Man kennt das Bild eher aus Hollywood: Exklusive Limousinen mit Chauffeur. Ein StartUp aus Berlin will den „Luxus für Zwischendurch“ nun auch auf die Straßen der deutschen Metropolen bringen, und das zu einem Kampfpreis für das Taxigewerbe. MeinStartup.com im Gespräch mit Dr. Jens Wohltorf, einem der beiden Gründer der BlackLane GmbH:
Herr Dr. Wohltorf, ein Bericht in der Onlineausgabe des „Spiegel“, das erreichen nur sehr wenige StartUps. Bei Ihnen dürften die Telefone derzeit nicht still stehen?
Das stimmt. Wir haben uns sehr geehrt gefühlt, als der Spiegel auf unser Angebot aufmerksam geworden ist und darüber berichtet hat. Das ist Bestätigung und Ansporn zugleich. Und natürlich hat der Artikel auch dazu beigetragen, unseren Service noch bekannter zu machen und die Zahl der Anfragen zu erhöhen.
Wer meldet sich bei Ihnen als Resultat auf den Beitrag? Neue Kunden? Investoren? Kooperationspartner?
Eigentlich alle. Aber über neue Kunden und Limousinenservice-Unternehmer haben wir uns natürlich am meisten gefreut. Es ist schön zu sehen, dass unsere Dienstleistung inzwischen gleichermaßen stark in allen Städten, sei es in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München oder Stuttgart, angenommen wird. Darum arbeiten wir intensiv daran, unser Angebot auch weiteren Märkten zur Verfügung stellen zu können. Und das freut natürlich nicht nur uns, sondern auch unsere (potentiellen) Partnerunternehmen.
„In den USA gehören sie längst zum Luxus-Lebensstil in den Großstädten: Miet-Limousinen mit Fahrer, die man wie ein Taxi zu sich nach Hause bestellen kann“, so der „Spiegel“ über Ihr Konzept. Wie haben Sie vorab geprüft, ob auch hierzulande ein ausreichender Markt für diese Dienstleistung besteht?
Der deutsche Chauffeurservice-Markt ist nicht so klein wie man denkt. Die fragmentierte und dezente Natur dieser Branche führt dazu, dass man sie kaum wahrnimmt. Wir sind dabei, dies zu ändern. Und da wir mit unseren BlackLane Limousines eine hochwertige Alternative zum Taxi zu annähernd gleichen Preisen anbieten, haben wir uns natürlich zuvor auch versichert, dass der Taximarkt ein signifikanter ist.
Als StartUp mit einer spannenden Geschäftsidee erhält man in der Regel sehr viele Anfragen, gerade im Bereich einer möglichen Zusammenarbeit. Nicht immer haben die Anfragenden nur das Beste für die Gründer im Sinn. Wie unterscheiden Sie selbst in diesem Zusammenhang die Spreu vom Weizen?
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Natürlich ziehen erfolgreiche Geschäftsmodelle nicht nur Gönner an. Aber im Einzelfall lassen sich diese Kandidaten, spätestens nach dem ersten persönlichen Kontakt, recht einfach identifizieren. Es handelt sich aber in der Tat nur um Einzelfälle; die gewaltige Mehrheit hat sehr positiv und wohlwollend auf unseren Service reagiert und das motiviert das gesamte BlackLane-Team natürlich ungemein. Wir sind positiv überrascht von der Unterstützung, die wir von allen Seiten erfahren.
Der Gründerwettbewerb der „WirtschaftsWoche“ lobte Ihre Innovative Geschäftsidee. Haben Sie Angst vor Nachahmern, beziehungsweise wie wappnen Sie sich vor diesen?
Im Gegenteil. Nachahmer und Wettbewerb sind die besten Zeichen für ein vielversprechendes Geschäftsmodell. Von ersten Copy-Cat-Initiativen haben wir bereits gehört und sind gespannt, wie sie sich im komplexen Marktumfeld schlagen. Beirren lassen wir uns aber nicht davon. Vielmehr konzentrieren wir uns darauf, als unabhängiges Original unsere Marktführerschaft weiter auszubauen.
Blacklane sucht noch zahlreiche neue Mitarbeiter. Wer kann sich bei Ihnen melden? Und wie stark wollen Sie in den kommenden 12 Monaten wachsen?
Nach nur 5 Monaten im Markt beschäftigen wir zurzeit über 30 Mitarbeiter. Darauf sind wir stolz, wollen uns aber nicht ausruhen. Wir suchen in allen Bereichen, sei es Technologie, Marketing, Vertrieb oder Operations erstklassige Verstärkung.
Jeder, der uns helfen möchte, den persönlichen Verkehr auf den Straßen Europas zu revolutionieren, spannende Aufgaben sucht, flache Hierarchien schätzt, Verantwortung genießt, sich selber verwirklichen und mit den eigenen Ideen etwas bewegen möchte, kann sich bei uns melden. Es wird sicher nicht lange dauern, bis wir unsere aktuelle Team-Stärke ein weiteres Mal verdoppelt haben.
Ein paar Worte zum Team hinter Blacklane?
Blacklane haben Herr Steuer und ich Ende letzten Jahres gegründet. Im März haben wir die erste Mitarbeiterin eingestellt. Mittlerweile konnten wir für jeden Bereich einzigartige Talente unter unserem Dach versammeln. Jede Person, die bei uns arbeitet, gehört in dem, was sie macht, zu den Besten. Es ist eine große Freude, die dynamische Atmosphäre im Büro zu spüren; man fühlt sich oft wie in einem Bienenstock. Dieses Team wollen und werden wir weiter stärken, um das BlackLane Erlebnis in ganz Europa zu etablieren.
„Von ersten Copy-Cat-Initiativen haben wir bereits gehört und sind gespannt…“
Erstaunliche Aussagen wenn man bedenkt, dass BlackLane selbst eine CopyCat ist. Verwirrende Antwort.
Uber ist mittlerweile auch in Berlin aktiv und die Premium Limousine kann einfach über die App oder m.uber.com on demand geordert werden. Das funktioniert richtig gut und das Auto ist innerhalb von paar Minuten vor Ort.