Wer kennt das nicht? Man öffnet einen Newsletter und wundert sich warum man ihn erhalten hat. Na, klar. Man hat zugestimmt. Aber die Angebote passen nicht zu Einem. Hier kommt me cash ins Spiel. Zuerst einmal handelt es sich um eine Cashback-Website, welche Nutzern bis zu 100% des erhaltenen Cashback wiedergibt. Doch laut Gründer Martin Zuberek ist es noch viel mehr.
Martin, kurz und knapp: Pitche die Geschäftsidee?
me cash ist nach außen hin eine Cashback-Website, die seinen Nutzern bis zu 100% des erhaltenen Cashback wiedergibt.
Aber me cash ist für die Nutzer noch viel mehr. me cash beinhaltet einen Personal Data Store. Der Personal Data Service (PDS) ist ein Service, der es ermöglicht, die einzelnen persönlichen Daten in einer sicheren und strukturierten Weise zu verwalten und einzusetzen.
Er gibt dem Benutzer einen zentralen Punkt der Kontrolle für seine persönlichen Informationen (z. B. Interessen, Kontaktinformationen, Absichten, Vorlieben, etc.). Nutzer erhalten die Möglichkeit, persönliche Vorlieben und Merkmale abzuspeichern. Aus der Vielzahl an Shops und Angeboten werden nur die relevanten Shops & Deals rausgefiltert.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Wir sind zu Dritt im Gründer-Team und haben alle Karrieren in Konzernen nachzuweisen. Konzerne sind super, geben einen gewissen halt, aber auch extreme Einschränkungen, wenn Du Ideen verwirklichen möchtest.
So war es irgendwann naheliegend, dass wir unseren eigenen Weg gehen. Hinzu kam, dass wir sehr stark an unsere Idee glauben und intrinsisch motiviert sind. Und der Erfolg uns recht gibt.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Das Thema der USP kann man bei uns von 2 Seiten sehen. Als Cashback-Portal versuchen wir alles im Sinne unserer Nutzer zu machen. Du erhältst hier sogar als VIP 100% unserer Provision, (automatisierte) Auszahlung ab einem Euro und relevante Angebote und Shops, die zu mir und meinem Profil passen.
Als Personal Data Store sind wir stark auf Neuland. Wir handeln absolut Datenschutzkonform. Jeder Nutzer ist der Herr seiner Daten. Mit einem Klick kann er all seine Attribute bei uns löschen.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Wenn man „Kunden“ als den „zahlenden“ Teil ansieht, dann sind die Shops, die die Cashback-Provision zahlen unsere Kunden. Aber für uns sind die Nutzer des Systems ausschlaggebend.
Denn wir möchten diesen zeigen, wie man Datenschutzkonform Vorteile mit seinen eigenen persönlichen Daten für sich selbst erhalten kann. Aktiv sprechen wir derzeit die 18 bis 49 Jährigen an, die digital unterwegs sind. (Einkauf, Social Media, etc.)
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Wir haben bis zum Start am 01.01.2017 circa 8 Monate daran gebaut, 7 davon ohne Bezahlung. Hinzu kommt noch ein Investment in die Entwicklung der Lösung.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Da unser Dienstleistung derzeit das Thema „Cashback“ ist, erwirtschaften wir unsere Einnahme durch die Provisionen und Sonderzahlungen von den Shops, in denen unsere Nutzer einkaufen.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Ich glaube heutzutage musst Du als Startup die komplette Klaviatur spielen können. Unsere Nutzer sind ja auch überall präsent. Was ich auf jeden Fall empfehlen kann, ist gute Pressekontakte zu haben oder aufzubauen.
Digitale Postings mit hohem Page Rank bringen tolle Backlinks und somit einen Boost in Trefferlisten.
Welche Vision verfolgt Du und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?
Unsere Vision ist es, dass jeder Nutzer seine digitalen Daten zentral bei uns sammeln, managen und verwenden kann. Auf Basis dieser Daten wollen wir persönliche, relevante Services für unsere Nutzer anbieten, die wirklich Vorteile bringen, ohne beim Thema Dateneigentum Einschnitte zu erleben.
Unser Slogan lautet „your data. your business“
„me personal macht Dein digitales Leben einfacher und hilft Dir sogar dabei Geld zu sparen oder einzunehmen. Mit Deinen persönlichen Daten.“
Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Wir arbeiten komplett virtuell. Skype gehört zu unserem Kommunikationsmedium. Da ich viel mit den Entwicklern zu Gange bin, nutze ich Microsoft Visual Studio intensiv. Um die täglichen Aufgaben im Team abzustimmen, nutzen wir Wunderlist.
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Während der ganzen Zeit bis zum go-live waren es wirklich die unterschiedlichsten Themen, in denen wir erfolgreich sein wollten und mussten. Mein Learning aus der ganzen Zeit ist, dass Du Dir jeden Tag die guten und positiven Dinge aktiv rauspicken musst, sonst kann es auch mal für die Psyche ganz schön eng werden. Finde die Dinge, die motivieren und häng Dich nicht an den anderen auf.
Aber um mal ganz konkret zu werden, war ich ganz schön stolz, als unsere Lösung live ging. Das war der erste und wichtige Step, um uns endlich unseren Nutzern zu zeigen.
Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Eine Thematik muss ganz klar sein. Entweder 100% oder lass es. Wenn Du in der Mitte aufgibst, dann ist alles umsonst. Startup heißt knallharte Arbeit, 7 Tage die Woche. Ansonsten wirst Du nie fertig.
Ich habe zu Beginn alleine an der Thematik gearbeitet und schnell gemerkt, dass es immer ein Team braucht, um so eine Herausforderung zu meistern.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
„Bin ich noch auf dem richtigen Weg?“. Gerade in Startups hast Du nicht dieses Rahmenprogramm wie in Großunternehmen/Konzernen. Hier wirst Du nicht aktiv zum jährlichen Review aufgefordert. Das musst Du selbst machen.
Diese Agilität sollte nie verloren gehen. Frag Dich täglich, ob Du noch das Richtige machst.
Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?
hands-on, authentisch und „can-do”