Die diversen Verwaltungsaufgaben – selbst in kleineren Sportvereinen – können den Spaß am Spiel schnell mindern. Eine effiziente Mitgliederverwaltung wird gleichzeitig immer wichtiger. Mit einer Online-Lösung will hier das StartUp goalio aus Potsdam Abhilfe schaffen. Wir sprachen mit Geschäftsführer und Gründer Philipp Dobrigkeit:
Wie lässt sich das Prinzip hinter der Geschäftsidee auf den Punkt bringen? Wann, wo und wie entstand goalio?
Sportvereine müssen 1000 Kleinigkeiten im täglichen Arbeiten organisieren. Mit der goalio Vereinsorganisation unterstützen wir die verschiedenen Funktionäre bei der Zusammenarbeit. Unser Unternehmen wurde im November 2011 in Potsdam gegründet.
Auf die Idee eine eigene Vereinssoftware zu entwickeln, bin ich durch meine Vereinsarbeit gekommen. Als Sportler und Trainer war ich sehr unzufrieden mit dem Informationsfluss im Verein. Als ITler wusste ich, dass es besser werden kann und aus der Zusammenarbeit mit den ersten Lead-Usern war dann sehr schnell die Idee einer kompletten Software entstanden.
Gibt oder gab es ähnliche Konzepte?
Wir haben verschiedene Software-Systeme gefunden, die Vereine bei Teilaufgaben unterstützen können, allerdings bringt das meist die redundante Datenpflege mit sich. Wir wollen einfach mehr bieten als die reine Mitgliederverwaltung, es soll jedes Vereinsmitglied von der Nutzung profitieren können. Von daher orientieren wir uns einerseits an unseren eigenen Erfahrungen und andererseits an den Bedürfnissen unserer Kunden, mit denen wir gemeinsam die Software stetig weiter entwickeln.
Über welche Alleinstellungsmerkmale verfügt Ihre Lösung?
Unsere Software ist die erste Komplettlösung, die vom Vorstand bis zu den Mitgliedern allen Menschen im Verein einen Nutzen bietet. Von technischer Seite sehen wir zwei wesentliche Unterscheidungsmerkmale zum Wettbewerb. Zum einen haben wir viel Zeit in ein Rechtesystem investiert, dass es den verteilten Organisationsstrukturen im Verein ermöglicht sinnvoll zusammenzuarbeiten, ohne dass wesentliche Kompetenzen überschritten werden. Zum anderen sind wir in der Lage viele Aspekte der Software schnell und unkompliziert an individuelle Begebenheiten anzupassen. Einige Beispiele hier sind zum die Vergabe der Mitgliedernummern, oder das Beitragswesen, das in manchen Vereinen schnell komplex werden kann, wenn man vielleicht für Mitgliedschaften in mehreren Abteilungen Rabatte bekommt. Daher bieten wir nicht einfach eine Standardlösung, sondern eine individualisierte Software den Vereinen an.
Zusätzlich planen wir in Zukunft einen Marktplatz für Zusatzfunktionen, der es den Nutzern ermöglicht weitere Funktionen der Software hinzuzufügen. Sei es Turnierdurchführung oder eine Möglichkeit für Eltern von Jungendspielern sich zu koordinieren. Das wird die Möglichkeiten der Software noch mal stark erweitern.
Welche Zielgruppen im Vereinswesen sollen konkret angesprochen werden? Wie wollen Sie Ihre Idee vermarkten?
Als Zielgruppe definieren wir hauptsächlich leitende Funktionäre in Sportvereinen, also Vorstände und Abteilungsleiter. Doch auch für andere dezentrale Organisationen, wie etwa NGOs können von goalio profitieren. Wir probieren viele Vereine über unsere Partner, wie Landessport- und Fachverbände sowie Sportberater zu erreichen. Ebenfalls kommen viele auch durch Empfehlungen unserer Kunden auf uns zu. Außerdem machen wir Vereine durch Marketingaktionen (Werbung) und Seminaren auf uns aufmerksam.
Welches Team mit welchem Know How arbeitet an Ihrer Idee?
Unser Team besteht aus den zwei Gründern Philipp Dobrigkeit und Stefan Kleff, sowie Constantin Malycha und Nico Wiedemann. Philipp (Master in IT-System Engineering) und Stefan (Diplom in Angewandter Informatik) bringen gemeinsam 20 Jahre Erfahrung als Softwareentwickler mit ein. Außerdem besitzen beide umfangreiche Gründungserfahrung. Mit einem Diplom-Wirtschaftsingenieur und Master in Internationale Trade and Business verstärkt Constantin das Team seit Mitte 2013. Um das wirtschaftliche Know-How zu steigern füllte Nico (Bachelor in BWL – Regionalmanagement) seit Ende des Jahres das Team auf. Gemeinsam verfügen wir vier zusätzlich über insgesamt 60 Jahre Vereinserfahrung in verschiedenen Sportarten und Funktionen.
Wo soll goalio in einem Jahr stehen?
Unser Ziel war und ist es die Vereinsorganisation zu revolutionieren. Wir möchten dem Verein endlich eine Lösung für alle Aufgaben und Probleme anbieten. In einem Jahr möchten wir um die 150 Vereine als Kunden haben. Ebenfalls möchten wir unser Angebot um einen Marktplatz erweitern, um somit Funktionen für alle Mitglieder und nicht nur für Funktionäre anbieten zu können.
Suchen Sie noch nach Mitarbeitern und/oder Kooperationspartnern, und wer kann sich bei Ihnen melden?
Mit unserem Team sind wir derzeit gut aufgestellt, um die nächsten Meilensteine anzugehen. Gleichzeitig versuchen wir natürlich Kooperationspartner zu finden, die uns entweder beim Vertrieb unterstützen können, also beispielsweise Verbände, aber wir sprechen auch gerade mit mehreren Unternehmen, die Software für spezielle Anforderungen von Vereinen anbieten, bei denen es Sinn macht die redundante Datenpflege zu verringern und gegenseitig vom Know-How des anderen zu profitieren.