Sich ausgewogen und vollwertig zu Ernähren ist unabdinglich. Ein Vorsatz der im Alltag jedoch oftmals nicht leicht umzusetzen ist. Dabei ist es besonders mittags wichtig, ein leicht bekömmliches und dennoch vollwertiges Gericht zu sich zu nehmen. Das wissen auch Ursula Schulz und Kerstin Geillinger-Kästle. Gemeinsam zauberten Sie ihre „Mahlzeit“ auf den Tisch.
Ursula, kurz und knapp: Pitche Eure Geschäftsidee?
Das Gesundheitsbewusstsein und das Wissen über gesunde Ernährung sind heute ausgeprägter denn je. Gerade junge Menschen interessieren sich wieder für regionale und saisonale Produkte und kochen daraus vollwertige Gerichte für sich, für Freunde oder für die Familie.
Dieser gesunde Lebensstil wird im Berufsalltag regelmäßig auf die Probe gestellt, wenn die Zeit und die Möglichkeit fehlt Essen selber zuzubereiten und genau hier soll Mahlzeit – der Vollwert-Shake eine Lösung bieten.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Kerstin: Der Auslöser war wohl ein Freund von uns der uns erzählte, dass er für stressige Aussendiensttage immer reines Proteinpulver im Handschuhfach dabei hatte.
Als promovierte Ernährungsphysiologin konnte ich das nicht gut heißen, denn da fehlen wichtige Bestandteile einer vollwertigen Ernährung und damit startete dann die Diskussion um vollwertiges Essen unterwegs, zwischendurch oder im Alltag allgemein.
Ursula: Aber auch der Wunsch nach Vereinbarkeit von Familie und Karriere hat bei der Gründung der Carpro Food GmbH eine wichtige Rolle gespielt.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Kerstin: Unser Produkt hebt sich deutlich von den Konkurrenten ab, da wir nicht versuchen möglichst günstig ein Produkt zu produzieren, sondern die Zutaten und die ernährungsphysiologischen Aspekte im Vordergrund stehen.
Wir wollen eine vollwertigere und gesündere Ernährung auch in hektischen Zeiten bzw. unterwegs ermöglichen.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Ursula: Unsere primären Zielgruppen sind aktive, gesundheitsbewusste und zielstrebige Männer und Frauen, die wissen was sie in ihrem Leben erreichen wollen, sei es beruflich oder sportlich.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Kerstin: Die Vorlaufzeit lässt sich gar nicht so genau abstecken. Zuerst haben wir nicht ganz ernsthaft darüber diskutiert. Dann vergingen auch wieder ein paar Tage oder Wochen bis das Thema erneut aufkam und wir letztendlich uns entschlossen ins Unternehmertum einzusteigen und unseren eigenen Shake auf den Markt zu bringen.
Grob geschätzt würde ich sagen 9 Monate Vorlaufzeit.
Ursula: Unser Anfangsbudget war das Startkapital für die GmbH, das wir hauptsächlich in Werbung und den Aufbau des Lagers investiert haben.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Kerstin: Einnahmen kommen durch den Verkauf unserer beiden Produkte: Mahlzeit – der Vollwert-Shake und Eggon – dem pflanzlichen Ei-Ersatz.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Kerstin: Die größte Reichweite hatten wir wahrscheinlich mit dem Produkttest im TOUR Magazin, Europas Rennradmagazin Nr.1. Das war schon sehr cool, da mit drin zu sein.
Bei Verkostungen im Rahmen passender Veranstaltungen haben wir zwar eine kleinere Reichweite, dafür eine hohe Konversionsrate.
Welche Vision verfolgt ihr und welche Schlagzeile würdet ihr gern mal über das Unternehmen lesen?
Das DAX-Unternehmen xy unterstützt die gesunde Ernährung seiner Außendienstmitarbeiter mit dem Ernährungs-Shake Mahlzeit!
Auf welche 3 Tools/Apps könnt ihr bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Corel Suite – zur Gestaltung der Werbekampagnen
Google Tools (Analytics, Adwords etc.)
Lexoffice für die Buchhaltung
Was bedeutet für Euch persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Kerstin: Erfolg in dem Sinne ist nicht wirklich wichtig. Ich will nur am Ende des Tages mit mir und meiner Leistung zufrieden sein.
Ursula: Erfolg misst sich für mich in zufriedenen Kunden und Geschäftspartnern.
Welchen Fehler würdest Ihr aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Kerstin: Die Arbeit bzw. Kosten für Marketing und Markenaufbau zu unterschätzen. Im Nachhinein denke ich waren wir in diesen Punkten etwas blauäugig. Andererseits, wer weiß ob wir uns dann den Sprung in die große weite Unternehmerwelt zugetraut hätten.
Manchmal muss man eben mutig sein und ich befürchte da gehören dann die Fehler auch mit dazu.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
Kerstin: Bin ich bereit lange und viel ohne Gehalt zu arbeiten?
Mit welchen drei Worten würdest ihr euch selbst beschreiben?
Kerstin: zielstrebig, kreativ und pflichtbewusst
Ursula: visionär, begeisternd, unkompliziert