Individuelle Möbel am PC selbst entwerfen, und dann „Made in Germany“ produzieren lassen? Für viele Kunden dürfte mit den Produkten von meine möbelmanufaktur ein Traum in Erfüllung gehen. Nicht umsonst ist das StartUp preisgekrönt, beim Gründerwettbewerb 2012 der WirtschaftsWoche ging es als Sieger hervor.
Wir freuen uns ganz besonders, dass uns Mit-Gründerin Birgit Gröger Rede und Antwort zu den Hintergründen der außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte stand:
Frau Gröger, bei Ihnen kann man Online individuelle Möbel zusammenstellen, um diese dann nach Maß herstellen zu lassen. Wie entstand das Konzept und die Idee zu „meine möbelmanufaktur“?
Wir haben nach einem Konzept gesucht, dass einen Onlineshop und die Schreinerei miteinander verbindet. Standardmöbel kamen für uns nicht infrage, da für uns der Kunde im Mittelpunkt steht. Und hier müssen wir einfach auf die individuellen Wünsche des Kunden eingehen.
Die Familie meines Mitgründers Sebastian hat seit fast 100 Jahren eine mittelständische Schreinerei mit aktuell ca. 20 Schreinern. Die Schreinerei Schips ist spezialisiert auf hochwertigen Innenausbau.
„meine möbelmanufaktur“ überzeugte beim Gründerwettbewerb 2012 der WirtschaftsWoche, und ging als Sieger hervor, Gratulation! Wie gelang Ihnen dieser tolle Erfolg?
Die Integration eines Traditionsunternehmens mit einem online Konfigurator hat die Jury überzeugt. Mit viel Leidenschaft, bereits erfolgreichen ersten Monaten und einem Paket voll mit Materialmustern, Anleitungen und Aufbauzubehör ging es zum Pitch nach Köln. Nach einer kurzen Präsentation der Art „wer sind wir, was machen wir und wo wollen wir hin?“ haben wir uns den Fragen der Jury gestellt – und konnten überzeugen!
Inwiefern hilft Ihnen dieser Titel bei der Finanzierung, der Suche nach neuen Geschäftspartnern, aber auch gegenüber den Endkunden?
Ein Preis von einem so renommierten Magazin wie der WirtschaftsWoche hift einem Startup gerade in den ersten Monaten stark. Wir berichten im Gründertagebuch in der Wiwo über unsere Erfolge und die Herausforderungen, die wir zu meistern haben.
Nun ist Ihr Konzept seit einiger Zeit nicht mehr absolut einzigartig, mehrere ähnliche Anbieter buhlen um die Gunst potenzieller Kunden. Wie wollen Sie sich dennoch von den Mitbewerbern abgrenzen und absetzen?
Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt. Der Konfigurator wurde so designt dass der Kunde diesen leicht und einfach bedienen und dennoch nichts falsch machen kann. Im Hintergrund wird die Statik geprüft, der Kunde kann nur einbauen, was dementsprechend auch möglich ist. Und der Kunde sieht sofort jede Änderung im Konfigurator, da sich das Bild immer dynamisch anpasst. Natürlich rechnet sich auch der Preis automatisch mit, für 100 Prozent Transparenz.
Falls kleinere Anpassungen wie eine Steckdosenausschnitt an der Rückwand nötig sind, ist das für uns kein Problem. Mit eigener Fertigung reagieren wir auf Wünsche flexibel und meist kostet dies keinen Aufpreis. Der Kunde erreicht uns bei Fragen und Problemen von Montag bis Sonntag. Und bei uns sind nur Profis an der Hotline: Entweder der Chef selbst (Schreiner & Ingenieur), oder ein Techniker aus dem Fertigungsbetrieb.
Nach der Bestellung erhält der Kunde von uns eine bemaßte Zeichnung und kann diese nochmals in Ruhe prüfen. Damit er sich seinen Schrank oder Tisch auch schon vorstellen kann bekommt er zudem ein fotorealistisches Bild. Geliefert werden die Möbel direkt ins Wohnzimmer oder den sonstigen späteren Bestimmungsort des Möbelstücks. Wir haben individuelle bunt bebilderte Anleitungen – damit ist Aufbauen kinderleicht. Und wer nicht aufbauen möchte, für den haben wir eine Aufbaupauschale. In unserer Materialauswahl findet jeder das passende Material. Vom pflegeleichten Kunststoffdekor bis zum hochklassigen Hochglanzlack.
Wie sind Ihre Anforderungen an die Qualität der Produkte?
Wir produzieren ausschließlich in Deutschland um hier nachhaltig die Arbeitsplätze zu sichern. Auch bei unseren Zulieferen setzten wir auf regionale Unternehmen aus Deutschland und Österreich. Und was unsere Kunden immer wieder herausstellen, das ist eben diese Qualität. Natürlich bieten wir auch einen Designservice, führen gerne durch unseren Showroom und pflanzen für jedes Möbelstück einen Baum.
Was sind Ihre Pläne für 2013?
Wir wollen 1000 Möbelstück verkaufen. Gerade stellen wir die Weichen für dieses Ziel. Auch wird unsere Produktpalette 2013 weiteren Zuwachs bekommen.
Welches Team steckt „meine möbelmanufaktur“?
Das Gründerteam besteht aus Sebastian Schips, dem technischen Kopf hinter meine möbelmanufaktur. Er hat den Konfigurator programmiert, entwickelt unsere Produkte, kümmert sich um die Logistik und die Auswahl der Lieferanten. Sebastian ist gelerner Schreiner und Dipl. – Ing. Holztechnik. Seit 2008 ist er in der Geschäftsleitung der Firma Schips tätig.
Ich selbst kümmere mich um die Bereiche Finanzen, Marketing und PR. Ich bin Diplom Betriebswirtin und habe noch meinen Master of Art draufgesetzt. Seit 2007 arbeite ich im Controlling.