Der Start ins eigene Business
Jedes Jahr entscheiden sich in Deutschland Hunderttausende für die Gründung eines Unternehmens.
Während einer der Beweggründe darin liegen mag, endlich der eigene Chef zu sein, machen andere Gründer einfach aus ihrem Hobby einen Beruf.
Und manchmal steht einfach der Zufall Pate, wenn aus einer Idee ein Start-Up wird. Als Gründer genießt man viele Freiheiten. Und laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie entstehen jedes Jahr mehr als 300.000 neue Unternehmen.
Für viele Gründer beginnt mit dem eigenen Unternehmen ein Lebensabschnitt voller Herausforderungen und neuer Erfahrungen.
Gerade die ersten drei bis fünf Jahre sind meist eine Phase, in der man seinen Weg finden muss und natürlich auch Fehler macht. Das zeigt auch eine Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey, in der Berlin als StartUp Metropole etwas genauer und auch kritisch betrachtet wird.
Viele Bereiche des StartUps entwickeln erst in diesem Zeitfenster ihre volle Leistungsfähigkeit.
Und auch im Hinblick auf die Ausgaben und Einnahmen wird so mancher Bereich „auf Kante genäht“. Trotzdem – auch in der Position eines Unternehmensgründers sind unterschiedliche Bereiche im Auge zu behalten. Dazu gehört die finanzielle Vorsorge, welche leider schnell zu kurz kommen kann.
Finanzielle Vorsorge – an was Gründer denken sollten
Generell müssen im Rahmen der finanziellen Vorsorge beim Thema Existenzgründung zwei Bereiche eine Rolle spielen:
- die Absicherung existenzieller Risiken und
- der Vermögensaufbau.
Beide sollten getrennt betrachtet und zu keinem Zeitpunkt vermischt werden. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund heute angebotener Kombi-Produkte, die beispielsweise BU-Schutz und Sparen über Kapitalversicherungen kombinieren.
Zu Grundabsicherung der existenziellen Risiken sollte gehören:
- der Berufsunfähigkeitsschutz
- die private Haftpflicht und
- der Krankheitskostenschutz
Letzterer ist seit einigen Jahren für alle Bundesbürger vorgeschrieben. Gründer können sich an dieser Stelle für die private oder gesetzliche Krankenversicherung entscheiden.
Beim Thema Vermögensaufbau geht es natürlich in erster Linie darum, für das Auskommen nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben vorzusorgen.
Sicherheit vs. Rendite – wo liegt der richtige Weg?
Vermögen für die Zukunft aufbauen – hinter diesem Ziel, das auch Unternehmensgründer früher oder später ins Auge fassen, steckt eigentlich ein Widerspruch.
Auf der einen Seite soll der Kapitalzuwachs möglichst hoch sein. Entsprechende Erträge lassen sich heute aber meist nur über risikoreichere Anlageformen erzielen. Setze hier von Beginn auf die richtige Anlagestrategie, um vom Start einen Vorsprung zu erzielen.
Andererseits geht es darum, die erreichten Vermögenszuwächse sicher nach Hause zu fahren.
Kapitalsicherheit und ertragsstarkes Wachstum – Ansprüche, die sich eigentlich gegenseitig ausschließen.
Gründer müssen sich dieser Tatsache immer bewusst sein. Wer Geld für die Zukunft zurücklegen will, muss auf der anderen Seite nicht die Minizinsen von Sparbuch und Co. in Kauf nehmen.
Vielmehr geht es darum, die richtige Strategie zu entwickeln, dank derer sich einerseits ein angemessener Kapitalzuwachs erreichen lässt, die Sicherheit aber trotzdem nicht auf der Strecke bleibt.
Wie kann das Portfolio in diesem Zusammenhang aussehen?
Generell kommen heute verschiedene Anlageklassen zum Vermögensaufbau in Frage. Gängig sind unter anderem:
- Bankeinlagen (Sparbücher, Tages- und Festgeld)
- Aktien
- Anleihen
- Geldmarkttitel
- Derivate
- Versicherungen (Kapitallebensversicherung, Rentenversicherung)
- Sachwerte usw.
All diese Anlageklassen haben ein unterschiedliches Risiko.
Bankeinlagen sind mit einer sehr hohen Sicherheit ausgestattet, während Finanzderivate spekulativen Charakter haben. Bei dieser Betrachtung muss aber nicht nur das allgemeine Risiko berücksichtigt werden.
Beispiel: Aktien haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sie langfristig Verluste ausgleichen können.
Wichtig für den Vermögensaufbau sollte daher eine angepasste Risikostreuung sein, die mit zunehmendem Alter in Richtung Sicherheit tendiert. Darüber hinaus ist es wichtig, sich vorher zu informieren, um genau zu wissen, welche Anlageentscheidungen was bewirken können.
Wie wichtig ist Flexibilität?
Zur finanziellen Vorsorge für Gründer gehört ein Aspekt, der bisher eher untergeordnet eine Rolle gespielt hat.
Generell ist der Vermögensaufbau ein langfristiges Projekt. Trotzdem darf Flexibilität nicht zu kurz kommen. Schließlich muss jeder Anleger auf Veränderungen, die das eigene Portfolio betreffen, schnell reagieren können. Aber: Je kurzfristiger die Anlage verfügbar ist, umso geringer der Ertrag – zumindest bei den Sparanlagen.
Auf der anderen Seite ist gerade an den Börsen schnelles Handeln wichtig, um bei sinkenden Kursen das Portfolio umschichten zu können. Ein Mangel an Flexibilität kostet Geld. Auch hier gilt das Credo, das es auf den Mix ankommt und eine Streuung die Risiken minimieren kann.
Wann lohnt sich die staatlich geförderte Rürup-Rente?
Die staatlich geförderten Renten in Form der Riester- und Rürup-Rente sollen eine Lücke schließen und die private Vorsorge stärken.
Wie bringt die Rürup-Rente aus Sicht eines Unternehmensgründers?
Was verlockend wirkt, sind die steuerlichen Vorteile. In der Ansparphase können Beitragszahlungen in Höhe mehrerer tausend Euro steuermindernd geltend gemacht werden.
Aber die Rürup-Rente hat auch gewisse Nachteile.
Dazu gehört unter anderem die Tatsache, dass eine Kündigung der Verträge nicht möglich ist. In Frage kommt – etwa im Fall finanzieller Schwierigkeiten – nur die Beitragsfreistellung.
Ein weiterer Minuspunkt betrifft den Umstand, dass in der Ansparphase nur laufende Rentenzahlungen – aber keine Einmalausschüttung in Anspruch genommen werden kann.
Wer sich als Gründer für die Rürup-Rente interessiert, muss sich darüber im Klaren sein, dass der Vertrag langfristig ausgelegt ist.
Gerade wenn es aber darum geht, Kapital sicher und steuersparend anzulegen, kann die Rürup-Rente als Option durchaus in Frage kommen.
Fazit: Sparen als Unternehmensgründer
Als Gründer eines Unternehmens steht man plötzlich vor vielen Herausforderungen. Dabei geht es nicht immer nur um das eigene StartUp.
Auch die persönliche Vorsorge muss eine Rolle spielen. Der Markt bietet Gründern inzwischen eine recht breite Palette an Spielraum.
Was dem Ganzen dann aber doch Grenzen setzt, sind die finanziellen Möglichkeiten. Dabei ist es besonders wichtig, zuerst die existenziellen Risiken abzudecken.
Wenn es dann ums Sparen und die finanzielle Vorsorge geht, muss die Strategie so ausgerichtet sein, dass ein Kapitalaufbau möglich ist.
Allerdings sollte das angesparte Kapital im Ernstfall nicht zum Totalverlust werden – indem man zum Beispiel alles nur auf eine Karte gesetzt hat.
Der optimale Mix aus Wachstum und Sicherheit ist hier genauso wichtig, wie für die Entwicklung des eigenen Unternehmens.
Der Artikel ist sehr schön geschrieben und hat eigentlich alles dabei was wichtig ist.