Der Mangel an Fachkräften betrifft in Deutschland nicht nur alteingesessene Unternehmen.
Auch Startups können unter Nachwuchsproblemen leiden, die die Produktivität und damit den wirtschaftlichen Erfolg beeinträchtigen. Um neue Leute mit ins Boot zu holen, müssen kreative Stellenangebote geschrieben werden. Diese sollen motivierte Arbeitskräfte anlocken und bereits vor dem ersten Bewerbungsgespräch vom Unternehmen begeistern.
Warum eine gute Stellenanzeige die Basis zur Mitarbeitergewinnung ist
2023 blieben rund 540.000 Stellen in Deutschland unbesetzt. Das belegten am Institut der deutschen Wirtschaft ausgewertete Arbeitsmarktdaten. Insbesondere in der Pflege sowie im Bereich Sozialer Arbeit macht sich der Fachkräftemangel seit einigen Jahren bemerkbar. Auch die Branchen im MINT-Bereich klagen zunehmend über weniger Nachwuchs.
Möchte ein Startup, unabhängig von der Branche, neue Mitarbeiter gewinnen, kommt es um eine attraktiv gestaltete Stellenanzeige kaum herum. Sie ist der erste Kontakt mit potenziellen Bewerbern und entscheidet, ob diese sich auf den Aufruf melden.
Wer ein Stellenangebot auf Jobijoba veröffentlicht, sollte daher zumindest etwas Zeit in die ansprechende Gestaltung stecken.
Das Stellenangebot ist Sprachrohr des Unternehmens
Im Vergleich zu namhaften Großkonzernen haben Startups in Hinblick auf die Bewerbersuche einen Nachteil: Meist sind sie weniger bekannt.
Potenzielle Mitarbeiter wissen nichts über deren Hintergrund und Tätigkeit. Sie kommen also mit der Stellenanzeige zum ersten Mal mit dem Startup in Berührung.
Das bedeutet, dass allein das Stellenangebot für das Unternehmen spricht. Inhalt und Wording entscheiden, ob sich die Angesprochenen darin wiedererkennen und eine Anstellung in Erwägung ziehen.
Die Chance für einen zweiten Eindruck gibt es dabei selten. Denn einmal im Kopf möglicher Bewerber aussortiert, geraten vermeintlich unattraktive Arbeitgeber schnell ins Hintertreffen.
Aus diesem Grund ergibt es Sinn, ein Stellenangebot auffallend, authentisch und so kreativ zu gestalten, dass es nach dem ersten Lesen Interesse weckt. Doch wie funktioniert das?
Die AIDA-Formel ist das Grundprinzip guter Stellenanzeigen
Die Konzentrationsfähigkeit und -dauer des Menschen ist begrenzt. Insbesondere bei jungen Erwachsenen kann die Aufmerksamkeit durch Social Media beeinträchtigt sein. Daher sollte eine erfolgversprechende Stellenanzeige sofort auf sich aufmerksam machen.
Das gelingt mithilfe der AIDA-Formel, die für folgende vier Punkte steht:
- A für Attention (Aufmerksamkeit)
- I für Interest (Interesse)
- D für Desire (Verlangen)
- A für Action (Handlung)
Bei diesem Grundaufbau einer Stellenanzeige geht es zuerst darum, die Aufmerksamkeit potenzieller Bewerber zu fesseln. Dazu bedarf es einer aussagekräftigen Überschrift, die das Jobangebot auf den Punkt bringt, ohne langweilig zu klingen.
Statt „Mitarbeiter in Recycling GmbH gesucht“ könnte der Titel einer kreativen Anzeige lauten: „Bist Du für die Tonne?“.
Das hört sich provokativ an und animiert gerade dadurch zum Weiterlesen.
Wer für sein Startup einen Mitarbeiter sucht, der sich für verschiedene Aufgaben einsetzen lässt, kann den Anzeigentitel folgendermaßen formulieren: „Bist Du unsere eierlegende Wollmilchsau?“.
Wie kann das Interesse möglicher Bewerber geweckt werden?
Eine knackige Überschrift ist der erste Schritt, um potenzielle Bewerber von einem Stellenangebot zu begeistern. Allerdings muss nach Zeile eins sichergestellt werden, dass der Angesprochene am Ball bleibt. Geht der Aufmerksamkeit heischende Titel in eine langweilige Aufgabenbeschreibung über, verlieren die Leser das Interesse.
Um zu verhindern, dass der Blick möglicher Bewerber zur nächsten Anzeige weiterwandert, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Die erste: Die Beschreibung des angebotenen Jobs humoristisch hervorzuheben. Startups, die nach einem neuen Teamleiter Ausschau halten, können es mit folgender Formulierung versuchen:
„Ein wilder Haufen engagierter Kreativköpfe sucht einen Chaosbändiger, der im Team umherschwirrende Ideen einfängt und in konkrete Projekterfolge umwandelt.“
Das Stellenangebot beschreibt grob, was man von dem Job erwarten kann. Gleichzeitig macht es aufgrund des Wordings deutlich, dass im Unternehmen eine lockere Atmosphäre herrscht. Somit lassen sich gleich mehrere Informationen auf eine Weise überbringen, die zum Schmunzeln einlädt.
Auch radikale Ehrlichkeit, gepaart mit ein paar Lachern, kann ein Weg sein, das Interesse an einem Jobangebot aufrecht zu erhalten. Eine nach diesem Prinzip formulierte Jobbeschreibung für einen Teamleiter könnte lauten:
- „Sie arbeiten gern in einem Großraumbüro mit zehn anderen Menschen, die Sie alle fünf Minuten um Hilfe bitten und die gleichen Fragen im Viertelstundentakt stellen.
- Sie sprechen fließend Englisch und können wiederkehrende Forderungen nach mehr Pausen und mehr Gehalt mehrsprachig ablehnen.
- Sie sind begeistert, wenn Sie an fünf Tagen in der Woche Überstunden machen dürfen und sonntagabends der Chef bei Ihnen anruft.“
Bei dieser Art Stellenangebot ist es jedoch wichtig, das richtige Maß zwischen Ehrlichkeit und Ironie zu finden, um Bewerber nicht abzuschrecken.
So weckt ein Stellenangebot den Einstellungswunsch
Nach der Jobbeschreibung kommt der wichtigste Part der Stellenanzeige, der den Lesern die ausgeschriebene Stelle schmackhaft machen soll.
Hier werden sowohl das Unternehmen als auch die Aufgaben im Job sowie die notwendigen Qualifikationen transparent beschrieben.
Besonders wichtig ist eine Aufzählung dessen, was der Arbeitgeber zu bieten hat. Dazu können im Teamleiter-Beispiel neben dem Gehalt auch „zehn neue Freunde, die es zu betreuen gilt“ gehören. Denn obwohl dieser Teil des Stellenangebots die meisten Informationen enthält, sollte er im Wording nicht aus dem Rahmen fallen.
Bewerber zum Handeln animieren – so gehts
Am Schluss einer guten Stellenanzeige befindet sich eine Handlungsaufforderung. Sie soll den Leser dazu animieren, sich auf der Unternehmenswebsite, per E-Mail oder telefonisch zu bewerben. Folglich müssen alle Kommunikationswege bereits im Stellenangebot ersichtlich sein.