeitintensive Besuche von Pitch-Veranstaltungen und der kostenintensive Aufbau einer eigenen Innovationsabteilung werden hinfällig. Denn auf SalsUp ist DIE vorselektierte Database für den Mittelstand 24/7 von überall erreichbar und einsehbar.
Gespeicherte Suchen und die Möglichkeit, sich Ergebnisse per Push-Nachricht schicken zu lassen oder als Sedcard exportieren zu können, bedeutet minimalen Aufwand und garantiert einen schnellen Start und eine produktive Umsetzung.
Außerdem investieren Unternehmen und Business Angels mit dem SalsUp Investment-Fonds in ausgewählte StartUps und minimieren so ihr Risiko. Mittelständler bekommen die Vollständigkeit der StartUp-Profile außerdem live angezeigt.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
StartUps (Post Seed) auf der einen und mittelständische Unternehmen (<1 Milliarde Umsatz), private Vertriebs- und Netzwerkprofis sowie Business Angels auf der anderen Seite.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
SalsUp ist bis heute komplett mit über 500.000 Euro eigenfinanziert. Wir wollen aber aufgrund des ordentlichen und für uns überraschenden Wachstums nun die Fundamente für z.B. stille Beteiligungen oder partiarische Darlehen legen.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Über die individuellen Mitgliedsbeiträge der mittelständischen Unternehmen und Sals Angels. Für unsere StartUps ist die Registrierung natürlich kostenlos. Damit möchten wir in der Corona-Pandemie ein besonderes Zeichen setzen!
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Wir verfolgen einen Multi-Channel-Ansatz, das bedeutet wir erreichen unsere Zielgruppen auf verschiedenen Kanälen, online und offline, und erzählen dort, aufeinander aufbauend von unserer Vision.
Beispiele sind klassische Fachmedien und Pressearbeit, Online-Marketing und Zusammenarbeit mit Mediapartnern, der baldige Start unseres Newsletters oder die Teilnahme an fremden und die Durchführung eigener (Online)-Events.
Wichtig ist uns jederzeit unser „Why“ zu kommunizieren und den Nutzen für die jeweilige Zielgruppe genau zu erklären.
Welche Vision verfolgt Du und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?
Die Schlagzeile: Der SalsUp Marketplace für StartUps revolutionierte die Innovationsfähigkeit der europäischen Wirtschaft
Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Genau die, welche in ihren Funktionen in SalsUp vereint sind: LinkedIn, WhatsApp und Newsfeed, um immer auf dem Laufenden zu bleiben.
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Erfolg ist für mich: nach 6 Monaten harter, erfolgreicher Arbeit zurück zu blicken und sich zu fragen: „Wie viele hätten diesen steilen Berg auf sich genommen und wie viele hätten abgebrochen?“
Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Auf halber Strecke abbrechen, bzw. auch wenn es mega eng wird mit der Weiterentwicklung des eigenen Produkts oder der Dienstleistung weitermachen und hart kämpfen! Es muss perfekt sein, um Erfolg zu haben!
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
Bist du echt so verrückt zu gründen? Meine Antwort war: Ja, und das mittlerweile das dritte Mal.
Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?
Bayerisch, bissig, Visionär.
Als Unternehmer in ländlicher Region des Mains in Rheinland-Pfalz weiß ich, wie schwer es ist, junge talentierte Menschen zu uns in den Betrieb zu bekommen. Selbst eine zweite Kraft im HR Bereich hat dies nicht durchdringend geschafft. Die Zusammenarbeit hingegen mit einem StartUp seit einem halben Jahr ist fruchtbar und gab und viele neue Impulse. So eine Plattform wie diese hier kann uns aber vielen anderen Erzeugern auch gerade mit weniger Kapazitäten und freien zeitlichen Gegebenheiten massiv helfen.