Solopreneur ist ein Begriff, der mittlerweile auf mehr Menschen zutrifft, als man denkt. Das wirklich Spannende dabei ist, dass ein Großteil von ihnen es noch nicht einmal weiß.
Obwohl uns das Wort in der englischsprachigen Welt bereits relativ häufig begegnet, ist es für viele hierzulande noch völlig unbekannt. Zeit also, um es auch den hiesigen Gründern ein wenig näher zu bringen.
Vielleicht findet sich der ein oder andere ja bereits im neuen Unternehmertyp wieder.
Definition Solopreneur – eine einfache Herleitung
Der Begriff Solopreneur ist eine amerikanische Wortkreation. Der eigentliche Ursprung findet sich jedoch im französischen Sprachgebrauch. Genau genommen ist es ein Kofferwort, also ein Kunstbegriff. Es ist aus zwei überlappenden Wörtern entstanden.
Die Wortkreuzung setzt sich aus ‘Solo’ und ‘Entrepreneur‘ zusammen. Solo steht logischerweise für ’allein’ oder ’einzig’. Entrepreneur wiederum entstammt den beiden französischen Wörtern ‘entre’ und ‘prendre’. Diese bedeuten zusammengesetzt in der deutschen Übersetzung ‘gestaltender Unternehmer’.
Somit ist klar, dass ein Solopreneur jemand ist, der sein Unternehmen alleine führt, sozusagen als Solounternehmer seine Geschäfte tätigt. Man geht also erst einmal ganz klassisch von einem Einzelkämpfer aus.
Zwangsläufig denkt man dann an einen Selbstständigen bzw. Freiberufler, der wohlmöglich nur vor sich allein hinwerkelt. Da tun sich vielleicht erste Parallelen zu der Anfang der 2000er durch die Politik initiierten ICH-AG auf. Diese sollte damals primär Arbeitslose befähigen, ein eigenes Einzelunternehmen aufzubauen.
Doch weit gefehlt, mit dieser Annahme wäre man auf der falschen Spur.
Denn der heutige Einzelunternehmer bzw. Selbständige unterscheidet sich mitunter stark vom Solopreneur. Und das, obwohl es durchaus grundlegende Gemeinsamkeiten gibt.
Selbstständig – aber doch im Hamsterrad gefangen?
Der klassische Selbstständige arbeitet nach heutigen Verständnis zumeist für fremde Auftraggeber Projekte ab. Dabei hängt sein Arbeitsalltag gleichzeitig immer auch an den Terminvorgaben seiner Kunden. Und das bedeutet in der Regel eine nicht minder starke Belastung bzw. zeitliche Gebundenheit und somit oftmals eine Menge Stress.
Ebenso wie Angestellte verkauft auch er seine Arbeitskraft gegen Geld – nur nennt es sich hier Selbstständigkeit. Und laufen die Geschäfte richtig gut, dann hat er zumeist noch nicht mal die Zeit, das verdiente Geld wieder auszugeben.
Gerade zum Start der Unternehmertätigkeit versucht er zudem noch alles selbst zu meistern. So kümmert sich der Chef nebenher mitunter um die Technik, die Kundenakquise und macht vielleicht auch noch ein bisschen in Buchhaltung und PR. In der Fülle der Aufgaben verliert sich so recht schnell der Überblick und vieles läuft dann nicht wirklich richtig rund.
Wird zudem noch eine gewisse Unternehmengröße angestrebt, gilt es hierfür auch noch geeignete Angestellte zu finden und diese bestmöglich zu führen. So ist es nicht verwunderlich, dass man sich als Firmeninhaber zwischen den verschiedenen Interessengruppen, neudeutsch auch Stakeholder genannt, mitunter schnell mal aufreiben kann.
Als Firmenchef leitet man sein Business in der Regel mit den alten uns allseits bekannten starren Strukturen. Und es bleibt in der Regel zwischen den laufenden Kundenprojekten kaum noch Zeit, das eigene Leben zu leben.
Fazit: Man befindet sich sehr oft in der klassischen Zeit-gegen-Geld-Falle.
Solopreneur – mehr als erfolgreiche One-Man-Show?
Der ‘neue’ Typ Unternehmer unterscheidet sich nicht nur in der Bezeichnung vom klassischen Freiberufler bzw. Selbstständigen. Er arbeitet und lebt sein ganzes Business komplett anders. Unterstützung für sein Lifestyle erfährt er durch die schier unbegrenzten Möglichkeiten, die uns das Internet mittlerweile zur Verfügung stellt.
Das primäre Ziel eines (Solo)-Entrepreneurs ist es, aus einer Idee ein in sich tragfähiges und optimalerweise skalierbares Geschäftskonzept zu entwickeln.
Dabei versucht er sein Unternehmen modular aufzubauen und nutzt Tools und Komponenten, welche sein Business weitestgehend automatisieren. Der Solopreneur konzentriert sich voll auf seine Kernkompetenz.
Er lagert rigoros die Teile der Arbeit aus, die Andere besser oder schneller erledigen können. Buchhaltung, telefonischer Kundensupport, Terminanfragen zählen bspw. zu solchen unterstützenden Nebentätigkeiten.
Werden darüberhinaus zusätzliche Kompetenzen benötigt, greift er auf ein gut organisiertes Netzwerk aus Spezialisten im Form von virtuellen Assistenten zu. Diese findet man mittlerweile ohne großen Aufwand mit den richtigen Suchbegriffen in den Weiten des World Wide Web.
Schnell wird klar, dass der Solopreneur nicht zwingend alleine arbeiten muss, obwohl auch er juristisch als Alleininhaber fungiert. Denn seine Mitarbeiter mietet er sich je nach Bedarf einfach temporär hinzu.
Somit umgeht er die klassische Infrastruktur und minimiert sein eigenes unternehmerisches Risiko. Einfachheit und schlanke Prozesse bestimmen sein Denken. Dadurch steuert sich sein Lean Business ziemlich unkompliziert.
Den Luxus den sich der Solounternehmer mit dieser Art der Geschäftsentwicklung erarbeitet, heißt Unabhängigkeit und vor allem Zeitgewinn.
Werde Solopreneur, es ist an der Zeit solo zu starten
Die Möglichkeit mit einer One-Man-Show sein eigenes Ding zu starten, gab es so vor wenigen Jahren sicherlich noch nicht. Doch die stetigen technischen Neuerungen eröffnen mittlerweile ganz neue Chancen für ein digitales Business.
In der Zukunft wird es somit immer mehr Solopreneure geben, die sich ihr eigenes Business mit Komponenten von unabhängigen Dienstleistern aufbauen können. Das Schöne dabei ist, das die Unternehmertätigkeit komplett ortsunabhängig gelebt werden kann.
Und das mit dem Bruchteil der Kosten eines klassischen Geschäfts. Denn oftmals wird das zu finanzierende Wachstum komplett ohne Fremdkapital aus den laufenden Einnahmenfluß bestritten.
Die vorhandenen digitalen Ressourcen bilden somit die Grundlage für die Arbeitsweise der Zukunft. Dabei sucht der Solopreneur nach unternehmerischen Konzepten, die obwohl von ihnen allein gesteuert, wirtschaftlich erfolgreich am Markt existieren.
Unternehmer müssen sich völlig frei machen von eingefahrenen Denkmustern, wenn sie heute im digitalen Wettbewerb erfolgreich bestehen wollen. Was zählt ist Mut, auch mal anders zu denken.
Bist Du bereits auf den Weg zum Solopreneur?