Ein Schuhladen? Nein!: 43einhalb. Dass ein Offline-Laden (verbunden mit einem Onlinestore) keineswegs langweilig sein muss, das beweisen Oliver Baumgart und Mischa Krewer von 43einhalb.com aus Fulda.
Die beiden vertreiben ein ausgewähltes Sortiment an Sneakern, und schafften es damit sogar bis in den „Spiegel“.. Wir freuen uns ganz besonders darüber, dass die Gründer für ein Interview bei MeinStartup.com zur Verfügung standen:
„Bärtige Männer mit Schuhtick“, so titelte der Spiegel. Wie schafft man es, dass eine solche Nachrichtengröße auf das eigene StartUp aufmerksam wird?
Das ist eine gute Frage und ehrlich gesagt waren wir selbst wohl diejenigen, die am meisten überrascht waren als die Interview-Anfrage bei uns eintraf. Letztendlich stellte sich jedoch heraus, dass der verantwortliche Journalist ebenfalls eine Schwäche für Sneaker hat, uns schon länger im Visier hatte und es für eine interessante Geschichte hielt, uns nach dem ersten Jahr in der Rubrik vorzustellen.
Rennen Ihnen die Kunden aber auch die Medien „die Bude ein“ nach diesem Bericht, der ja doch sehr viele Leser gefunden haben dürfte?
Wir hatten in der Tat ein erhöhtes Kunden- und Medienaufkommen nach dem Artikel, insbesondere freuten wir uns über einige Fernsehberichte, die im Anschluss stattfanden.
Ein Onlinestore für exclusive Sneaker ist eine tolle Geschäftsidee, interessanterweise berichteten wir vor einigen Jahren über ein ähnliches Konzept aus den USA. Wie entstand 43einhalb?
Wir selbst sind seit wir denken können begnadete Sneaker Fans und Sammler, gründeten bereits sehr früh eines der ersten, deutschsprachigen Sneaker Blogs und beschäftigten uns in jeder freien Minute mit dem Thema. Letztendlich war es der logische, nächste Schritt nach dem eigenen Magazin (sneakerized.com) und der eigenen Sneaker Marke (flaek.com).
Parallel zum Internetshop gibt es ja den „echten“ Laden in Fulda. Wie ergänzen sich diese beiden Konzepte, und was bringt die Präsenz vor Ort kombiniert mit dem Onlinehandel für Vorteile aber vielleicht auch Herausforderungen mit sich?
Für uns stand von Beginn an fest, dass wir keinen Sneaker-Versand auf der grünen Wiese aufziehen möchten. Unabhängig davon, dass das Ladengeschäft von Seiten vieler unserer Lieferanten vorausgesetzt wird, können wir uns mittlerweile auch gar nicht vorstellen, 43einhalb ohne den Laden in Fulda zu betreiben.
Sicherlich ist der Aufwand etwas größer als mit einem reinen Online-Konzept, letztendlich sehen wir in unserem Ladengeschäft jedoch die „Seele“ des 43einhalb. Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit geben, an unserer Leidenschaft für Sneaker teilzunehmen – nicht nur unpersönlich via Web, sondern auch im reellen Leben. Schließlich verkaufen wir keine virtuellen Güter, sondern Waren zum anfassen bzw. anziehen. Wir erleben täglich interessante Geschichten, die wir „auf der grünen Wiese“ nicht erleben würden und genau diese Geschichten sind es, die die Seele unseres Unternehmens prägt und die wir natürlich auch gern in unserer Online-Kommunikation erzählen.
Insbesondere in diesem Punkt hat sich die Lage in Fulda auch schon bewährt: viele „Online-Kunden“ machen wenn es passt einen Abstecher in unseren Laden, da Fulda häufig irgendwo im bzw. am Weg liegt. Das Ladengeschäft profitiert selbstverständlich auch von unserem Online-Versand: unser Warenangebot wäre offline ohne den Online-Shop natürlich wesentlich kleiner und weniger experimentell.
Eine wohl eher rhetorische Frage: Sneaker & Co. sind sicherlich auch privat Ihre Leidenschaft?
Das kann man durchaus so stehen lassen :-)
Wird es bald weitere Geschäfte im realen Leben geben?
Bevor wir weitere Shops planen, werden wir erst einmal abwarten, wie sich 43einhalb weiter entwickelt. Schließlich gibt es uns gerade erst etwas über ein Jahr lang.
Ein paar Worte zu Ihrem Hintergrund, Sie haben ihre Medienjobs für die Sneaker aufgegeben, das steht zumindest im „Spiegel“?
Das ist richtig. Wir kommen beide aus der Medienbranche, beide spezialisiert in Richtung Onlinemedien, jedoch zum einen aus der Medienberatung und zum anderen aus dem Bereich Konzeption / Design. Das hat uns natürlich bei dem Aufbau des eigenen Shops sehr geholfen und lässt uns nach wie vor viele Kampagnen ohne Agentur umzusetzen.