Bevor Existenzgründer den Sprung in die Selbstständigkeit wagen, sind sie gut beraten, sich gründlich darauf vorzubereiten. Dass Gründer das notwendige Fachwissen in ihrem Bereich mitbringen sollten, ist natürlich selbstverständlich. Um das Unternehmen zum Erfolg zu führen, gehört aber weit mehr dazu. Vor allem in der Anfangsphase gilt es, Andere für die eigene Geschäftsidee zu gewinnen.
Hier gibt es Tipps, wie die perfekte Präsentation gelingen kann.
Junge Unternehmer brauchen zumindest verschiedene Grundkenntnisse, etwa in kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Fragen, Kenntnisse in den Bereichen Vertrieb und Marketing und – wenn sie Mitarbeiter einstellen möchten – auch in den Bereichen Management und Führung.
Diese Kenntnisse können sie in der Vorbereitungsphase in speziellen Existenzgründerseminaren erwerben. Doch was bei diesen Seminaren kommen wichtige Details oft nicht zur Sprache, beispielsweise, wie eine überzeugende Präsentation aufgebaut wird und was beim Vortragen wichtig ist.
Der richtige Einsatz von Technik und Medien
Zu den wichtigsten Medien, die Referenten für Präsentationen einsetzen, gehört das Programm Power Point. Jedoch sollten sie sowohl die Technik als auch die Medien richtig und gezielt einsetzen.
Beispielsweise sollte der Referent erst erzählen und anschließend die dazu passende Folie einblenden, auf der das Wichtigste in Stichpunkten zusammenfasst.
Redner, die es umgekehrt machen, riskieren, dass den Zuhörern wichtige Informationen entgehen, weil sie ganz automatisch erst einmal lesen, was auf den Folien steht und dadurch den Faden verlieren.
Während des Einblendens der Folie sollte der Redner eine kurze Pause einlegen und anschließend verbal zur nächsten überleiten.
Es ist übrigens nicht mehr notwendig, den Raum, in dem die Präsentation stattfindet, im Vorfeld mit großem Aufwand zu verkabeln. So bietet beispielsweise der Hersteller Kindermann mit dem drahtlosen Präsentationssystem „Klick & Show“ eine kabellose Lösung an.
Konzipiert ist Klick & Show, das sowohl mit dem PC als auch mit dem Mac kompatibel ist, für Besprechungsräume von kleiner bis mittlerer Größe. Genutzt werden kann es aber auch in Hubble Spaces und in Klassenzimmern.
Typische Fehler bei einer Präsentation
Wie Professor Dr. Michael Hohlstein von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen sagt, müsse sich der Redner vor allem für das Thema, über welches er spricht, begeistern.
Denn in zahlreichen Präsentation seiner Studenten erlebt er immer wieder, dass es nicht allzu lange dauert, bis sich die Stimmung des Redners auf sein Publikum überträgt. Typische Fehler, die er bei Rednern immer wieder feststellt:
- die Redner stellen sich nicht vor
- die Redner zeigen sich dem Publikum nicht wirklich
- die Blicke des Redners sind nicht ins Publikum gerichtet
- die Referenten vernachlässigen ihre Mimik und Gestik
- die Referenten reden zu schnell und/oder zu leise
- die Redner lesen lediglich die Sätze auf den Präsentationsfolien vorzubereiten
- die Referenten lernen zu viel auswendig, weshalb sie unnatürlich sprechen
Nervosität vor der Präsentation muss nicht sein
Dabei hilft es, wenn mit der Vorbereitung der Präsentation möglichst frühzeitig begonnen wird. Dann lassen sich in aller Ruhe die wichtigen Fakten in einen Vortrag packen und diese auch einige Male einstudieren.
Schon in der Vorbereitungsphase sollte bedacht werden, wer genau die Zielgruppe ist.
Der Grund: Für potenzielle Investoren muss der Vortrag sowohl inhaltlich als auch formal völlig anders aufgebaut sein als für mögliche Partner oder Kunden.
Viele Gründer kennen das Problem aus ihrer Schul- oder Studentenzeit oder gar aus dem Berufsleben: Sie sind äußerst nervös und stehen massiv unter Stress. Das ist allerdings eine Sache der persönlichen Einstellung.
Denn weil sie es in der Vergangenheit schon gemacht haben, können sie grundsätzlich ein Referat, einen Vortrag halten. Die Gründer können also selbstbewusst in die Präsentation gehen.
Während der Präsentation gilt es für den Redner, auf überflüssigen Schnickschnack zu verzichten, denn dadurch wirkt die Präsentation aufgesetzt und die potenziellen Partner halten das gesamte Angebot möglicherweise für unseriös.
Ferner sollte der Vortrag idealerweise gemäß des sogenannten AHA-Effekts aufgebaut sein.
Das heißt: Er ist ganz klar in einen Anfang, einen Hauptteil und einen Abschluss unterteilt. Im Anfang reißt der Redner die Inhalte kurz an und informiert die Zuhörer im Hauptteil schließlich über die ausführlicheren Details. Zum Abschluss sollte der Referent die wesentlichen Punkte noch einmal zusammenfassend aufgreifen.
Der Grund: Dieser Teil des Vortrags bleibt dem Publikum am besten im Gedächtnis.
Die richtige Präsenz während der Präsentation
Idealerweise sollte der Referent schon am Ort der Präsentation sein, bevor die Präsentation offiziell beginnt. Das gibt ihm die Zeit, sich an die Atmosphäre im Raum zu gewöhnen und in aller Ruhe auszutesten, ob die Technik auch reibungslos funktioniert.
Schließlich ist nichts peinlicher, als wenn Geräte wie Beamer oder Laptop genau dann ausfallen, wenn der Referent Medien wie Powerpoint-Folien einsetzen möchte. Denn nicht jedem gelingt es, auf derartige technische Pannen souverän zu reagieren, zu improvisieren und trotzdem eine ansprechende Präsentation zu halten.
Wichtig ist ferner die Körperhaltung, die Gestik und Mimik, sowie die Stimmlage. Ob eine Präsentation als erfolgreich gewertet werden kann, hängt nämlich nicht in erster Linie von den Inhalten, sondern von der Körpersprache ab. So achten die Zuhörer etwa darauf, ob der Referent eine gerade Körperhaltung einnimmt, immer wieder den Blickkontakt mit dem Publikum sucht oder ob er mit fester Stimme spricht.
Wer von seiner Geschäftsidee überzeugt ist, kann dieses Gefühl durch seinen Vortrag auch auf die Zuhörer übertragen und sie begeistern.