Wir sind ja froh, dass sich – zumindest so manche – eingefahrene Vorurteile und Geschlechterrollen allmählich auflösen. Frauen wie Männer gleichermaßen zeigen sich an unseren Geschäftsideen und dem Thema Existenzgründung interessiert.
Dieser Artikel auf unserem (derzeit noch im Aufbau befindlichen) Partnerportal „strandarbeiter.de“ hat uns jedoch aufhorchen lassen.
Gründen Frauen auch anders als Männer? Brauchen Sie dabei eine zusätzliche oder verschieden geartete Unterstützung? Sollte es spezielle Geschäftskonzepte von Frauen für Frauen geben? Selbst Bücher zu der Thematik gibt es mittlerweile.
Wir werden uns in der nächsten Zeit in einer lockeren Artikelserie mit diesen und ähnlichen Fragen sowie der „weiblichen“ Existenzgründung auseinandersetzen.
Bis dahin hier ein interessantes Interview, welches wir mit Maria Erkner – der Geschäftsführerin des ersten „Autohauses von Frauen für Frauen“ in Hennigsdorf bei Berlin – führen durften, und welches thematisch sehr gut zu den genannten Aspekten passt:
Wie sind Sie auf die tolle Geschäftsidee gekommen, mit dem Senorita Maria ein Autohaus von Frauen für Frauen zu eröffnen?
Die Idee ist entstanden, während ich studiert habe, und bei meinem Vater im Autohaus gearbeitet habe. Dort konnte ich feststellen, dass Frauen nicht immer die Art von Arbeit ausführen, welche Sie gerne möchten.
Wir haben uns dann mit den Damen zusammengesetzt und nach und nach ein Konzept entwickelt, welches dann von heute zu morgen ernst geworden ist.
Wie reagiert gerade die weibliche Kundschaft auf dieses Angebot, haben Sie das Gefühl hier den Bedarf einer „Marktlücke“ getroffen zu haben?
Es gibt natürlich verschiedene weibliche Kundschaft und verschiedene Beweggründe unser Autohaus aufzusuchen.
Vermehrt ist aber doch eingetreten, dass die Frauen aufgrund des Konzeptes kommen und sich wohler und besser beraten fühlen.
Sicherlich ist es ein Angebot für Frauen, genauso aber auch für Männer.
Mit welchen Vorurteilen hatten Sie eventuell zu kämpfen, und wie kommt das Konzept insgesamt an?
Vorurteile habe ich bis jetzt persönlich nicht erlebt, ich denke dass es sicherlich über das Konzept verschiedene Meinungen gibt, jedoch kommen die nicht bei uns an :-)
Es gibt spezielle Bücher und Literatur zum Thema „Existenzgründung für Frauen“. Inwieweit gehen Frauen anders mit dem möglichen Sprung in die Selbständigkeit um?
Ich kann nicht einschätzen inwieweit Frauen generell mit einer Existenzgründung umgehen, ich kann nur von mir reden.
Ich finde, denke das es bei Männern nicht anders ist, dass man es zu schätzen wissen sollte und es möchte sicher jeder sich selbst und den anderen beweisen, dass man in der Position richtig ist.
Wir haben erst kürzlich die Anfrage einer Leserin mit einer tollen Geschäftsidee gehabt, die sich jedoch nicht zutraute, diese alleine zu verwirklichen.
Was können Sie Gründerinnen in spe aus Ihrer Sicht und Ihren Erfahrungen raten?
Wenn man so einen Schritt geht, sollte man immer noch der Mensch bleiben der man ist und sein Ziel auch so verfolgen wie man es für richtig hält.
Man sollte die Erfahrungen anderer zu schätzen wissen, wenn diese einem Tipps weiter geben, und auch kritikfähig sein.
Wir bedanken uns für das Interview.
Bildquellenangabe: Konstantin Gastmann / pixelio.de
Ich denke schon, dass es da einen gewissen Unterschied geben wird. Es ist schon eine Frage der Sichtweise wie eine Idee umgesetzt wird. Frauen haben vielleicht einen tieferen Blick in manche Sachen und können so eine Idee komplett anders umsetzten. Das gibt auch neue Anreize für beide Seiten. Sie sollten sich am Besten austauschen um einen großen Überblick zu bekommen. Nur so kann man ein Vorhaben in seiner Gesamtheit erfassen und bearbeiten.