Ein eigenes Startup zu gründen, ist für die meisten von uns eine große Herausforderung. Entscheidet sich ein junges Unternehmen auch noch dafür, nicht nur den heimischen Markt zu erobern, sondern auch international zu agieren, sind die Hürden meist noch höher. Allerdings bedeutet das auch neue Länder, neue Märkte, sowie neue Chancen und Herausforderungen.
War der erfolgreiche Schritt in die große weite Welt früher nur großen Konzernen vorbehalten, möchten heutzutage immer mehr innovative und junge Unternehmen den Schritt wagen und internationale Märkte erobern, was die logische Schlussfolgerung in einer globalen Welt ist, die vor neuen Technologien nur so strotzt.
Da ist es kein Wunder, dass die Deutsche Startup Monitor-Studie besagt, dass mittlerweile circa jedes vierte Start-up international agiert.
Im folgenden Artikel findest du einige Tipps und Tricks zu diesem Vorhaben.
Wichtige Aspekte, die es zu beachten gilt
Folgend haben wir nun wichtige Aspekte für dich zusammengefasst, die du beim Schritt deines jungen und innovativen Unternehmens in weitere Länder bedenken solltest.
Eine genaue internationale Marktanalyse
Obwohl wir alle im gleichen Land leben, sind wir (und unser Kaufverhalten) unterschiedlich. Die Bayern haben beispielsweise andere Gewohnheiten als die Sachsen; im Norden sind diese wieder anders. Das macht die Vermarktung eines Produktes landesweit schwierig.
Noch schwieriger gestaltet sich dieses Vorhaben, wenn es um internationale Vermarktung geht. Die Märkte anderer Länder funktionieren meist komplett konträr zu unseren. Deshalb ist es so wichtig, vorab den jeweiligen Markt zu analysieren. Eine genaue internationale Marktanalyse ist unerlässlich vor einer Internationalisierung des Unternehmens.
Informationen übersetzen lassen in die Sprache des Ziellandes
Wird ein Produkt in Deutschland, Österreich oder der Schweiz (D-A-CH) angeboten, so gibt es keine Sprachbarrieren, da höchstwahrscheinlich Deutsch gesprochen wird. Ebenso muss es in dem Fall keine anderssprachigen Websites, (Print-) Werbemittel etc. geben. Wichtig hierbei sind allerdings Formulierung und Rechtschreibung.
Das gilt aber auch für andere Länder, in die man expandieren möchte. Zumindest sollte es dann englische Website oder englische Werbemittel geben. Im besten Fall gibt es diese Dinge auch in der Muttersprache des Landes. Allerdings ist man dieser meist nicht mächtig; kennt die Rechtschreibung, sowie Eigenarten und Redewendungen nicht.
Schnell wird klar: Professionelle Übersetzungen sind hier unerlässlich. Die Texte werden hierbei nicht 1:1 übersetzt, sondern neu geschrieben, um sie optimal auf dein Unternehmen anzupassen. Ebenso solltest du fließend die englische Sprache beherrschen, um dich mit ausländischen Geschäftspartner perfekt verständigen zu können.
Die Kulturen des Ziellandes kennenlernen
Ebenso wichtig wie die Sprache oder zumindest flüssiges Englisch, sind die Kulturen des jeweiligen Landes. Denn diese spielen auch bei geschäftlichen Verhandlungen und Anlässen eine große Rolle. Osteuropäern wird beispielsweise nachgesagt, dass sie mit einer Win-Lose-Einstellung an Verhandlungen herangehen, was bedeutet, dass Kompromisse schnell als Schwäche ausgelegt werden, so Experten. Was in Deutschland also als “normal” gilt, ist in einem anderen Land vielleicht schon wieder komplett unterschiedlich und kann schnell für Verwirrung oder Irritation sorgen. Eine Grundvoraussetzung für effiziente Kommunikation ist also gegenseitiges Verständnis.
Potenzielle Geschäftspartner finden
Leider geht es heutzutage kaum noch ohne “Vitamin B” potenziell und adäquate Geschäftspartner zu finden. Daher ist es ratsam, sich Kooperationspartner zu suchen, die einem beim Eintritt in einen neuen (internationalen) Markt unterstützen. Hierbei handelt es sich um Vertriebspartner, Medienunternehmen etc.
Ebenso solltest du in jedem Zielland, in das du expandieren möchtest, regelmäßig vor Ort sein, um potenzielle Geschäftspartner und mögliche Kunden kennenzulernen und Beziehungen zu pflegen. Messen, Tagungen und weitere Fachveranstaltungen bieten sich hierfür an.
Einen detaillierten Finanzplan erarbeiten
Das Startup zu internationalisieren und mit deinen Produkten oder Dienstleistungen ausländische Märkte zu erobern, kann mindestens genauso schwer sein, wie der Start in den Heimatmarkt. Häufig ist es mit noch größeren Anstrengungen verbunden, im Ausland erfolgreich zu sein, da dich fremde Märkte, durch ihre Gegebenheiten, vor neue Herausforderungen stellen. Es hat sich diesbezüglich bewährt, mit anderen Menschen und Unternehmen zusammenzuarbeiten, die bereits Erfahrungen auf dem Gebiet gemacht haben. Bezüglich der Finanzplanung ist das ebenso der Fall.
Im Vorfeld sollte am besten mit einer auslandserfahrenen Unterstützung eine Kostenschätzung und ein detaillierter Finanzplan erarbeitet werden. Denn gerade Währungsrisiken und ob die Finanzierung der Investitionen im neuen Absatzmarkt gedeckt ist, müssen unbedingt geklärt sein.
Der Schritt eines Startups in den internationalen Markt stellt nämlich auch ein hohes finanzielles Risiko dar. Allerdings solle man sich davon nicht einschüchtern lassen, denn wenn die Finanzen mit den nötigen Ressourcen und der richtigen Dynamik gepaart sind und gut eingesetzt werden, kann man auch vom Erfolg des Unternehmens ausgehen.