Die fachliche Qualifikation ist nur ein Aspekt, auf den Unternehmer bezüglich ihres Personals Wert legen sollten. Mindestens genauso wichtig sind leistungsfähige, motivierte und gesunde Mitarbeiter. Eine betriebliche Gesundheitsvorsorge kostet den Arbeitgeber zunächst zwar Geld, doch die Mehrausgaben zahlen sich langfristig aus.
Hohe Kosten durch Produktionsausfall
Die Schätzungen der Kosten, die durch krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitern entstehen, gehen in die Milliarden und sollten daher von Unternehmen sehr ernst genommen werden. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin beziffert die Höhe der Produktionsausfälle im Jahr 2021 auf 89 Milliarden Euro, die der Bruttowertschöpfung auf 153 Milliarden.
Im Schnitt sind Arbeitnehmer 17 Tage krank. Entsprechend wichtig ist ein gesundes Arbeitsklima und die Gesundheitsvorsorge für jedes einzelne Unternehmen. Dabei spielen nicht nur körperliche Erkrankungen eine wesentliche Rolle.
Auch die Zahl der psychischen Erkrankungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen und hat mit 19 % einen großen Anteil an krankheitsbedingten Ausfällen.
Kosten-Nutzen-Rechnung
Sicherlich lässt sich das Thema Gesundheit aus zahlreichen Perspektiven betrachten, doch im Endeffekt stellt sich für das Unternehmen nur die Frage, ob sich die Ausgaben am Ende des Tages auszahlen.
Entsprechend lohnt es sich, bei den Maßnahmen den betriebenen Aufwand zu betrachten, sowohl zeitlich als auch monetär, und den daraus gezogenen Gewinn. Der obligatorische Obstkorb ist ja ganz nett und kostet fast nichts, doch der Nutzen dürfte sehr beschränkt sein.
Ein umfassendes Programm ist nötig, das einen echten Mehrwert bietet. Das Gesundheitsbudget finanziert eine Vorsorge, die auf den individuellen Mitarbeiter zugeschnitten ist und jedem einzelnen Mitarbeiter das bietet, was er benötigt. Insbesondere bei der Gesundheit spielen individuelle Faktoren wie Alter, Vorerkrankungen, Geschlecht und die persönliche Lebensweise entscheidende Rollen.
Die Erfolge der Maßnahmen lassen sich anhand verschiedener Zahlen messen, weshalb es sich lohnt, diese zu dokumentieren. Am eindeutigsten zeigt sich das natürlich anhand der Krankheitstage, die sich bei Einführung oder Erhöhung eines Gesundheitsbudgets verringern. Schwieriger messbar, weil aufwendiger, ist die Erfassung der Produktivität, die durch erhöhte Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter ebenfalls ansteigt.
Die richtigen Maßnahmen treffen
Die Gründe für krankheitsbedingte Ausfälle sind vielfältig, entsprechend breit sollte auch das Angebot der Gesundheitsförderung sein.
Hilfe bei körperlichen Leiden erfahren Mitarbeiter etwa durch Unterstützung bei der Terminierung eines Facharztbesuchs, finanzielle Anreize bei der Ausübung von Sportangeboten, Hilfe bei gesunder Ernährung, Prävention spezifisch auftretender Erkrankungen oder Kostenübernahme bei der Teilnahme diverser Programme.
Das Angebot sollte ebenfalls mentale Aspekte abdecken.
Hilfreich können Coachings zum Umgang mit Stress sein, aber auch Team-Aktivitäten oder Ähnliches. Eine Finanzierung zur Implementierung eines entsprechenden Gesundheitssystems sollte entsprechend hoch sein, das System selbst variabel gestaltbar in der Form, dass Mitarbeiter die für sie wichtigen, weil den persönlichen Umständen angepassten Angebote wahrnehmen können.
Argumente für ihr Unternehmen sammeln
Mit der Gesundheitsvorsorge drücken Arbeitgeber Wertschätzung für ihre Mitarbeiter aus.
Das kommt gut an, sorgt für Motivation beim bestehenden Personal und steigert die Chancen, dass sich das Unternehmen im Kampf um die besten Fachkräfte gegen Mitbewerber auf dem freien Markt durchsetzen. Die Personaler erhalten bei Vorstellungsgesprächen also ein großes Argument, mit dem sie neue Fachkräfte für das Unternehmen gewinnen. Das sind Überlegungen, die in einer langfristigen Strategie für den Erfolg des Unternehmens eine wichtige Rolle einnehmen.