Wer von zu Hause aus arbeitet, übernimmt die Gestaltung seines Arbeitszimmers selbst. An sich klingt die Aufgabe simpel: Ein Schreibtisch, ein Stuhl, eventuell noch ein oder zwei Aktenschränke und ein PC – fertig?
Nicht ganz. Die Einrichtung sollte nach ergonomischen Grundsätzen erfolgen, damit Müdigkeit und Rückenschmerzen keine Chance haben.
Ergonomisch einrichten
Ein ergonomisch eingerichtetes Homeoffice hat das Ziel, das Arbeiten so gesund und bequem wie möglich zu machen. Auch bei langen Tätigkeiten im Sitzen sollen keine Rückenschmerzen oder langfristigen Gesundheitsschäden entstehen.
Ein wichtiger Faktor hierfür ist, dass Tisch und Stuhl auf die individuelle Körpergröße und Sitzgewohnheiten anpassbar sind. Dazu gehört, dass der Tisch in seiner Höhe verstellbar ist. Ebenso der Bürostuhl, der idealerweise auch noch einen stufenlos einstellbaren Neigungswinkel für die Rückenlehne besitzt.
Gutes Mobiliar braucht übrigens nicht teuer zu sein: Gebrauchte Büromöbel sparen viel Geld beim Einrichten des Homeoffice und stehen Neuware quasi in nichts nach.
Zudem sollte die Konstellation so einstellbar sein, dass man von leicht oben herab auf den PC-Monitor sehen kann. Schaut man in einer natürlichen Haltung geradeaus, sollte man direkt auf die Oberkante des Bildschirms blicken können – daher ist ein Laptop manchmal nicht ideal.
Manche Menschen müssten aufgrund ihrer Körpergröße wohl permanent leicht nach unten sehen, um sinnvoll daran zu arbeiten; das führt schon nach kurzer Zeit zu Nackenschmerzen, kann jedoch mit einem höhenverstellbaren Notebookständer und einer separaten Tastatur ausgeglichen werden.
Individuelle Anpassungen des eigenen Arbeitsplatzes
Der Arbeitsplatz muss an die Bedürfnisse jedes einzelnen angepasst sein. Mit verstellbaren Tischen und Bürostühlen lässt sich da schon viel erreichen, doch nicht immer ist das genug.
Besonders kleine Menschen benötigen womöglich trotzdem noch eine Fußstütze, damit sie bequem an ihrem Arbeitsplatz sitzen können. Und wer den gesamten Tag am PC arbeitet, wird früher oder später an schmerzenden Handgelenken leiden, wenn er dem nicht mit einer Handgelenkauflage für die Tastatur vorbeugt.
Neben hochwertigen Möbeln spielt also auch eine individuell gewählte Zusatzausstattung eine wichtige Rolle.
Auch die unmittelbare Umgebung mit einbeziehen
Unter dem Stichwort Ergonomie wird mehr als nur die Möblierung im Büro zusammengefasst. Stimmen muss auch die Umgebung, also das Arbeitszimmer an sich. Hier kommt es darauf an, welche Art von Arbeit im Homeoffice erledigt werden soll.
Generell ist ein heller Raum von Vorteil: Ist es zu dunkel, ermüdet man schneller – wo ausreichend natürliches Licht nicht verfügbar ist, sorgen kaltweiße Tageslichtlampen für die nötige Helligkeit.
Arbeitet man hauptsächlich am Computer, muss zudem der Lichteinfall mit berücksichtigt werden. Der Schreibtisch muss so stehen können, dass man stets problemlos vom Monitor ablesen kann.
Die optimale Raumtemperatur finden
Ebenso muss das Raumklima stimmen: Die optimale Temperatur liegt um die 20 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent betragen.
Ist es im Büro zu kalt oder warm, leidet die Konzentration – der unbeheizte Keller oder der Dachboden im Sommer sind also eher keine idealen Kandidaten fürs Homeoffice.
Gefahr auf eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit droht vor allem bei der Arbeit mit elektrischen Geräten. Sie ziehen die Feuchtigkeit aus der Luft, während sie eingeschaltet sind. Die Folgen sind gereizte Augen und Atemwege, trockene Haut – und damit ein allgemein schlechteres Befinden.
So kann man die Luftfeuchtigkeit im Homeoffice leicht erhöhen:
- Richtiges Lüften: Regelmäßiges Stoßlüften ist weit effektiver als ein gekipptes Fenster; im Sommer
- Grüne Zimmerpflanzen: Birkenfeige, Grünlilie, Einblatt oder Efeutute sind pflegeleicht und geben reichlich Feuchtigkeit an ihre Umgebung ab und filtern Schadstoffe aus der Luft.
- Aquarium oder Zimmerbrunnen: Sie geben nicht nur kontinuierlich Feuchtigkeit ab, sondern entspannen Augen und Gedanken.
Auch die persönlichen Vorlieben spielen eine wichtige Rolle. Wer gerne unter Menschen ist, kann sich bei der einsamen Arbeit im Homeoffice allzu schnell einsam fühlen.
Dem kann man ein wenig vorbeugen, indem man das Arbeitszimmer möglichst in einen Raum legt, an dem regelmäßig andere Personen vorbeikommen: Sei es in Richtung einer stark befahrenen Straße – hier erwecken vorüberziehende Fahrzeuge einen geschäftigen Eindruck – oder mit Blick in den gut besuchten Park.
Ist für die Arbeit jedoch vor allem hohe Konzentration notwendig, können solche Eindrücke leicht ablenken. In diesem Fall macht es häufig mehr Sinn, einen ruhigeren Raum als Arbeitszimmer zu wählen.