BesserMITTAG: Food-Startup versorgt Büros mit Wunschmenüs

Sieht so die Zukunft der Büroverpflegung aus? BesserMITTAG startet mit einer neuen Lösung für die Mittagszeit durch: Das Leipziger StartUp sorgt seit Jahresbeginn für gesunde, und stressfreie Mittagspausen. Auf der Homepage kann man hierfür wöchentlich seine Wunschmenüs auswählen und sich ins Büro liefern lassen.

Herr Thomas Polanski, kurz und knapp: Pitche die Geschäftsidee?

BesserMITTAG möchte Lebensqualität an den Mittagstisch von Unternehmen jeder Größe bringen. Aus einer abwechslungsreichen Auswahl an Mittagsgerichten bilden wir individualisierte Essenspläne, die sich per Algorithmus automatisch an Vorlieben und Bedürfnissen orientieren. Einfach per App bestellbar.

Wöchentliche Lieferung bequem ins Büro oder für größere Unternehmen auch per Essens-Station als Kantinenersatz. Ein Service, mit dem Unternehmen Mitarbeiter glücklich machen und auch noch Steuern sparen können.

Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?

Nach mehreren Jahren mit täglich zur Mittagszeit unzufrieden knurrendem Magen erkannte ich, dass sich etwas ändern muss. Meinem Team ging es genauso: Auf Dauer machten uns weder das um den Arbeitsplatz liegende Angebot, noch mitgebrachte Butterbrote mittags wirklich glücklich.

Als Chef hätte ich auch gern die Möglichkeit gehabt, die Mittagspause meiner Mitarbeiter zu subventionieren. Die Suche nach einem Angebot, das wenig Arbeit macht, zu Teilen vom Arbeitgeber übernommen werden kann und gleichzeitig jedem Mitarbeiter Flexibilität einräumt, blieb erfolglos.

Gleichzeitig war damit die Idee für BesserMITTAG geboren. Da ich in den letzten Jahren bereits im E-Commerce tätig war und in der Zeit Erfahrungen mit Unternehmensgründung gesammelt hatte, war die Hürde BesserMITTAG zu gründen, und uns den Traum der besseren Mittagspause zu erfüllen, nicht sehr hoch. So erfolgte dann Anfang 2017 der Startschuss für unser Projekt.

Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?

Mittagessen zu liefern ist an sich erstmal nichts Besonderes. Sofortige Bestellung und Lieferung ist ein Konzept, das momentan viele Startups bedienen. BesserMITTAG geht es anders an: Anstatt ein einzelnes Mittagessen liefern, werden Wochenpläne erstellt, mit denen sich Mitarbeiter individuell, ausgewogen und bezahlbar ernähren können.

Herzstück ist dabei der BesserMITTAG-Algorithmus, der dazulernt, was wem schmeckt und was nicht.

Bestellgewohnheiten, Ernährungsziele und Unverträglichkeiten sowie Bewertungen fließen dabei in die Entscheidung für die vorgeschlagenen Wochenmenüs mit ein. Für die Erstellung abwechslungsreicher Wochenmenüs greift der Algorithmus auf die Gerichte und Rezepturen mehrerer Partnerküchen in ganz Deutschland zurück.

Da ist nicht nur für jeden irgendetwas, sondern für jeden genau das Richtige dabei. Egal ob vegan, fitnessverrückt oder Allergiker – wir versammeln alle Mitarbeiter aus einem Team gleichermaßen unter einem Dach.

Da ein ausgewogenes Mittagessen seinen Preis hat, den auch nicht jeder einzelne Mitarbeiter bereit ist zu zahlen, bedienen wir uns bestehender Regelungen zum Essenszuschuss in Kantinen und machen ihn für kleine und mittlere Unternehmen zugänglich. Bezahlt der Mitarbeiter einen Teil seines Mittagessens selbst, so kann das Unternehmen die restlichen Aufwendungen als Kosten voll steuerlich absetzen.

Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?

Derzeit bieten wir eine Lösung für die Belieferung kleinerer Unternehmen. Bei drei bis zehn Mitarbeitern ist der Mindestbestellwert problemlos erfüllt und die bereits vorhandenen Kühlkapazitäten werden nicht überlastet.

Wir fassen deshalb vorerst die freien Berufe, wie Ärzte, Steuerberater, Anwälte und Ingenieure, sowie kleinere Agenturen ins Auge. Unsere Lösung ist ideal, um zur Qualität der in diesen Berufen oft sehr kurzen Mittagspause beizutragen.

Das Erwärmen der Gerichte geht schnell, so bleibt noch Zeit für Entspannung.

Für größere Unternehmen hält BesserMITTAG eine andere Lösung bereit: die ESSbar. Die ESSbar ist eine Mini-Kantine bestehend aus einem Glaskühlschrank und einem Umluftofen oder Dampfgarer.

Mitarbeiter können jederzeit spontan Gerichte aus der ESSbar auswählen oder sich vom Algorithmus ein passendes Gericht aus den im Unternehmen lagernden Essen vorschlagen lassen. Das Essen wird immer per App quittiert und die Abrechnung erfolgt am Ende des Monats über das Gehalt unter Beachtung der eingestellten Zuschüsse.

Wer spezielle Wünsche oder Anforderungen hat, kann sich seine Gerichte verbindlich in einen Kühlschrank vorbestellen.

Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?

Aktuell befinden wir uns in der Test- und Erprobungsphase, auch hier verbrauchen wir natürlich schon Geld. Unser derzeitiges Budget liegt bei ca. 100.000 EUR.

Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?

Wir haben festgestellt, dass der Foodbereich eine echte Herausforderung darstellt. Mit unserem Thema betreten wir absolutes Neuland in einem Feld, das sich sehr dynamisch entwickelt, und lernen jeden Tag dazu.

Aktuell befinden wir uns noch in der Testphase, in der geduldig an unserer Idee feilen. Der Geldzufluss ist momentan noch nicht unser primäres Ziel, aber wir können bereits erste Umsätze verzeichnen. Die Beobachtung, dass das Interesse und die Zahlungsbereitschaft in unserer Zielgruppe vorhanden sind, treibt uns an weiterzumachen.

Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?

Ziel unserer Testphase ist nicht nur unser Produkt weiter zu formen und weitere Partner auf der kochenden Seite für uns zu gewinnen, sondern auch die Seite der Nachfrage zu untersuchen.

Dafür müssen wir erstmal herausfinden, über welche speziellen Marketingkanäle wir potentielle Kunden am besten ansprechen können. Bislang haben wir erste Erfahrungen mit klassischem Dialogmarketing gemacht, da wir hier die Zielgruppe auf einfachem Wege speziell adressieren konnten.

Um diese Möglichkeit auszuprobieren haben wir in zwei Regionen Deutschlands eine zweistufige Mailingaktion durchgeführt. Wichtig war für uns das Feedback. So konnten wir herausfinden, ob es Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Berufsfeldern und Regionen gibt.

Parallel sind wir sehr aktiv im Test der verschiedenen Werbeformen, die Facebook zur Verfügung stellt. Mit welcher Ansprache können wir unsere Zielgruppe für uns gewinnen und wie schaffen wir es einen Lead zu erhalten?

Eine spannende Frage, die uns die Tools schon bei Einsatz von kleineren Beträgen beantworten. So probieren wir aus, wie wir später mit größeren Budgets das optimale Verhältnis zwischen Budget, Reichweite und Conversion erzielen können.

Im aktuellen Onlinemarketing darf natürlich auch Google-Adwords nicht fehlen. Hier gehen wir genauso vor: Erkenntnisgewinn und Strategieentwicklung anhand kleiner Probebeträge sind unser vordergründiges Ziel.

Welche Vision verfolgt Ihr und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?

Mit BesserMITTAG bieten wir eine Lösung für alle Unternehmen, die das Thema Mittagessen komplett outsourcen wollen. In der Idee sehen wir das Potential, DIE Plattform für Mittagessen in Deutschland zu werden.

Mit dem Wissen, was wem schmeckt, wollen wir angepasste Lösungen für jede Unternehmensgröße schaffen. Von der wöchentlichen Lieferung für kleine Büros über die Integration klassischer Lieferdienste bis hin zu immer verfügbaren Speisen in Essens-Stationen für große Unternehmen, als Kantinenersatz oder -ergänzung.

Die Schlagzeile “Die Revolution der Mittagspause: Eine Million Menschen vertrauen täglich dem BesserMITTAG-Algorithmus” würde bei uns die Korken knallen lassen.

Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?

Im Arbeitsalltag sind für mich Google Drive/Suite, Slack und Trello unverzichtbar. Typisch Startup läuft bei uns alles online.

Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?

Wenn das Baby laufen lernt und wächst. Eine Idee groß zu machen und die Vision in die Realität umzusetzen, das bedeutet für mich wahren Erfolg – beruflich wie privat.

Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?

Das Wichtigste ist meiner Erfahrung nach Feedback. Und das einzusammeln erfordert Mut, trotzdem sollte man so zeitig wie möglich mit dem proof of concept starten, anstatt erst ewig die Website, die Programmierung und die Marke zu perfektionieren.

Letztlich entscheidet schließlich das Marktfeedback, ob die Idee ankommt. Wir haben uns auf dem Weg zum ersten Feedback doch immer wieder ablenken lassen und lieber am i-Tüpfelchen gearbeitet – das hätte nicht sein müssen.

Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?

Will ich das wirklich? Bei dieser Frage sollten Kopf- und Bauchgefühl einer Meinung sein, damit es vorangeht. Denn ohne die nötige Motivation verlaufen sich Projekte schnell im Sand, egal wie gut die Idee ist.

Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?

Kreativ, dynamisch und immer hungrig.

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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