Was als fixe Idee an der Hochschule begann, hat sich in den letzten Monaten stetig weiterentwickelt. Mittlerweile ist ein kleines Team um Maurice Dias Faria und Florian Kemnitz gewachsen, welches die Abläufe zwischen Vermietenden und Mietenden weiter erleichtern und digitalisieren will. MeinStartup hat nachgefragt beim wohnify-Gründer Maurice (im Bild rechts) :
Maurice, kurz und knapp: Erkläre Eure Geschäftsidee?
Tausende private Vermieter*Innen verwalten ihre Immobilie weiterhin über etliche Ordner, Excel-Tabellen und den Standard Formdruck-Mietvertrag aus dem Schreibwarengeschäft.
Wir dachten uns: „Das geht auch besser und zeitgemäßer“ – und haben wohnify ins Leben gerufen. Über wohnify können private Vermieter*innen ihre Immobilien intuitiv und völlig papierlos verwalten.
Von der Wohnungsgeberbestätigung bis hin zum digitalen Mietvertrag mit digitaler Signatur bieten wir ein ganzheitliches Konzept. Ziel von wohnify ist es, ein Ökosystem zu schaffen und alle Prozesse der Vermietung durch clevere Prozessautomatisierung und KI abzudecken, ohne den „persönlichen Touch“ zu verlieren.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Im Zuge meines Studiums im Bereich Immobilienwirtschaft- und Management hörte man immer wieder, wie umständlich einige Prozesse in der Immobilienverwaltung sind.
Wir möchten diese Probleme beheben und haben uns sodann in Austausch mit Dozenten, privaten Vermieter*innen und Fachkreisen begeben und nach einer passenden Lösung gesucht – daraus entstand „wohnify“.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Eines unserer USPs ist Albert – unser KI-Chatbot. Albert kann bereits jetzt individuelle und kontextbezogene Antworten auf Basis der in wohnify befindlichen Mietverhältnisse machen.
Fragst Du Albert z. B. „Hat Kerstin die Miete für diesen Monat bezahlt?“ prüft Albert die von wohnify zur Verfügung gestellten Daten und antwortet dann kontextbezogen mit Ja oder Nein.
Wo seht ihr die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Unser Angebot richtet sich primär an private Vermieter*innen. Langfristig denken wir jedoch auch an die Hausverwaltungen und größeren Immobiliengesellschaften und planen bereits die erste Enterprise-Lösung als On Premise Variante.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Durch ein gutes Netzwerk und das erlangte niedersächsische Gründungsstipendium konnten wir die Investitionskosten relativ gering halten – den genauen Betrag wollen wir jedoch nicht bekanntgeben.
Glücklicherweise haben wir ein gutes Skillset im Team und konnten uns um die Entwicklung und Vermarktung kümmern. Von der Idee bis zum kürzlichen Launch vergingen ca. 6 Monate.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Bei unserem Produkt handelt es sich um Software-as-a-Service (SaaS) – das heißt, wir bieten unsere Software als cloudbasierte Lösung gegen ein monatliches Entgelt / Abo an.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Schwer zu sagen, dafür ist es noch ein wenig zu früh. Wir sind jedoch unendlich dankbar für die Möglichkeit, eure Reichweite zu nutzen und über unser Startup zu berichten!
Welche Vision verfolgt ihr und welche Schlagzeile würdet ihr gern mal über das Unternehmen lesen?
Wir möchten mit wohnify jegliche Art von Vermietungsprozessen abdecken.
Egal ob vor, während oder nach der Vermietung: Wir sind uns sicher, dass wir mit wohnify eine smarte Lösung und Software für Vermieter*innen schaffen. Bis zu unserer Vision vergeht sicherlich noch eine Menge Zeit, davon träumen wir jedoch bereits jetzt. Gerade bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz experimentieren wir gerade herum und stellen bereits in Kürze spannende neue Funktionen hierzu in unserer App vor.
Auf welche 3 Tools/Apps könnt ihr bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Wir nutzen für die interne Teamkommunikation und der agilen Arbeit das Tool „Mattermost“ – quasi eine Open-Source Alternative zu Slack, Trello und Notion.
Für uns ist die Nutzung von Open-Source Software extrem hilfreich, da wir zum einen „Herr unserer eigenen Daten sind“ und zum anderen als Startup kostengünstig arbeiten können.
Canva ist außerdem extrem wichtig um „schnell mal etwas zu zaubern“ und gemeinsam an Pitchdecks oder Social-Media Grafiken zu arbeiten. Wir nutzen Canva sehr gerne, um einfach Grafiken und kleine Videos zu erstellen.
Ein weiteres wichtiges Tool insb. für Websiteanbieter wie uns ist natürlich Google Analytics, mit dem wir das Nutzerverhalten auf unseren Seiten besser nachvollziehen können und schauen können, wo genau eine mögliche Absprungrate existiert und was wir verbessern können.
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Am Ende des Tages möchten wir mit wohnify eine Lösung für ein Problem schaffen und freuen uns über das positive Feedback unserer Nutzer*innen. Das ist genau das, was uns antreibt und uns wachsen lässt.
Welchen Fehler würdet ihr aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Bereits ab Beginn der Idee ist es sinnvoll, agile Arbeitsmethoden zu nutzen. Es gibt viele verschiedene Tools, die dabei helfen.
Wir haben uns für Scrum leider erst nach Anfang des ersten kleinen Prototyps entschieden, was uns viel Zeit gekostet hat. Auch wenn eine Struktur am Anfang „umständlich“ erscheint, ist sie extrem wichtig und schafft Klarheit.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
„Schafft mein Produkt eine Lösung zu einem Problem?“
Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?
ehrgeizig, lösungsorientiert und innovativ