Die Deutschen sind im Vergleich zu Bewohnern aus anderen Ländern insgesamt schon sehr offen für Versicherungen. Aus diesem Grund haben viele Frauen und Männer in Deutschland eine ganze Reihe von Versicherungen.
Interessanterweise sind in diesem Zusammenhang vor allem Sachversicherungen bei vielen Leuten hoch im Kurs. Darüber hinaus beschäftigen sich immer mehr Leute auch mit dem Thema Altersabsicherung. Das ist vor allem auch aufgrund des niedrigen zu erwartenden Rentenniveaus durch die gesetzliche Rentenversicherung absolut sinnvoll.
Überraschend ist dagegen, dass nach wie vor viele Frauen und Männer noch immer nicht komplett von einer Berufsunfähigkeitsversicherung überzeugt sind. Das ist umso überraschender, wenn man sich vor Augen hält, dass immer mehr Menschen im Laufe ihres Berufslebens tatsächlich entweder für einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft berufsunfähig werden.
Aus diesem Grund ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung besonders wichtig, damit man beim Eintreten einer solchen Berufsunfähigkeit etwa durch einen Unfall oder auch durch eine schwere Krankheit wenigstens die finanziellen Folgen einer langfristigen Berufsunfähigkeit auffangen kann. Denn eine vorhandene Berufsunfähigkeitsversicherung bietet eine monatliche Rente, wenn eine Berufsunfähigkeit nachgewissenermaßen vorliegt.
In diesem Artikel gehen wir beschäftigen wir uns ausführlicher mit dem Thema Berufsunfähigkeit und gehen auf Argumente ein, die eine BU-Absicherung heutzutage eigentlich unverzichtbar machen.
Jede vierte arbeitende Person wird berufsunfähig
In Deutschland ist die Berufsunfähigkeit ein weit verbreitetes Problem, das im Laufe des Berufslebens statistisch betrachtet jede vierte Person auf dem Weg zur Rente betrifft. Das ist ein unglaublicher hoher Prozentsatz, wenn man sich vor Augen hält, dass dadurch also bei einem gemeinsamen Essen mit Freunden oder Bekannten laut Statistik jede vierte Person am Tisch von einer Berufsunfähigkeit betroffen sein wird.
Häufig wird in diesem Zusammenhang als Argument gegen eine private BU-Absicherung die gesetzliche Erwerbsminderungsrente angebracht. Diese Erwerbsminderungsrente gibt es tatsächlich und diese hat eigentlich auch den Zweck als staatliche Absicherung in solchen Fällen zu dienen. Allerdings ist der Nutzen einer solchen Erwerbsminderungsrente überschaubar, weil man nur in besonders schweren Fällen eine solche Leistung bekommt.
Vor Augen halten sollte man sich außerdem, dass die Erwerbsminderungsrente keinen „Berufsschutz“ kennt. Das bedeutet, dass man durch diese staatliche Absicherung nur Geld bekommt, wenn man nicht nur den ausgeübten, sondern gar keinen Beruf mehr aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen ausüben kann.
Außerdem kann man einen Wegfall der vorherigen Einkünfte durch den ausgeübten Beruf aufgrund des niedrigen Leistungsniveaus der Erwerbsminderungsrente nicht ansatzweise ersetzen. Diese Konstellation führt dazu, dass auch die Verbraucherzentrale die Wichtigkeit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung unterstreicht.
Wie sehen die Leistungen einer Berufsunfähigkeitsversicherung aus?
Wie von verschiedensten Stellen bestätigt wird, ist eine private BU-Absicherung für den Großteil der arbeitenden Bevölkerung absolut sinnvoll. Denn eine Krankheit oder auch ein Unfall kann jeden treffen und dann auch ganz schnell mal zu einer dauerhaften Berufsunfähigkeit führen. Schon beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) kann man die gewünschte Höhe der monatlichen BU-Rente festlegen.
Wichtig ist aber, dass man sich schon vor dem Abschluss über die Angebote rund um die Berufsunfähigkeitsversicherungen der verschiedenen Versicherungsunternehmen informiert. Schließlich gibt es bei den einzelnen Anbietern einige Unterschiede, die beim Eintritt einer Berufsunfähigkeit wichtig werden können.
So sollte im Vertrag zum Beispiel unbedingt auf eine abstrakte Verweisbarkeit durch den Versicherer verzichtet werden. Dadurch ist als Maßstab für das Vorhandensein einer Berufsunfähigkeit auch nur der zuletzt ausgeübte Beruf auschlaggebend.
Die BU leistet dann im Fall einer eingetretenen Berufsunfähigkeit die vereinbarte monatliche Rente. Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer sollte man zumindest 50 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens als BU-Rente beim Abschluss vereinbaren. Allerdings sollte man immer prüfen, ob nicht eine höhere BU-Rente angebracht ist, um beim Eintreten einer Berufsunfähigkeit auch mit der monatlichen Rente tatsächlich alle anfallenden Ausgaben weiter bedienen zu können.
Einschließen sollte man bei einer BU-Absicherung möglichst auch eine Dynamik. Durch eine solche Beitragsdynamik profitiert man im Laufe der Jahre von einer steigenden monatlichen Berufsunfähigkeitsrente. Dieser Leistungsbaustein ist wichtig, um im Laufe der Zeit nicht durch Inflation und Kaufkraftverlust bei einem BU-Fall doch eine zu niedrige Rente aufgrund der gestiegenen Kosten für das Leben beispielsweise in zwanzig Jahren zu haben.
Berufsunfähigkeitsversicherung frühzeitig abschließen
Eine BU-Absicherung ist aber nicht nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer empfehlenswert. Denn gleichermaßen sorgt eine Berufsunfähigkeit auch bei Studenten oder Selbstständigen für massive finanzielle Probleme. Grundsätzlich bietet es sich außerdem an eine Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst schon in jungen Jahren abzuschließen. Normalerweise ist dann der Gesundheitszustand noch besonders gut und das sorgt im Zusammenspiel mit dem jungen Eintrittsalter für günstigere Beiträge.