Beitrag von Daniel Hinkeldein – Gründer vom Delikatessen E-Commerce Store Delidía:
Ein eigenes Unternehmen zu gründen, während man noch angestellt ist, kann eine vernünftige Strategie sein.
Auch ich habe delidia neben meinem Job aufgebaut, inspiriert durch die Erfahrungen und Strategien von Tim Ferris und Günter Faltin. Dieser Ansatz reduziert nicht nur das finanzielle Risiko, sondern gibt auch den nötigen Freiraum, um das Geschäft langsam zu entwickeln.
Erfahre, wie du Schritt für Schritt dein eigenes Unternehmen nebenbei aufbaust.
Dieser Artikel ist nichts für jeden.
Zwei Einschränkungen:
- Sieh es als Spiel: Es dauert unfassbar lange. Zumindest bei mir. Es hilft, wenn man sich sagt “Immernoch besser als zocken.” und es für sich als Hobby oder Spiel rahmt.
- Sieh es als ein Beispiel: Nur weil es bei mir geklappt hat, muss es nicht bei dir klappen. Aber ich lerne immer wieder am Beispiel von anderen. Nimm aus dem Beitrag mit, was für dir taugt.
Die Idee: Nebenher gründen und Erfolg haben
Der Schlüssel zu einem erfolgreichen nebenberuflichen Startup liegt in der Wahl des richtigen Produkts. Ein Produkt, das dir selbst gefällt und das du guten Gewissens verkaufen kannst, ist ideal. Noch besser ist es, wenn dieses Produkt eine lange Haltbarkeit hat. So minimierst du den logistischen Aufwand und kannst dich darauf konzentrieren, dein Geschäft aufzubauen.
Ein Paradebeispiel für mich ist die Teekampagne. Sie hat bewiesen, dass man mit einem simplen Konzept – dem Verkauf von losem Tee in großen Mengen – erfolgreich sein kann. Das Modell ist einfach, effizient und hat sich über Jahre bewährt.
Eine weitere Inspiration ist Tim Ferris und sein Buch „The 4-Hour Work Week“. Er zeigt, wie man durch clevere Automatisierung und effiziente Prozesse ein Geschäft mit minimalem Zeiteinsatz betreiben kann. Diese Philosophie passt perfekt zu einem nebenberuflichen Startup: Weniger Arbeit, mehr Ertrag.
Ich hatte 1000 Ideen und 1001 Einwände. Am Ende habe ich an den “Champagner des Salzes geglaubt”: Fleur de Sel de Bretagne – von Delidia. Es war die kleinste Übertragung von der Teekampagne: Hochpreisiges Produkt im Kilopaket statt 50g. Ich wollte qualitätsorientierte Öko-Produzenten auf die Bühne stellen, also wie auf dem Wochenmarkt für Produkte, die von weiterher kommen.
Der Start: Mit Google Ads zu den ersten Kunden
Nachdem du dein Produkt und dein Konzept definiert hast, geht es darum, erste Kunden zu gewinnen. Für uns half zu Beginn Google Ads. Wir haben “fleur de sel” und dergleichen beworben und so erste Kunden gewonnen.
Gleichzeitig haben wir offen und ehrlich über unsere Fehler im Blog berichtet. Das macht es authentisch und glaubwürdig. Zum Beispiel “Oh ein erster Kunde, wie stellt man eigentlich eine Rechnung”. Das war nicht erfunden sondern ernst.
Aber es hat und – glaube ich – sympatisch gemacht, dass wir uns über uns selbst lustig gemacht haben.
Guerilla-Marketing: Blogs als Verbündete gewinnen
Neben Google Ads habe ich auf unkonventionelle Methoden gesetzt, um mein Produkt bekannt zu machen. Eine davon war das „Bestechen“ von ausgewählten Blogs. Natürlich nicht im wörtlichen Sinne, sondern durch das Versenden von kostenlosen Produktproben, begleitet von einem humorvollen, personalisierten Brief.
Diese Strategie war erfolgreich.
Blogger schätzen persönliche Ansprache und authentische Empfehlungen. Die Zusammenarbeit mit diesen Blogs hat nicht nur die Reichweite meines Startups erhöht, sondern auch die Glaubwürdigkeit gestärkt. Die Leser vertrauen den Empfehlungen ihrer Lieblingsblogger, was zu einer starken Kundengewinnung geführt hat.
Erweiterung des Produktportfolios: Mehr Auswahl, mehr Erfolg
Nachdem das Startup ganz gut angelaufen war, war es Zeit, das Produktportfolio zu erweitern. Ich entschied mich, das ursprüngliche Angebot von Fleur de Sel auf Olivenöl und Aceto Balsamico auszudehnen. Diese Produkte passten perfekt zu meinem Konzept und ergänzten das bestehende Sortiment sinnvoll.
Ein wichtiger Aspekt hierbei war, dass ich weiterhin auf große Gebinde und saisonale Erntekampagnen setzte. Diese Strategie, die bereits bei Fleur de Sel erfolgreich war, kam auch bei den neuen Produkten gut an. Sie ermöglicht es mir, Kosten zu sparen und den Kunden dennoch erstklassige Qualität zu bieten.
Content-Marketing: Der Blog als langfristiger Erfolgsfaktor
Ein oft unterschätzter, aber extrem wirkungsvoller Baustein meines Erfolgs war Content-Marketing. Viel zu spät habe ich einen Blog aufgebaut, der sich um alles rings um meine Produkte und deren Anwendung drehte.
Über die Jahre habe ich kontinuierlich Inhalte erstellt, die nicht nur meine Produkte vorstellten, sondern auch Tipps und Rezepte anboten. Heute zählt der Blog monatlich 50.000 Besucher und ist eine wichtige Quelle für organischen Traffic.
Der Erfolg des Blogs basiert auf kontinuierlicher Arbeit und der Ausrichtung auf relevante Themen für meine Zielgruppe. Diese Strategie hat nicht nur meine Sichtbarkeit in Suchmaschinen erhöht, sondern auch eine loyale Leserschaft aufgebaut, die regelmäßig wiederkommt.
Wichtig ist “kontinuierliche Arbeit”. Da fasse ich mich auch an die eigene Nase. Denn es sollte wirklich wöchentlich ein richtig guter Artikel erscheinen. Oft schaffe ich das nicht. Und es ist auch frustrierend, wenn gute Beiträge nicht oder nicht gleich vorne in die Top10 gelangen.
Fazit: Nebenher zum Erfolg
Ich würde empfehlen mit minimalen Risiken neben dem Beruf zu gründen.
Nimm dir ein Produkt zu dem du stehst und lass dir Zeit. Vielleicht stimmen die Posts “wie ich 10k in 3 Monaten erreichte”. Bei mir waren es 3k in 10 Jahren. Nebenher ein Geschäft aufbauen, das dir sechsstellige Umsätze beschert, ist zäh. Deshalb sieh es als Hobby oder Spiel an.
Autorenprofil:
Daniel Hinkeldein ist Gründer von Delidía. Dort findest du zum fairen Preis hochwertige Bio-Produkte direkt von kleinen Erzeugern. Er fährt zu den Familien und Kooperativen und will den Menschen, der hinter dem Produkt steckt, zeigen — wie auf einem winzigen Wochenmarkt für’s Wesentliche für Menschen, die weit weg sind für den echten Wochenmarkt.
Delidía ist so etwas wie die Teekampagne für alles rings um die Tomate: Essig & Öl Salz & Pfeffer. Sein Fokus liegt auf Qualität und Nachhaltigkeit. Daniel bietet erlesene Essige, Öle, Pfeffer und Paprika in praktischen Vorratsgrößen an.