Skoove erreicht 1 Million Nutzer: Alles nur gutes Marketing?

Das Berliner E-Learning-Startup Skoove wurde innerhalb kurzer Zeit mit seinem Onlinekurs und seiner App zum Klavierspielen lernen sehr populär. Hochwertiges Produkt, Spaßfaktor oder cleveres Marketing – was steckt hinter dem Erfolg?

Ein Instrument online zu erlernen: Für viele in der Startup-Szene hörte sich diese Idee der Skoove-Gründer anfangs nicht sehr erfolgversprechend an. Ohne direkte Anleitung oder Feedback durch einen Musiklehrer schien so ein Konzept schwer umsetzbar.

Marktlücke und Nachfrage entdecken

Doch die Gründer Florian Plenge und Stephan Schulz sahen einen großen Bedarf für diese Art von E-Learning-Programmen. Schließlich gab es Studien, die besagten, dass zwar 60 % der Menschen gern ein Instrument spielen würden, aber nur 15 % das tatsächlich auch tun. Als Gründe wurden meist die fehlende Zeit und die Kosten für den Unterricht genannt.

Eine kostengünstige App, mit der man zu Hause oder unterwegs jederzeit Klavier spielen lernen kann, schien also genau die richtige Antwort auf dieses Problem zu sein.

Online Klavier lernen: Idee überzeugt Investoren

Dieser Meinung waren auch zahlreiche Investoren. Nach dem Erfolg von Sprachlern-Apps wie Babbel meinten sie, die Zeit sei reif, auch Apps für das Online-Lernen von Musikinstrumenten am Markt zu etablieren.

So erhielt Skoove nach einer Anfangsfinanzierung 2015 in den weiteren Jahren über 4 Millionen Euro von verschiedenen Kapitalgebern – auch weil das Unternehmen von Anfang an auf einen internationalen Markt setzte.

Damit konnte sich das Skoove-Team daran machen, ein E-Learning-Programm zum Klavierspielen nach seinen Vorstellungen zu entwickeln. Das sollte nicht nur inhaltlich und technisch hochwertig sein – vor allem sollte es auch Spaß machen, damit Klavier spielen zu lernen.

App mit besonderen Features

Die Gründer hatten vorher beim Musiksoftware-Hersteller Native Instruments gearbeitet und setzten deshalb von Anfang an auf hochwertige Technologien. So entwickelte Skoove zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie eine Software, die Noten und Klavier Akkorde erkennen kann, die von den Schülern gespielt werden.

Damit wird das Programm zu einem „virtuellen Lehrer“, denn es ist in der Lage, allen Nutzern ein direktes Feedback zu geben und ihren Lernfortschritt zu begleiten – das Problem, dass bei einem Onlinekurs ohne Klavierlehrer die nötige Rückmeldung zum eigenen Spiel fehlt, war damit gelöst.

USPs einer Lern-App fürs Klavier

Die Umsetzung des Feedbacks für die Lernenden war ein wichtiges Feature, um die Plattform zum Laufen zu bringen. Denn nur so funktioniert sie als Lernort, der den Nutzern tatsächlich etwas bringt: Das Programm hört dem Klavierspiel zu und kann dadurch Hinweise geben, was die Lernenden noch verbessern können.

Fast noch wichtiger ist zudem das Lob, das die Nutzer nach jeder erfolgreich absolvierten Übung von Skoove bekommen.

Dadurch entsteht ein Lerneffekt, gleichzeitig motiviert es auch, dranzubleiben. Der Anspruch der Gründer war schließlich stets: Das Lernen mit dem Browser oder der App sollte qualitativ hochwertig, einfach, aber immer auch unterhaltsam sein.

So bieten die Klavierkurse für Einsteiger und Fortgeschrittene nicht nur bekannte Stücke aus der Klassik. Die Skoove-Nutzer können auch lernen, zahlreiche bekannte Songs und Chart-Hits von den Beatles bis Alicia Keys und Ed Sheeran nachzuspielen.

Erst das Produkt, dann das Marketing

Bevor das Unternehmen ans Marketing denken konnte, stand bei Skoove also die Entwicklung des Produkts im Vordergrund: eine Lernplattform bzw. Klavier-App, mit der die Nutzer wirklich lernen können, Klavier zu spielen und den Spaß daran nicht verlieren.

Inzwischen hat das Startup aber auch vielfältige Marketinginstrumente an den Start gebracht und bespielt damit die verschiedensten Kommunikationskanäle.

Kunden binden mit flexiblen Abo-Modellen

Abonnements haben sich als Feature bewährt, um Apps und Online-Plattformen zu monetarisieren und gleichzeitig die Kundenbindung zu erhöhen. Bei Skoove haben Neukunden deshalb kostenlosen Zugriff auf 25 Übungen, zudem können sie eine Woche lang das Produkt Skoove Premium testen. 

Damit erhält man Zugriff auf derzeit über 400 Kurse, Übungen und Songs. Wer langfristig Skoove Premium nutzen will, hat die Wahl zwischen Abos von einem, drei oder zwölf Monaten.

Push-Nachrichten, E-Mails und Aktionen

Gewinnt ein Startup neue Kunden, geht es darum, diese von Anfang an mit effektiver Kommunikation an die Marke zu binden. Bei Skoove gibt es deshalb nicht nur die obligatorische Willkommens-E-Mail. Stattdessen erhalten die Nutzer nach der Neuanmeldung regelmäßig Tipps zum Klavierspielen lernen.

Auch die Push-Nachrichten sind so aufgebaut, dass sie die Nutzer auf unterhaltsame Weise motivieren, Klavier zu üben – und letztlich Testnutzer zu Abokunden zu machen. Zudem startet Skoove regelmäßig Verkaufsaktionen per E-Mail, bei denen es die Produkte des Unternehmens noch günstiger gibt.

Content-Marketing für mehr Traffic

Eine weitere wichtige Säule ist das Content-Marketing. Der Blog von Skoove ist inzwischen bekannt als nützliche Quelle für alle, die Klavier spielen lernen. Ob Fingerhaltung, Tonleitern oder Übungen zu populären Songs und Weihnachtsliedern – die Artikel bieten den Nutzern regelmäßig neue Tipps für ihren Lernerfolg.

Die Inhalte sind dabei so geschrieben, dass nicht nur die Zielgruppen dabei etwas lernen und sinnvolle Hinweise erhalten. Auch für die SEO von Skoove und die Erhöhung des Traffics auf der Website ist der Blog ein wirkungsvolles Tool.

Was können andere Startups daraus lernen?

Wenn inzwischen über 1 Million Menschen weltweit die interaktive App und Online-Plattform von Skoove nutzen, um damit Klavier spielen zu lernen, dann hat das viele Gründe: Es ist ein sinnvolles Produkt, für das es eine Marktlücke gibt. Es ist technisch hochwertig und bringt Nutzer dazu, tatsächlich Klavier zu lernen und zu spielen. Und schließlich ist das Marketing effektiv und gleichzeitig nutzerorientiert.

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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