Spottster ist eine Online Shopping App, bei der man für sein Lieblingsprodukt einen Wunschpreis angeben kann. Dieser lässt sich dann fortlaufend mit den tatsächlichen Preis in verschiedenen Shops vergleichen. Wie genau das funktioniert, erklärt uns Gründerin Freya Oehle.
Frau Oehle, kurz und knapp: Erklären Sie Ihre Geschäftsidee?
spottster ist der erste digitale Merkzettel mit Preisalarm, der in über 3.000 Partnershops funktioniert. Kunden können sich interessante Produkte merken, die sie nicht sofort oder zum aktuellen Preis kaufen möchten.
Unser Merkzettel beobachtet das Produkt und gibt Bescheid, sobald es durch einen Gutschein oder einen Preisfall günstiger wird.
Was genau war der Auslöser für den Start eines eigenen Business?
2012 verbrachte ich ein Auslandssemester in Chicago. Während einer Vorlesung in Finanzwirtschaft stellte mein damaliger Professor ein amerikanisches Startup vor. Dieses bot shopping-wütigen Frauen die Möglichkeit, ihre Lieblingsoutfits auf einer Merkliste abzuspeichern und über Preisfälle benachrichtigt zu werden.
An sich eine interessante Geschäftsidee, aber die technisch schlecht umgesetzte Website des Unternehmens und die strikte Beschränkung auf den Modesektor konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Da wurde eine Menge Potenzial einfach liegen gelassen.
Also rief ich einen Schulfreund, meinen heutigen Mitgründer Tobias Kempkensteffen an, und fragte ihn, ob er das nicht besser könne. Tobi ist seines Zeichens ITler. Als dieser die Frage ohne Zögern bejahte, war die Idee von spottster geboren.
Was macht Ihr Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Mit spottster vergisst der Nutzer nie wieder ein Produkt und verpasst vor allem nie wieder einen Sale oder Gutschein – ganz ohne Aufwand.
Wo sehen Sie Ihre Zielgruppe bzw. wer sind Ihre Wunschkunden?
spottster ist in erster Linie für den heutigen Online Shopper konzipiert. In der Regel ist dieser zwischen 18-38 Jahre alt, wobei Männer und Frauen mit jeweils knapp 50% Nutzeranteil, gleichermaßen wichtige Zielgruppen sind.
Was allerdings zu bemerken ist, ist dass sich unsere Zielgruppe in den vergangenen 4 Monaten immer stärker auch auf die etwas ältere Generation, vorrangig Frauen zwischen 45-60 Jahren ausgeweitet hat.
Wir merken hier klar die voranschreitende Digitalisierung der Gesellschaft und die wachsende Bedeutung des E-Commerce.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Bis zum Start rund 50.000 Euro.
Die Vorlaufzeit betrug ca. 1 Jahr, in der wir entwickelt und immer wieder mit Shops telefoniert haben.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Sobald ein Nutzer einen Kauf über uns tätigt, werden wir von dem Shop an dem Kaufpreis provisioniert, ohne dass sich der Preis für den Kunden erhöht.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Unser TV Auftritt beim ZDF und die Veröffentlichung unserer Preisstudie in der FAZ.
Welche Vision verfolgen Sie und welche Schlagzeile würden Sie gern mal über Ihr Unternehmen lesen?
Wir haben die Vision, mit spottster eine zentrale Anlaufstelle im Online Shopping zu schaffen – sowohl für die Nutzer, die ihre Anschaffungen über uns planen, aber auch für Händler, die ihr Pricing und ihre Abverkäufe über uns intelligenter gestalten können.
Zwei Schlagzeilen wären dabei das überragende Ziel:
„spottster schreibt schwarze Zahlen“ und „Wo arbeiten Spaß macht – spottster als Top-Arbeitgeber“
Auf welche 3 Tools/Komponenten können Sie bei der täglichen Arbeit nicht verzichten und warum?
Outlook & Slack für die externe und interne Kommunikation
Synology als Team Dropbox
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich, etwas an Wert geschaffen zu haben und ein interessanter, belustigender und für sich selbst stehender Mensch zu sein.
Dabei kommt es darauf an, dass man sich wohlfühlt und Menschen um sich hat, die einen zum Lachen bringen.
Welchen Fehler würden Sie aus ihrer Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Am Anfang zu bescheiden und vorsichtig zu sein und deswegen die erste Finanzierungsrunde klein zu halten.
Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin bzw. ein Unternehmer mindestens einmal gestellt haben?
Was ist das schlimmste, was passieren kann?
Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Ambitionierter Sack Flöhe