Die Corona-Krise hat zahlreiche Kleinunternehmen zu raschen Umstrukturierungen gezwungen. In der kürze der Zeit ist es kaum verwunderlich, dass nicht alle Maßnahmen einwandfrei umgesetzt werden konnten.
Insbesondere das Thema IT-Sicherheit gerät leider noch viel zu oft in den Hintergrund, was kleinere Unternehmen oft zu einem Paradies für Hacker und Cyberkriminelle macht.
Die derzeitige Krise haben Kriminelle zudem ausgenutzt, um ihre Angriffe auf Unternehmen zu verstärken. Das BKA registriert in diesem Zusammenhang einen deutlichen Anstieg der gemeldeten Fälle. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen, auch weil nicht alle Fälle bekannt werden.
Gerade Kleinunternehmer unterschätzen die Gefahr
Sehr viele Kleinunternehmer verfügen über kein externes Büro und arbeiten dementsprechend von Zuhause aus. Das Büro innerhalb der eigenen vier Wände zu haben hat zahlreiche Vorteile, doch bei der Arbeit im Homeoffice lauern auch gefahren.
Vor allem die Bedrohung durch Hackerangriffe und Cyberattacken wird gerade von Kleinunternehmern oftmals nicht ernst genommen. Wer der Annahme ist, dass kriminelle nur die großen Unternehmen im Fokus haben irrt.
Medial wird selten von Angriffen auf Kleinunternehmen berichtet, hier stürzt man sich auf die großen Fälle die Unternehmen wie Facebook oder Google betreffen. In diesem Kontext sollte man jedoch stets bedenken, das große Konzerne über immense Geldbeträge für IT-Sicherheit und entsprechendes Personal verfügen.
Kleinere Unternehmen hingegen können nicht auf entsprechende Budgets zurückgreifen und sind einem dementsprechend größerem Bedrohungspotenzial ausgesetzt.
Bitdefender dazu:
„Das Aufkommen von Malware in der digitalen Welt hat kleine und mittelständische Unternehmen zu potenziell leichten Zielen für Hacker gemacht. Studien haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte aller Mittelständler Cyberangriffen zum Opfer fallen. Aber mit der richtigen Sicherheitssoftware können sich auch kleine Unternehmen gegen die komplexen Angriffe wie Ransomware und APTs absichern.“
In der Realität sind Kleinunternehmen also weitaus beliebter für Internetkriminelle als man meinen mag. Wenn bei solchen Angriffen Schäden entstehen, ist jedoch in den meisten Fällen dem fehlenden Bewusstsein für IT-Sicherheit von Kleinunternehmern zu schulden.
Dabei kann man einige einfache Maßnahmen ergreifen, um das eigene System sicherer und somit weniger angreifbar für potenzielle Bedrohungen zu machen. Doch wie genau gehen Cyberkriminelle eigentlich vor und wie können Kleinunternehmen sich schützen?
Vielfältige Methoden und Strategien
Cyberkriminelle bedienen sich unterschiedlichster Methoden und Strategien, um IT-Systeme zu infiltrieren, Daten zur Erpressung von Lösegeld zu stehlen oder Unternehmen in anderer Weise gezielten Schaden zuzufügen.
Dabei entwickeln sie ihre Methoden stetig weiter und verbessern ihre Strategien. Kleinunternehmer sind vor allem von Malware bedroht. Malware ist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Arten von Schadsoftware.
Dabei kann es sich etwa um Viren, Würmer, Trojaner oder andere Malware handeln, welche alle dasselbe Prinzip verfolgen. Malware ist darauf angelegt, dass ein Nutzer diese unabsichtlich herunterlädt und aktiviert.
Dies kann infolge eines anklicken eines Links, dem Öffnen eines E-Mail-Anhangs oder auch um das Aufrufen einer schädlichen Webseite handeln.
Einige Arten von Malware im Überblick:
- Ransomware
Mit Ransomware können Hacker den Zugriff auf ein Gerät oder einzelne Daten sperren. Anschließend verlangen sie ein Lösegeld um diese Dateien oder den Zugriff auf das System wieder freizugeben. Wer hier keine entsprechenden Backups, also die Datensicherung aller relevanten Daten, anfertigt, ist einem solchen Angriff mitunter hilflos ausgeliefert.
- Spyware
Mit Spyware lassen sich die Aktivitäten auf einem Rechner ausspionieren und aufzeichnen. Dies ist besonders kritisch, da Kriminelle auf diese Weise an sensible Informationen wie etwa Kreditkartennummern oder andere Finanzinformationen gelangen können.
- Würmer
Würmer gelangen ebenfalls durch Herunterladen von Malware auf das System. Sie richten keinen unmittelbaren Schaden an, sondern durchdringen den Computer und replizieren sich eigenständig. Somit wird das System auf Dauer immer langsamer und anfälliger für Attacken.
- Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Arten wie etwa Adware, Trojaner oder Botnets.
Sicherheitsstrategie entwickeln und aufbauen
Der erste Schritt zum Aufbau einer guten Sicherheitsstrategie für Kleinunternehmer besteht demnach in der Auswahl einer ständig aktiven Lösung in Sachen Antivirus für Kleinunternehmen und das Büro zuhause.
Ein solcher Virenschutz aktualisiert seine Datenbank in regelmäßigen Abständen und stellt so sicher, dass auch neue Malware zuverlässig erkannt werden kann. Wird ein entsprechendes schadhaftes Programm von dem Antivirus entdeckt, kann dieser umgehend gelöscht und unschädlich gemacht werden.
Weiterhin ist es wichtig zu verhindern, dass Malware überhaupt auf das System gelangen kann. So gilt es unbekannte E-Mail-Anhänge nicht zu öffnen, keine unbekannten Links anzuklicken und bei wichtigen Webseiten, etwa die der Bank oder eines anderen Zahlungsdienstleisters immer selbst die korrekte Adresse zu überprüfen.
Mit einem guten Virenschutz und einem Bewusstsein für potenzielle Bedrohungen kann das Risiko von Cyberangriffen bei Kleinunternehmen signifikant verringern.