Rosen, Pizza, Wein – die alte Idee des Lieferdienstes hat durch das Internet deutlich an Fahrt gewonnen..
Denn wer früher in staubigen Pizzabudenflyern geblättert hat, um dann die Bestellung telefonisch mit dem nuschelnden indischen Koch zu diskutieren, ordert heute seine Wunschpizza im Netz. Tagesfrisch, mit der Möglichkeit, online zu bezahlen und in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Das und der allgemeine Trend zu Convenience-Produkten lassen die Lieferdienstbranche boomen und Neugründungen wie Pilze aus dem Boden schießen.
Doch mit welchen Leistungen oder Kampagnen können die vielen Lieferservice – StartUps aus der Masse herausstechen? In welchem Marktsegment ist eine Gründung überhaupt noch erfolgversprechend?
Ist der Markt bereits gesättigt?
Um beim Thema Fastfood zu bleiben: hier ist der Markt im wahrsten Sinne des Wortes gesättigt. Pizza.de, Lieferheld, Lieferando und Lieferservice kämpfen mit riesigen Marketingbudgets und zum Teil zweifelhaften Wachstumsstrategien um die Vorherrschaft. Da noch einen draufzusetzen, wird dem Durchschnittsgründer wohl schwer fallen.
Ein etwas anderes Bild bietet der Bereich E-food: Nachdem die Lieferblase der großen Handelsketten vor ein paar Jahren am Zögern der deutschen Kunden und sicher auch an ungeschickten Marketingkonzepten zerplatzt war, ist das Thema inzwischen von den meisten Anbietern wieder aufgenommen worden, allerdings meist nur in den Großstädten. Auch wir berichten auf MeinStartup.com in aller Regelmäßigkeit über vergleichbare Geschäftsideen. Mit Mut und guten Ideen können StartUps hier also noch eine Marktlücke füllen, wie die vielbesprochene Neugründung „Emmas Enkel“ aus Düsseldorf zeigt.
Ab in die Nische
Statt mit den ganz Großen spielen zu wollen, mag es für Gründer sinnvoller sein, sich nach einer noch unerschlossenen Ecke der Lieferbranche umzusehen. Dabei sollten die Bedürfnisse des Marktes im Zentrum aller Überlegungen stehen, die Anzahl der potentiellen Kunden also nicht zu klein sein. Ein Beispiel: Die Gesellschaft wird älter – und mit ihr die Internetuser. Sie sind mit zunehmendem Alter oft weniger mobil und auch nicht bereit, Straßenverkehr, Parkplatznot und Hektik beim Einkaufen hinzunehmen. Andererseits bilden sie eine durchaus kaufkräftige Bevölkerungsschicht. Ein auf die Bedürfnisse und Konsumgewohnheiten älterer Menschen zugeschnittener Lieferservice hätte in meinen Augen also durchaus Erfolgschancen.
Selbst große „Player“ versuchen sich an neuen Nischen, wie Mamas Pizza als Marketingaktion der Branchengröße lieferheld.de zeigt.
Leistungen: mehr als nur liefern
Die marktfähige Idee ist das eine – um sich gegen die Konkurrenz online und offline durchsetzen zu können, müssen Gründer allerdings noch einiges an zusätzlichen Leistungen drauflegen.
So sollte ein guter Lieferservice alles aufgreifen, was dem Kunden im Laden geboten wird. Hier ein paar Tipps, wie das aussehen könnte:
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- Persönlichkeit und Service punkten, z.B. Beratung und ein großzügiges Umtauschrecht bei einem Kleider-Lieferdienst oder eine gut besetze Servicehotline.
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- Klatsch und Tratsch wie im Tante Emma-Laden: Einkaufen hat eine starke soziale Komponente, die bei einem Lieferservice nicht zu kurz kommen darf – sei es nun der Kontakt über social media oder der kurze Plausch mit dem Zusteller.
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- Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft: Gratisbeigaben, Gewinnspiele oder Treueprämien binden die Kunden und nehmen ihnen das Gefühl von Anonymität.
- Extras: ein Wok – Kochkurs für die Kunden? Ein beigelegtes Rezeptheft zu den saisonal aktuellen Gemüsesorten? Eine Stilberatung im Internet? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, Ihren Kunden über den Einkauf hinaus zu informieren und zu unterhalten.
Marketing: den Kunden auf der Spur
Bei der Werbung für einen Lieferdienst heißt es, Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn viele Verbraucher kämen zunächst gar nicht auf die Idee, sich ihre Einkäufe liefern zu lassen. Effektives Marketing holt sie deshalb bei ihren üblichen Einkaufswegen ab und das mit schlagenden Argumenten: an Straßen, die zur Staubildung neigen. Vor Supermärkten oder in der Innenstadt, auf Parkplätzen – kurz gesagt überall da wo, sich potentielle Kunden tummeln.
Kreative Werbung abseits der ausgetretenen Pfade schafft so die nötige Aufmerksamkeit, die ein StartUp in dieser Branche trotz allem Gegenwind erfolgreich macht.
Das Thema wurde gut getroffen. Der Kunde erwartet mehr, als nur das gelieferte Produkt und es werden am Ende diejenigen Firmen überleben, die auf alle Bedürfnisse der Kundschaft eingehen können.
Vielen Dank für diesen Artikel, Das ist Sehr gut.
Vielen Dank!!!
Ich weiß jetzt was mir bevorsteht…