Du möchtest ein Gewerbe anmelden, hast aber kein oder nur wenig Eigenkapital? Dann muss schnell die richtige Finanzierung her. Die Möglichkeiten reichen von Krediten und staatlicher Förderung, über Investoren bis Crowdfunding. Im Vorfeld solltest du dich genau über die jeweiligen Bedingungen informieren.
Wo du dich vorab beraten lassen kannst
Nützliche Informationen zum Thema Gewerbegründung und –finanzierung findest du bei Banken, entsprechenden Online-Beratungsseiten und beim Staat:
- Es gibt ein Existenzgründungsportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Dort findest du Informationen zur Gründungsplanung, also zur Erstellung von Businessplänen, den nötigen Vorbereitungen, wichtigen Versicherungen und vielem mehr.
- Auch die Agentur für Arbeit hilft weiter. Du kannst dich dort beraten lassen, einen Existenzgründungskurs belegen und dich über finanzielle Fördermöglichkeiten informieren.
- Die KfW bietet außerdem eine Beraterbörse, die Gründern fachkundige Unternehmensberater vermittelt.
Was du bei der Gewerbefinanzierung beachten solltest
Es ist essentiell, dass du dich rechtzeitig um eine Finanzierung kümmerst. Das heißt: Nach Fördermittelgebern solltest du bereits vor der Gewerbeanmeldung suchen. Denn die Chance, einen geeigneten Investor zu finden, erhöht sich, wenn dieser Spielraum bei der Gewerbegestaltung sieht.
Banken geben ebenfalls eher Kredite, wenn das Geschäftsmodell und das dafür benötigte Kapital gut durchdacht sind.
In jedem Fall ist es sinnvoll, im Vorfeld einen detaillierten Businessplan auszuarbeiten. Dieser sollte ein umfangreiches Finanzierungskonzept beinhalten, damit Investoren oder Kreditgeber die Zukunftsperspektiven deines Gewerbes gut einschätzen können.
Für deine weitere Planung ist so ein Plan natürlich ebenfalls sinnvoll, da du einen Überblick über alle finanziellen Belange erhältst. Zuerst überlegst du dir, wie viel Startkapital du benötigst.
Einplanen solltest du:
- Gebühren für die Gewerbeanmeldung
- Ausstattung des Büros
- Waren oder benötigte Maschinen
- Marketingaktionen
Außerdem solltest du ungefähr wissen, ob und wann du Einnahmen generieren wirst, von denen du leben kannst. Beziehe in deine Überlegungen hier nicht nur den möglichen Umsatz, sondern auch die laufenden Kosten mit ein. Diese beinhalten beispielsweise Miete, Personal und Buchhaltungskosten.
Zudem ist es sinnvoll, sich Fristen zu setzen. Lege am besten einen realistischen Zeitpunkt fest, zu dem du einen bestimmten Mindestumsatz erwirtschaften möchtest. Alternativ kannst du dir ein Ziel bzgl. der Kundenanzahl abstecken. Das ist wichtig, damit du den Kreditrahmen oder deine Ersparnisse nicht ausreizt und später kein Kapital mehr zur Verfügung hast.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt
- Die Gründung deines Gewerbes kannst du mit einem Kredit finanzieren. Je mehr Eigenkapital du hast, desto besser sind natürlich deine Chancen, einen geeigneten Kredit mit einem angemessenen Zinssatz zu bekommen. Übrigens: Zum Eigenkapital zählen auch Grundstücke und Eigenleistungen, mit denen du dein Projekt unterstützen kannst.
- Das Finanzinstitut mit den besten Konditionen ist aber nicht immer die Hausbank. Um einen geeignetes Angebot zu finden, kannst du online verschiedene Kreditangebote suchen und vergleichen.
- Deine Existenzgründung kannst du außerdem mit einem sogenannten Business Angel finanzieren. Das sind Personen, die Kapital investieren, dir beratend zur Seite stehen und dafür Firmenanteile bekommen.
- Vor allem im Pharmazie- oder Technologiebereich sind oft Großinvestitionen für die Gewerbefinanzierung nötig. Investoren vergeben dafür sogenanntes Venture Capital und erhalten als Ausgleich ebenfalls Anteile deines Unternehmens.
- Auf Crowdfunding-Plattformen präsentierst du deine Idee einem großen Publikum. Jeder, der von deiner Idee überzeugt ist, kann dir Geld zur Verfügung stellen. Investoren entscheiden individuell, wie hoch der Betrag ist, den sie bereitstellen möchten. Ein durchdachter Businessplan und gute Renditechancen machen dein Unternehmen natürlich attraktiver.
Außerdem gibt es einige staatliche Förderprogramme:
- Bekommst du zum Beispiel Arbeitslosengeld und möchtest eine Unternehmensgründung finanzieren, hast du die Möglichkeit, einen Zuschuss von der Agentur für Arbeit zu bekommen. Dafür gibt es zwei Voraussetzungen: Du hast einen Restanspruch von 150 Tagen oder mehr auf Arbeitslosengeld und du beginnst eine selbstständige hauptberufliche Tätigkeit. Erhältst du dagegen eine Grundsicherung, kannst du Einstiegsgeld beantragen.
- Die KfW bietet verschiedene Förderdarlehen abhängig von der Höhe des benötigten Betrags und davon, ob du mit deinem Unternehmen deinen Haupt- oder einen Nebenerwerb erzielen willst. Um Fördermittel zu bekommen, solltest du außerdem über ausreichend fachliches Know-how verfügen.