Als Freelancer trägst du viel Verantwortung – du baust Kunden auf und bist für dein persönliches Einkommen verantwortlich.
Viele Freelancer unterschätzen den Wert von Versicherungen, da der Fokus oft bei den Kosten liegt. Versicherungen bilden jedoch ein wichtiges Fundament bei der finanziellen Absicherung – gerade bei Selbstständigen.
Im nachfolgenden Beitrag zeige ich dir, welche Versicherungen für Freelancer sinnvoll sind und wie du bei Versicherungen bares Geld sparen kannst.
Finanzielle Grundsicherung ist unentbehrlich für junge Gründer
Viele Freelancer unterschätzen den Aufbau finanzieller Reserven.
Jedoch spielen diese gerade bei Menschen ohne fixen Einkommensstrom eine tragende Rolle. Angestellte erhalten im Urlaub weiterhin ihre Gehälter und auch dann, wenn sie krank sind. Bei Selbstständigen hört das Einkommen auf, sobald die Arbeit pausiert. Wenn sich plötzlich die wirtschaftliche Lage bei Kunden verändert, kann das eine Freelancer in finanzielle Schieflagen manövrieren. Hier kommen Rücklagen ins Spiel.
Wie auch Angestellte sollten sich auch Freelancer einen Notgroschen aufbauen. Je größer, desto mehr (finanzielle) Auszeiten können verkraftet werden. Wer sicher gehen möchte, sorgt dafür, dass die Lebenshaltungskosten für ein halbes Jahr über die finanziellen Rücklagen gedeckt werden können. Sollte ein Kunde einmal wegfallen, so kann diese Phase problemlos zwischenfinanziert werden.
Wie wird ein Notgroschen effizient aufgebaut?
Zunächst einmal sollten Gründer ihren monatlichen Überschuss nach Steuern bestimmen. Zieht sie davon ihre Lebenshaltungskosten ab, kennen sie ihren finalen Überschuss. Diesen können sie per Dauerauftrag jeden Monat auf ein separates Konto überweisen, auf dem der Notgroschen aufgebaut wird. Im nächsten Schritt müssen Freelancer für einen ausreichenden Versicherungsschutz sorgen.
Diese Versicherungen sollte jeder Freelancer haben
Versicherungen sichern Menschen vor existentiellen Risiken ab, die auch finanzieller Natur sein können. Es hängt von den individuellen Bedürfnissen und Risiken ab, welche Versicherungen ein Freelancer benötigt.
Im Allgemeinen werden jedoch folgende Versicherungen empfohlen:
Krankenversicherung | Eine (private) Krankenversicherung ist wichtig, um die Kosten für medizinische Behandlungen und Krankenhausaufenthalte zu decken. Als Freelancer kann es sich lohnen, in die private Krankenversicherung zu wechseln, da die Beiträge hier zumindest in jungen Jahren weitaus niedriger als bei der GKV sind. Ab einem bestimmten Alter kann sich jedoch auch der Wechsel zurück in die GKV wieder lohnen. Das solltest du im Einzelfall prüfen und mit einem Makler oder Berater besprechen. |
Haftpflichtversicherung | Eine Haftpflichtversicherung schützt vor finanziellen Verlusten, die durch Schäden verursacht werden, die der Freelancer anderen zufügt. Das können auch spezifische, unternehmerische Schäden sein. |
Berufsunfähigkeitsversicherung | Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet finanzielle Absicherung im Falle einer plötzlichen Unfähigkeit, den Beruf auszuüben. Auch dieser Versicherungsschutz wird in Deutschland zu stark vernachlässigt. Sollten Freelancer plötzlich (z. B. aufgrund von Krankheit) ausfallen, entstehen Schieflagen, die sich nachhaltig auf die mentale Gesundheit auswirken können. |
Unfallversicherung | Eine Unfallversicherung deckt die Kosten im Falle eines Unfalls. |
Risikoversicherung | Eine Risikoversicherung schützt vor finanziellen Verlusten, die durch das Ausfallen von Aufträgen oder den Verlust von Arbeitsausrüstungen entstehen können. |
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es sich bei diesen Empfehlungen um allgemeine Aussagen handelt. Jeder Freelancer sollte seine spezifischen Bedürfnisse und die verfügbaren Optionen sorgfältig überprüfen, um die beste Lösung für sich zu finden.
Am Ende des Tages entscheidest du für dich selbst, wie viel finanzielles Risiko du tragen möchtest. Die meisten Versicherungen wie z. B. die private Haftpflicht sind jedoch äußerst günstig und fallen finanziell kaum ins Gewicht. Die Absicherung hingegen kann im Schadensfall enorm sein und die monatlichen oder jährlichen Prämien mehr als kompensieren.
Du kannst die meisten deiner Versicherungskosten zudem steuerlich absetzen. Achte darauf, dass du sämtliche Unterlagen gut dokumentierst – entweder physisch in einem Dokumentenordner oder in der Cloud.
Effektive Spartipps für Versicherungen
Versicherungen können mit der Zeit und Umfang bei der Finanzplanung ins Gewicht fallen. Wie gut, dass es viele Spartipps gibt, mit denen du als Freelancer bares Geld sparen kannst.
Wir empfehlen die folgenden Schritte, um möglichst viele Sparpotenziale zu realisieren:
- Vergleich von Angeboten: Es ist wichtig, Angebote von verschiedenen Versicherungsunternehmen zu vergleichen, um die besten Konditionen zu erhalten. Wer einmal im Jahr beim Wettbewerber vorbeischaut und Policen vergleicht, kann viel Geld sparen. Bei Plattformen wie Check24 kannst du zahlreiche Versicherungsprodukte miteinander vergleichen und sogar direkt abschließen.
- Abschluss einer Pauschalversicherung: Eine Pauschalversicherung kombiniert mehrere Versicherungen in einer einzigen Police, was in der Regel günstiger ist als der Abschluss einzelner Versicherungen. Sollte diese nicht explizit angeboten werden, können Freelancer bei der entsprechenden Versicherung nachfragen und verhandeln.
- Verwendung von Gutscheinen und Rabatten: Freelancer können Gutscheine und Rabatte nutzen, um die Kosten ihrer Versicherungen zu reduzieren.
- Vermeidung unnötiger Deckungen: Es ist wichtig, nur die Deckungen zu wählen, die wirklich benötigt werden, um Kosten zu sparen. Freelancer sollten genau prüfen, welcher Versicherungsschutz lohnenswert ist. Im Zweifel ist es ratsam, Versicherungen zu kündigen.
- Abschluss einer Hochdeduktionspolice: Eine Hochdeduktionspolice ermöglicht es, die Prämie durch die Übernahme eines höheren Selbstbehalts zu reduzieren.
Die oben genannten Spartipps haben sich in der Praxis oft bewährt und werden von etlichen Freelancern und Soloproneuren genutzt, um die monatlichen Ausgaben zu reduzieren. Du solltest immer darauf achten, dass du Ersparnisse nicht gegen einen notwendigen Versicherungsschutz austauschst.
Solltest du zwei Jahre nach Versicherungsabschluss beispielsweise den Laptop eines Geschäftspartners kaputt machen, dann wiegen die 40 Euro pro Jahr plötzlich wesentlich weniger als die 1.500 Euro, die du ohne Versicherungsschutz hättest aus deinem eigenen Einkommen bezahlen müssen.