Du willst Medizin studieren und wie zehntausende andere junge Menschen Arzt werden? Dann hast du die richtige Wahl getroffen, denn in Deutschland herrscht Ärztemangel. Gerade im ländlichen Raum werden in den kommenden Jahren angehende Mediziner händeringend gesucht.
Nicht von ungefähr ist der Traum vieler Abiturienten ein Medizinstudium mit anschließender Karriere in Weiß. Sie wollen einen prestigeträchtigen Beruf ergreifen, Menschen helfen und noch möglichst gut verdienen.
So können sich die Universitäten erfahrungsgemäß kaum vor Bewerbern retten. Doch ohne überzeugende Noten wird es schwer und nicht jeder hat das Zeug zu einem hervorragenden 1er Abitur.
Erfahre mehr über die Möglichkeiten, wie es dennoch auf dem Weg zum Medizinstudium klappt.
Wo kannst du in Deutschland Medizin studieren?
Ein Medizinstudium bieten rund 40 deutsche Universitäten an. Inbegriffen sind die privaten Hochschulen bspw. in Bremen, Köln und Göttingen. Bewerben kannst du dich zentral auf Hochschulstart.de und dort bis zu sechs Wunsch-Unis auswählen.
Willst du schnellstmöglich nach der Schule durchstarten, benötigst du in der Regel ein ausgezeichnetes Abitur. In 12 Bundesländern war zuletzt ein Notenschnitt von 1,0 notwendig im NC-Verfahren notwendig.
Für Bewerber mit der besten Abinote sind 20 Prozent der Plätze reserviert. Weitere 20 Prozent gehen an diejenigen mit der längsten Wartezeit. Dies sind momentan die kleine Ewigkeit von sieben Jahre. Die restlichen 60 Prozent werden von jeder Hochschule in einem individuellen Auswahlverfahren vergeben. Manche Universitäten bieten hierfür Auswahlgespräche an.
Test für Medizinische Studiengänge (TMS)
Jede zweite Universität setzt zusätzlich auf den sogenannten Medizinertest (TMS). Dieser findet bundesweit nur einmal pro Jahr im Mai statt und ist nicht wiederholbar. Die Anmeldung hierfür ist sechs Monate davor.
Es handelt sich um eine Mammutprüfung – insgesamt Neun Stunden sind bis zur Abgabe eingeplant. Geprüft werden naturwissenschaftliche und medizinische Problemstellungen. Es müssen Muster zugeordnet, Texte verstanden und Logikaufgaben gelöst werden.
Über diesen Auswahltest will man die Köpfe aufspüren, welche zwar keine Spitzennoten, aber dennoch das Zeug zu einem guten Mediziner haben. Er ist somit eine zusätzliche Chance für diejenigen, welche nicht in allen Schulfächern glänzen konnten oder wollten.
Hamburger Auswahlverfahren (HAM-Nat)
Einen anderen Test – das Hamburger Auswahlverfahren für medizinische Studiengängebieten bieten die Berliner Charité sowie die Unis Hamburg und Magdeburg an.
Vorteil ist, dass dieser Test beliebig oft wiederholt werden kann und im Gegensatz zum TMS kostenlos ist. Innerhalb von zwei Stunden werden Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie und Biologie mittels Multiple-Choice-Fragen abgefragt.
Der Haken hierbei: Für HAM-Nat kann man sich nicht anmelden, sondern wird direkt von den Unis bis zu einem Notenschnitt von 1,9 eingeladen. Das passiert jedoch nur, wenn man diese an die erste Stelle seiner Wunschliste gesetzt hat.
Welche Alternativen gibt es noch?
Auch ohne Abitur gibt es Hoffnung auf das Medizinstudium. Hierfür bedarf es der mittleren Reife und einer abgeschlossenen Berufsausbildung, z.B. als Krankenpfleger, Rettungsassistent oder Physiotherapeut. In dem Beruf solltest du mindestens drei Jahre Berufserfahrung gesammelt haben.
Einen weiteren Weg ins Medizinstudium bietet die Bundeswehr. Dort stehen jährlich rund 250 Studienplätze zur Verfügung. Wer angenommen wird, bekommt schon während des Studiums ein festes Gehalt.
Bedenken sollte man hierbei, dass man sich fest für die Bundeswehr verpflichtet und zusätzlich vor und nach dem Studium eine Militärausbildung zum Offizier durchlaufen muss
Medizinstudium in Österreich
Als Alternative zum Studieren in Deutschland zieht es auch immer mehr Studenten ins Ausland. Als Geheimtipp für angehende Medizinstudenten gilt hierbei Österreich. In unseren südlichen Nachbarland schaut man nicht nach dem Notendurchschnitt, sondern wählt die Studenten über einem Aufnahmetest aus. Hierbei handelt es sich um den Medizinaufnahmetest der öffentlichen österreichischen medizinischen Hochschulen (MedAT).
Ebenso wie der TMS wird auch der MedAT nur einmal jährlich geschrieben und sämtliche Medizinstudienplätze Österreichs werden anhand der Leistung aus diesem Test vergeben. Dabei ist es egal, ob Du Österreicher oder Deutscher bist und welchen medizinischen Schwerpunkt du studieren möchtest – für den MedAT 2018 führt auch kein Weg an einer intensiven Vorbereitung vorbei.
Du kannst dich im Vorfeld direkt bei den drei Unis Wien, Innsbruck, Graz oder der MED Fakultät Linz bewerben. Diese führen dann den Test durch und entscheiden über deine Aufnahme an ihre Fakultät. An allen vier Hochschulen gilt die Regel, dass 75% aller Studienplätze an Österreicher und 20% an EU-Ausländer vergeben werden.
Direkte Informationen über alle Testinhalte findest du auf dem MedAT-Portal www.medizinstudieren.at.
Wichtig ist, egal für welchen Weg du dich entscheidest, es ist unabdinglich, sich intensiv auf seinen Traumjob vorzubereiten. Dabei ist es egal, ob du später als angestellter Arzt in einem Krankenhaus Menschen helfen möchtest, dich eher mit eigenen Praxisräumen selbstständig machst oder ein Healthcare-Startup aus der Taufe hebst.