Kann ich mir überhaupt noch sicher sein, dass es ein Original und nicht nur eine Kopie ist, wenn ich mir ein neues Markenprodukt kaufe? Ja – verspricht zumindest Alexandru Popescu von der KYP Data Services GmbH und präsentiert seinen Plagiatschutz My-Codes. Mit My-Codes kann ab jetzt jeder sein gewünschtes Produkt noch vor dem Kauf auf seine Echtheit prüfen.
Alexandru, kurz und knapp: Erkläre Deine Geschäftsidee?
Die Businessidee von My-Codes.de ist es, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben ein Produkt oder Dokument auf Echtheit zu prüfen. Dafür vergeben wir für jedes Produkt/Dokument einen einmaligen My-Code.
Die Produkte/Dokumente können per Website oder App als Beispiel vor dem Kauf in einem Geschäft abgefragt werden und die Echtheit wird authentifiziert. Wir nutzen dazu Daten aus dem Produktions-, Liefer- und Verkaufsprozess.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Als ich mit dem Studium begann, war mein Werdegang eigentlich geplant: Studieren, bei VW anheuern und in 40 Jahren in Rente gehen.
Ich lernte aber hier in Kassel viele interessante Menschen kennen, die auch Selbstständig sind und/oder ein Geschäft führen.
Eigener Herr über die Arbeitszeit zu sein und selbstständige Entscheidungen treffen zu können, sind mir wichtiger als ein „gesichertes Einkommen“ durch eine Festeinstellung.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Einzigartig ist die Einfachheit des Systems. Sowohl für den Nutzer als auch für den Hersteller. Auf Nutzerseite ist es: App downloaden, Code scannen und Authentifizierung erhalten.
Im Vergleich zu anderen Sicherheitssystemen nutzen wir keine aufwendigen Aufkleber. Denn diese sind teuer und können nur mit speziellen Lesegeräten erfasst werden. Unser Code kann auf jede Verpackung (Produkt oder Dokument) aufgebracht werden und mit jedem Smartphone abgefragt werden.
Um die Sicherheit unserer Authentifizierung zu gewährleisten, arbeiten wir nur direkt mit den Herstellern zusammen. Durch die Abfrage in der Logistik und der Kasse können wir einmalige Trackingpunkte erstellen. Daraus entsteht eine unverwechselbare Historie für jedes Produkt, welche eine Fälschung unserer Codes unmöglich macht.
Im Dokumentenbereich nutzen wir eine eigene Software, um die Daten zu übertragen. Dadurch wird das Dokument dann mit unserem My-Code zusammen auf dem lokalen Drucker ausgeben. Die Daten sind nur durch eine Pin einzusehen, um den Datenschutz zu gewähren.
Unser Ziel ist es, vorhandene Systeme zu nutzen und dem Anwender möglichst keinen Mehraufwand zu verschaffen. Alle Produktionsschritte sollen aus Anwendersicht genauso leicht weiterlaufen wie bisher.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Unsere Zielgruppe sind alle Produkthersteller, welche mit Produktfälschungen auf dem Weltmarkt zu kämpfen haben. Dazu gehören nicht nur die Bekleidungs- und Kosmetikindustrie, sondern auch Produkte aus dem Bereich Medikamente, technische und medizinische Geräte, Prüf-und Messgeräte, Haushaltswaren, Spielzeug , sicherheitsrelevante Bauteile und viele weitere.
Im Dokumenten Segment denken wir an Zertifikatehersteller aller Art: Schul(-ungs) Zeugnisse, Hochschulen, Akademien, Institute, Prüf- und Überwachungsinstitutionen, Industrie und Handwerkskammern. Dort können Dokumente oder auch Siegel abgesichert werden.
Die Nutzer sind für uns die Endkunden. Diese können kostenfrei die App nutzen um Informationen über den jeweiligen My-Code zu erhalten.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Die Vorlaufzeit beträgt im Moment ca. 2 Jahre. Rund 50.000€ haben wir aus eigenen Mitteln finanziert.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Wir verkaufen die My-Codes an Produkthersteller und Dokumentenhersteller über Staffelpreise. Dafür übernehmen wir die Verwaltung der Codes auf unserer Seite und sorgen dafür, dass die Produkte immer abfragbar sind.
Durch Auswertungen der Abfragen, können wir so gefälschte Produkte ausfindig machen, oder aber gestohlene Ware kennzeichnen und wiederfinden.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Bisher sind wir noch in einer frühen Phase und nutzen unser Budget mit Bedacht. Zeitungsartikel in lokalen Medien, Blogartikel und Artikel in Fachzeitschriften haben uns am meisten gebracht.
Durch einen Fernsehbeitrag bei RTL erhoffen wir uns noch mehr Aufmerksamkeit.
Welche Vision verfolgst Du und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?
„My-Codes wird neuer Standard im Produkt & Dokumentenschutz“ Das wäre mein Wunsch.
Die Vision die dahinter steht ist die, dass weltweit jeder ein Produkt vor dem Erwerb auf seine Echtheit prüfen kann und Fälschern somit das Handwerk gelegt wird.
Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Ganz klassisch:
- Outlook zu E-Mail-Kommunikation
- Google als Suchmaschine und Kalender
- MCForms (unser eigenes Toll) um die Codes zu verwalten.
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Persönlichen Erfolg mache ich nicht an Geld fest. Für mich ist die persönliche Freiheit am Wichtigsten. Ich möchte jeden Morgen aufstehen können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Nach diesem Prinzip führe ich auch meine Geschäftsbeziehungen.
Ich habe eine recht gute Menschenkenntnis und erkenne schnell, wer nur mein „Bestes“ will.
Ich lebe nach dem Prinzip: Gibst du Gutes, kriegst du Gutes. Immer wenn es möglich ist, versuche ich einen Menschen in meiner Umgebung zu helfen. Nicht in dem ich seine Aufgaben übernehme, sondern indem ich mein Wissen weiter vermittle.
My-Codes ist für mich kein kurzfristiges Projekt. Es soll die Grundlage meines zukünftigen Einkommens sein. Wenn ich mal irgendwann so etwas wie Claus Hipp sagen kann: „Und damit stehe ich mit meinem Namen“, dann habe ich alles richtig gemacht.
Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Nach Einstein: Erfolg besteht aus Arbeit, Muse und Mundhalten. Wer erfolgreich sein will, muss arbeiten – mehr und härter als jeder Arbeitnehmer. Wer erfolgreich sein will, muss Muse haben.
Nur wenn ich 100% hinter dem stehe, was ich tue und immer die Vision des Großen und Ganzen im Blick habe, erreiche ich es. Und Schlussendlich ist es immer gut, aus der Erfahrung anderer zu lernen und aufmerksam zuzuhören. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
Was will ich erreichen und wieviel bin ich bereit zu geben? Alles unter 100% führt nicht zum Erfolg.
Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?
sozial
Ehrgeizig
Glückspilz