Um sich im Job weiterentwickeln zu können, braucht man regelmäßig Feedback. Genau hier setzt Leapsome an und strukturiert die Prozesse. Mittels Software werden Daten gesammelt und interaktiv aufbereitet. Diese lassen sich dann optimal für eine verbesserte Lernkultur einsetzen. Mehr dazu von den beiden Gründern Jenny von Podewils und Kajetan von Armansperg.
Jenny und Kajetan, kurz und knapp: Pitcht die Geschäftsidee?
Leapsome ist eine Plattform für Feedback und Lernkultur in Unternehmen. Wir ermöglichen es Mitarbeitern, sich gegenseitig – und nur für den Empfänger sichtbar – Feedback zu geben.
Dieses nutzen wir, um Dir als Mitarbeiter maßgeschneiderte Empfehlungen für Deine Weiterentwicklung zu machen.
Daneben bieten wir Module für Ziel & OKR – Tracking, klassische Mitarbeitergespräche (Performance Reviews), Pulse Surveys und strukturierte Coaching-Gespräche.
Unsere Plattform bedient also alle wichtigen HR- und Weiterentwicklungs-Themen und hilft somit, die besten Mitarbeiter auch langfristig zu halten und die Zusammenarbeit in Teams zu verbessern.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
In unseren letzten Jobs als Manager bei Funding Circle (einer FinTech-Plattform) und im ZEIT Verlag haben wir gemerkt, dass die Digitalisierung ein neues Modell für Feedback und Weiterentwicklung erforderlich macht. Jobs werden sich immer schneller verändern, die Halbwertszeit von Fähigkeiten sinkt rapide.
Der einzelne – insbesondere der junge – Mitarbeiter findet kontinuierliches Lernen also immer wichtiger. Eine umfassende Plattform, die dabei wirklich den Mitarbeiter (und nicht nur HR) in den Mittelpunkt stellt, gab es dafür bisher noch nicht. Das wollen wir ändern.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Wir arbeiten sehr “mitarbeiter-zentrisch”. Das User Interface ist sehr klar und ansprechend, Mitarbeiter können unsere Plattform zudem über Slack- und Gmail-Integrationen nutzen – wir werden also nicht “als noch ein weiteres Tool” wahrgenommen.
Feedback wird auf unserer Plattform auf Basis von bestimmten Dimensionen (also Fähigkeiten oder auch bestimmten Unternehmenswerten) gesammelt. Diese strukturierten Daten nutzen wir, um umfassende Analysen zu erstellen, interessante Einblicke in das eigene Kompetenzprofil zu gewähren und Empfehlungen für die weitere Entwicklung zu machen.
Letzteres ist gleichzeitig der zentrale USP: Es geht bei uns nicht um “Bewertung” der Mitarbeiter und die Frage darum, ob man die nächste Gehaltsstufe erreichen soll oder nicht – im Kern geht es darum, jedem einzelnen Mitarbeiter zu helfen, im Job und in seiner Rolle erfolgreicher zu sein.
Wo seht ihr die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Wie viele andere junge Unternehmen haben wir uns zu Beginn auf Startups und tech-affine Kunden fokussiert. Mittlerweile arbeiten wir aber auch mit einigen Beratungen und Agenturen und sogar zwei DAX-Konzernen zusammen.
Relevant ist das Thema grundsätzlich in jedem Arbeitskontext, auch wenn es natürlich eine gewisse kulturelle Offenheit erfordert.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Wir haben den Start aus eigenen Ersparnissen finanziert und tragen uns mittlerweile aus eigenen Umsätzen. Wir kennen uns bereits aus dem Studium. Im Frühjahr 2016 haben wir erstmals über die Idee gesprochen, seit Ende 2016 arbeiten wir aktiv daran.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Unsere Kunden zahlen eine monatliche (bzw. jährliche) Lizenzgebühr für jeden aktiven Nutzer.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Wir hatten das Glück, bereits früh von der WirtschaftsWoche als “Startup der Woche” gekürt zu werden. Auch ein Feature auf ProductHunt vor einigen Wochen hat uns große Aufmerksamkeit beschert. Ansonsten läuft sehr viel über Empfehlungen.
Welche Vision verfolgt ihr und welche Schlagzeile würde gut zum Unternehmen passen?
Wir sind davon überzeugt, dass eine großartige Kultur und tolle Menschen den wichtigsten Anteil am langfristigen Erfolg von Unternehmen haben – deshalb ist die Förderung von kontinuierlichem Lernen so wichtig.
Eine Schlagzeile? “Leapsome schafft den virtuellen Karriere-Coach”.
Auf welche 3 Tools/Apps kann bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichtet werden?
Wir nutzen Slack für interne Kommunikation, Trello für unsere To Dos und Invision für schnelles Design-Prototyping.
Was bedeutet für euch persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Erfolg bedeutet für uns, ein Produkt zu schaffen, welches unsere Kunden gerne nutzen und welches für sie auch langfristig Wert schafft. Konkret heißt das: Ein Mitarbeiter, der Leapsome nutzt, sollte seine Fähigkeiten besser kennen und besser auf schnellere Veränderungen in der Arbeitswelt vorbereitet sein.
Ein Manager oder CEO sollte auf eine transparente und erfolgreiche Unternehmenskultur blicken, die seine besten Mitarbeiter auch langfristig bindet und ihnen hilft ihre Rollen erfolgreich auszufüllen.
Welchen Fehler würdet ihr aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Wenn man gar keine Fehler macht, hat man meist nicht genug gewagt. Fehler können ja durchaus lehrreich sein – man sollte nur die richtigen Konsequenzen daraus ziehen und sie dann idealerweise nicht wiederholen. Gute Mentoren, regelmäßiges Feedback und offener Umgang damit sind in dem Zusammenhang enorm wichtig.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
In kleinen Gründungsteams sind die Ressourcen meist sehr begrenzt. Eine zentrale Frage ist daher immer die der Priorisierung – und diese sollte man sich täglich stellen: Schafft das, an dem ich arbeite, aktuell den größtmöglichen Wert für den Kunden und das Unternehmen?
Mit welchen drei Worten würdet Ihr Euch selbst beschreiben?
Wir sind neugierig, pragmatisch und nehmen die Dinge gerne mit Humor!