Die Vayu GmbH bietet einen neuartigen Baukasten für IT-Lösungen, Softwarelösungen im Bereich Hotelmanagement, Verfahrensdokumentation sowie im Gesundheitswesen – alles auf Basis eines eigenen Tools mit fortschrittlicher Low-Code-Technologie. CEO und Founder Marius Treu (im Bild l. mit Co-Gründer Maximilian Stickroth) gibt uns hierfür einen näheren Einblick.
Marius, kurz und knapp: Pitche Deine Geschäftsidee?
Die Vayu GmbH hat sich auf Low-Code basierte Softwarelösungen spezialisiert und dafür eine interaktive Entwicklerplattform entwickelt.
Das bedeutet, dass wir auf der einen Seite für unsere Kunden die Programmierung von Softwarelösungen übernehmen. Gleichzeitig bieten wir auch die Möglichkeit, dass Unternehmen ihre eigenen Prozesse konfigurieren – per Drag and Drop – vom Design bis zur komplexen Logik.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
In Kundenprojekten musste ich oft feststellen, dass die Entwicklung von Softwarelösungen noch sehr kostenintensiv, intransparent und zeitaufwändig ist.
So kam ich auf die Idee einen eigenen Low-Code Baukasten zu programmieren, um in Zukunft die Entwicklung von Software noch flexibler, transparenter und kosteneffizienter zu gestalten. Zudem wollte ich, dass die von uns angebotenen Lösungen jederzeit erweiterbar und anpassbar sind, sich also mit der aktuellen Bedürfnislage der Kunden entwickeln können. Das haben wir in den letzten Jahren geschafft.
Gleichzeitig liegen noch sehr oft alte Softwarelösungen in den IT-Landschaften herum, für diese werden oft keine Updates oder Erweiterungen mehr angeboten. Diese lassen sich optimal durch Low-Code Lösungen ersetzen.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Was unser Geschäftsmodell einzigartig macht, sind die zahlreichen Funktionen, die den Softwareentwicklungsprozess erleichtern. Tatsächlich findet unsere Entwicklung im Browser statt – wir nennen es die ‚Fast Development Engine‘.
Wir stellen unseren Kunden unsere Lösung auf zwei verschiedene Arten zur Verfügung, zum einen als Cloud-Lösung und zum anderen als On-Premise-Version. Außerdem wollen wir unseren Kunden so viel Flexibilität wie möglich bieten, so dass jede einzelne Softwarekomponente unserer Plattform an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden kann.
Das bedeutet, dass kein Element in Stein gemeißelt ist und unsere Low-Code-Komponenten nicht begrenzt sind, sondern ständig neue Anwendungen und Funktionen hinzugefügt werden können.
Zudem bringen wir bald einen Marktplatz live, der es ermöglicht bereits vorprogrammierte Apps und Softwarelösungen, sowie Komponenten zu kaufen und dann nach Belieben zu optimieren. So kann auch jeder Nutzer unseres Baukastens selbst zu Softwarehersteller werden und mit eigens kreierten Lösungen Geld verdienen.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
So wie wir unser Produkt aufgebaut haben, ist unsere Zielgruppe jedes Unternehmen, dass sich selbst digitalisieren möchte und in Zukunft flexible und auf das eigene Prozessmanagement angepasste Software nutzen will.
Wir versteifen uns mit unserem Low-Code nicht auf CRM-, ERP, oder DMS-Tools, mit unserer Low-Code Plattform kann jede Art von Software erstellt und ständig erweitert werden. Eine andere Zielgruppe sind natürlich auch Softwareentwickler an sich, die ihre Entwicklungszeit optimieren und von einer großen Auswahl an vorprogrammierten Komponenten profitieren möchten.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Vayu wurde bislang eigenfinanziert und im Moment planen wir weitere Schritte und sind gespannt wo die Reise und hinführt.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Unsere Einnahmen erzielen wir derzeit durch Auftragsarbeiten in der Softwareentwicklung, hierbei spielt und besonders in die Karten, dass wir schneller und transparenter entwickeln als viele andere Anbieter.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Was für internationales Interesse gesorgt hat, war die Teilnahme am Web Summit 2021 in Lissabon, auf dem wir als Beta-StartUp eingeladen waren.
Aber auch Artikel wie im IHK-Magazin Rhein-Neckar oder die Erwähnung durch Deutsche Startups, haben uns Aufmerksamkeit beschert. Letztens wurde auch ein Artikel auf “startupvalley.news” über uns erschienen und wir hoffen natürlich, dass die Aufmerksamkeit durch den Artikel bei euch noch weiter steigt.
Welche Vision verfolgt Du und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?
Die Vision hinter Vayu besteht darin, dass Unternehmen nicht mehr auf statische Standardsoftware angewiesen sind.
Veränderungen in der Bedürfnislage treten oft sehr spontan auf und auf diese muss man schnell reagieren. Ein Unternehmen sollte nicht warten müssen, bis es eine neue Erweiterung oder ein Update der Standardsoftware gibt, sondern muss sich seine eigenen Prozesse, sehr spontan, nutzerfreundlich und mit der nötigen Kreativität zusammenstellen können.
Dazu sollte Low-Code zum gängigen Standard werden und wir hoffen, dass es in Zukunft Vayu-Konfiguratoen gibt, wie es zum Beispiel SAP- oder Java-Entwickler gibt.
Eine nette Schlagzeile hierzu wäre, dass Vayu zum größten Low-Code Anbieter im DACH Markt wird.
Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Unser wichtigstes Tool ist natürlich unsere Entwicklerplattform. Aber wir greifen natürlich auch auf Kommunikations- und Planungstools, wie zum Beispiel Trello oder Microsoft Teams zurück.
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Wirklicher Erfolg ist es, seine finale Vision realisieren zu können. Das bedeutet für Vayu, dass wir ein ernstzunehmender Player im Low-Code Markt werden und die ein oder andere Innovation auf den Markt bringen, die sich als Alleinstellungsmerkmal positioniert, hier sehen wir uns auf einem sehr guten Weg.
Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Die Frage mit den Fehlern ist immer sehr schwierig zu beantworten, natürlich hätte man aus dem jetzigen Erfahrungsstand heraus, einige Sachen anders gemacht.
Aber dabei muss man auch immer mit einbeziehen, dass jeder “Fehler” dafür gesorgt hat, dass man sich weiterentwickelt und verbessert hat. Deshalb ist der beste Ratschlag den man geben kann, dass man sich darauf einstellt auch Fehlentscheidungen zu treffen, diese dann aber nutzt um es in Zukunft besser zu machen und daraus zu lernen.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
Teilen alle in meinem Team die gleiche Vision? Denn nur dann kann man effektiv zusammenarbeiten.
Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?
Strebsam, motiviert und selbstkritisch.