Fachbeitrag von Stefan Gassner – Geschäftsführer Immobilienmaklerbüro SAGE Immobilien:
Deine Geschäftsidee steht, der Businessplan ist schon geschrieben und das Gewerbe ist ebenfalls angemeldet – die wichtigsten Schritte hast du bereits unternommen.
Das einzige, das noch fehlt, ist der richtige Arbeitsplatz, an dem du dein Unternehmen weiterentwickeln kannst. Und genau hier wissen viele Jungunternehmer nicht weiter. Eigenes Büro, oder doch lieber Home-Office?
Und was sind bzw. können eigentlich Co-Working Spaces? Wir haben die wichtigsten Punkte für dich unter die Lupe genommen und verraten dir, worauf du bei der Wahl deines eigenen Büros achten solltest.
Home-Office: Vor- und Nachteile
Zunächst einmal ist Home-Office für Ein-Mann-Unternehmen besonders interessant, da zusätzliche monatliche Fixkosten wegfallen und man ohnehin keine Mitarbeiter beschäftigt. Steuerlich absetzbar ist das Ganze obendrein.
Zudem bietet das Home-Office einen unvergleichlichen Komfort – du sparst dir den Weg zur Arbeit und kannst deinen Arbeitsalltag gestalten, wie du möchtest.
Der Nachteil am Home-Office ist, dass keine strikte Trennung zwischen Arbeit und Privatleben mehr möglich ist. Wenn du in einem Büro arbeitest und die Räumlichkeiten verlässt, hast du Feierabend.
Beim Home-Office befindest du dich quasi durchgehend am Arbeitsplatz. Ebenso ist man oft weniger motiviert zu arbeiten, wenn keine Büroatmosphäre herrscht. Mitarbeiter kannst du in deiner Wohnung auch nicht beschäftigen und Kunden zu dir nach Hause einzuladen, wird ebenfalls schwierig.
Co-Working Spaces: Vor- und Nachteile
Als Co-Working wird ein gemeinsamer Arbeitsplatz bezeichnet, an dem verschiedene Unternehmen die gleichen Büroräumlichkeiten nutzen.
Co-Working Spaces sind vor allem für Startups mit wenig Mitarbeitern interessant, da die Arbeitsplätze dort im Vergleich zu einem eigenen Büro meist kostengünstiger sind. Zudem hast du den Vorteil, dich dort mit anderen Firmen zu vernetzen und von deren Erfahrungen zu profitieren.
In Co-Working Spaces ist auch immer etwas los und somit dürfte bei der Arbeit keine Langweile aufkommen.
Allerdings kann es auf Dauer auch stressig sein, mit so vielen Menschen auf engem Raum zu arbeiten. Teamsitzungen sind nur begrenzt möglich und Privatsphäre bieten Co-Working Spaces auch nicht. Zudem ist es ab einer gewissen Mitarbeiteranzahl günstiger, sich ein eigenes Büro zu leisten.
Eigenes Büro: Vor- und Nachteile
Für größer denkende und planende Unternehmer ist ein eigenes Büro genauso unumgänglich wie ein ausgearbeiteter Business Plan. Wenn du ein Team beschäftigen willst, musst du entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, damit ein ungestörter, produktiver Arbeitsablauf überhaupt erst möglich wird.
Viele Jungunternehmer schrecken jedoch aus Kostengründen vor diesem Schritt zurück, doch im Endeffekt ist ein eigenes Büro das Geld auf jeden Fall wert.
Auf eine gute Lage setzen
Es muss nicht das schicke Szeneloft im hippen Künstlerviertel der Stadt sein, doch die Lage kann tatsächlich über Erfolg und Misserfolg deines Unternehmens entscheiden.
Wenn du dich weit außerhalb der Stadt oder in Gegenden mit schlechtem Ruf niederlässt, werden deine Mitarbeiter eventuell den Weg zur Arbeit scheuen und vor allem stehen deine Chancen, dass Menschen auf dich aufmerksam werden, schlechter.
Hier ein paar Tipps bezüglich der Lage:
- Wenn du auf Laufkundschaft angewiesen bist, bemühe dich um ein Objekt im Erdgeschoss einer Fußgängerzone.
- Achte auf die Infrastruktur. Deine Mitarbeiter und auch du selbst sollten das Büro gut erreichen können.
- Wenn du keine Kunden zu dir ins Büro einladen möchtest und keine Laufkundschaft brauchst, spricht nichts dagegen, dich in nicht so prestigeträchtigen Gegenden niederzulassen. Andernfalls solltest du dich lieber um eine zentrale Lage bemühen.
Größe und Einrichtung
Du musst nicht jedem Mitarbeiter seinen eigenen großen Büroraum zur Verfügung stellen. Im Schnitt reichen acht Quadratmeter pro Mitarbeiter locker aus, damit sich alle wohlfühlen und genügend Platz haben, um ungestört zu arbeiten.
Zwei bis drei Mitarbeiter pro Raum sind vollkommen in Ordnung, solange sie nicht aufeinandersitzen müssen.
Fehlende Größe und eine suboptimale Lage kannst du mit der passenden Einrichtung kompensieren. Investiere in große Schreibtische und sorge mit hohen Regalen dafür, den Platz „nach oben“ optimal zu nutzen.
Ebenso kann es nicht schaden, die Räume mit schönen Bildern oder Pflanzen ein wenig heimeliger und komfortabler zu gestalten, um das Büro von innen aufzuwerten.
Übrigens: Eine gute Einrichtung kann für den nötigen Wow-Faktor sorgen, wenn deine Kunden die Büroräume betreten – selbst, wenn das Gebäude von außen nicht allzu viel hermacht.
Fazit
Das erste eigene Büro, das du nicht teilen musst, ist ein großer und vor allem wichtiger Schritt in Richtung Startup-Zukunft. Zwar ist es am Anfang eine Überwindung, so viel Geld für die Räumlichkeiten auszugeben, aber es lohnt sich, wenn das Geschäft erst mal angelaufen ist.
Es erfordert sicher einiges an Planung und Mühe, das richtige Objekt zu finden und optimal zu gestalten. Aber mit den oben genannten Tipps wirst du dich sicher auch bald in deinem ersten eigenen Büro wohlfühlen.
Autorenprofil:
Stefan Gassner ist Geschäftsführer vom Immobilienmaklerbüro SAGE Immobilien in Zell am See/Österreich.
Mit seiner umfangreichen Marktkenntnis und seiner jahrelangen Erfahrung als Immobilienmakler steht er seinen Klienten kompetent mit Rat und Tat zur Seite.
Weitere Informationen zum Autor findest Du unter: www.sage-immobilien.at
Während der vergangenen Jahre haben selbst sehr große Firmen damit begonnen, die vielen Vorteile sozialer, kreativer und innovativer Coworking-Umgebungen zu nutzen.
Ich denke jedoch, dass die Art des Büros hauptsächlich von der Größe eines Unternehmens abhängt.
Coworking Spaces und StartUps passen sehr gut zusammen. Coworking Büros haben es geschafft, eine perfekte Arbeitsplatzumgebung zu schaffen, welche die Produktivität von StartUps in vielerlei Hinsicht fördert. Derweil haben StartUps bereits Tausende von Gemeinschaftsbüros in zukunftsorientierte Business-Hubs umgewandelt, die auf überregionaler Ebene von sich Reden machen.