Statt einem umständlichen Papierformular können Bahnfahrer mit dem kostenlosen Entschädigungsrechner von refundrebel in nur fünf Klicks online prüfen, ob ein Anspruch auf Entschädigung besteht. Die beiden Gründer Stefan Nitz (rechts) und Steffen Zimmermann setzen dabei konsequent auf digitale Technik bei der Durchsetzung von Fahrgastrechen.
Stefan, kurz und knapp: Erkläre eure Geschäftsidee?
refundrebel setzt einfach und digital Ansprüche auf Entschädigungszahlen bei Zugverspätungen und Zugausfällen durch.
Wir machen es damit einfacher und komfortabler einen Entschädigungsantrag nach einer Zugverspätung zu beantragen als das Buchen des Tickets.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Als ehemaliger IT Berater war ich viel mit der Bahn unterwegs. Mit den altbekannten Folgen: Zugausfällen und -verspätungen. Und jedes Mal dasselbe Problem: Entschädigung gab es nur nach dem langwierigen Ausfüllen eines Papierformulars.
Da kam mir die Frage, ob dies nicht auch einfacher zu handhaben ist. Aus dieser Idee ist der erste Prototyp entstanden in 2017.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Unsere einzigartige Datenbank von allen Zugverspätungen im Fernverkehr. Durch die Vorabprüfung eines Entschädigungsantrags können wir damit schon im Vorfeld sehen, ob ein Antrag Erfolgsaussichten hat.
Keine lange Warterei für unsere User.
Ebenso schnell dauert das Ausfüllen unseres Online-Formurlars. Ein paar Klicks und nach 1-2 Minuten ist alles erledigt. Zudem akzeptieren wir als Einzige Fälle von allen europäischen Bahnunternehmen.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Wir helfen sowohl Privatkunden im Nah- und Fernverkehr als auch Geschäftskunden von kleinen Unternehmen, über den Mittelstand bis hin zu DAX 30 Konzernen.
Für uns ist jeder Fahrgast, der seine Ansprüche auf Entschädigung geltend machen möchte, ein Wunschkunde. Die Zielgruppe sind alle, die im Schienenverkehr von Verspätung und Zugausfall betroffen sind.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Ich habe die ersten Schritte aus eigener Tasche finanziert und den Gürtel eng geschnallt. Dies habe ich circa zwei Jahre durchgezogen. Dann kam die erste Finanzierungsrunde und wir konnten das Team vergrößern.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Durch eine Erfolgsprovision nach einer erfolgreich durchgesetzten Entschädigung für die KundInnen.
Das Gute daran: Für Kunden entstehen NIEMALS Kosten. Kunden erhalten nur Geld durch die Entschädigungen.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Unsere eigene PR konzentriert sich auf die Zusammenarbeit mit den Medien bei der Berichterstattung über die Bahn. Wie unterstützen JournalistenInnen und stellen kostenfrei Daten aus unserer Datenbank zu gewünschten Strecken und Streckenabschnitten zur Verfügung.
Wir konnten dankbarerweise schon mit der DPA, der Wirtschaftswoche, dem Handelsblatt etc. arbeiten.
Welche Vision verfolgt Du und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?
Die Vision von refundrebel:
refundrebel ist die Nummer eins Plattform für Entschädigungszahlungen im gesamten Reiseverkehr in Europa.
Traumschlagzeilen gibt es einige. Eine ist:
refundrebel wird von der Deutschen Bahn als offizieller Entschädigungspartner anerkannt.
Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Trello hilft mir Überblick zu behalten.
Microsoft Teams hilft mir mit meinem Team in Verbindung zu bleiben.
Google Drive hilft unsere Dateien für die richtigen Menschen zur richtigen Zeit zur Verfügung zu stellen.
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Ich empfinde ein Erfolgsgefühl wenn ich privat und beruflich dazu beigetragen habe, dass andere Menschen sich gut fühlen.
Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Spreche so schnell wie möglich mit realen Kunden und verbringe so wenig Zeit wie möglich mit deiner Idee.
Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
Was beschäftigt, und wie denken und fühlen die Kunden?
Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?
analytisch, geduldig, fokussiert